Meschede. In der Landesliga 2 bleibt Fatih Türkgücü Meschede auch mit Neu-Trainer Marco Slupek Letzter. Das passiert nach dessen drastischen Aussagen.
Es waren drastische Aussagen, die Trainer Marco Slupek unmittelbar nach dem Abpfiff des mit 1:3 verloren gegangenen Heimspiels des FC Fatih Türkgücü Meschede gegen den SuS Bad Westernkotten wählte. Im Gespräch mit dieser Zeitung ging der Coach, der den FC Fatih erst vor zwei Wochen übernommen hat, mit seinem Team hart ins Gericht.
„Chancenverwertung – desolat. Arbeit gegen den Ball – so gut wie gar nicht. Das ist Kraut und Rüben“, ärgerte sich der 51-Jährige und setzte fort: „Ich weiß gar nicht, was die Jungs in den letzten Wochen überhaupt so trainiert haben. Ich sage das so, wie das ist: Das ist ein Himmelfahrtskommando. Das ist mit Abstand das Schlechteste, was ich bis jetzt jemals trainiert und übernommen habe. Die Jungs wollen alle, aber das ist nichts Halbes und nichts Ganzes.“ Umso erstaunlicher reagierte nun der Verein.
Der 51-Jährige, der auf eine beeindruckende sportliche Vita zurückblickt – sowohl als Spieler, als auch als Trainer –, aber auch schon sechs Mal (!) als Coach zurücktrat, soll weiterhin Trainer der Mescheder bleiben. In einem Gespräch mit dem Vorstand des FC Fatih habe man am Dienstagabend, 1. Oktober, die aktuelle Lage gemeinsam mit Marco Slupek besprochen, sagte Kerim Yavuzaslan, Sportlicher Leiter des Landesliga-Neulings. Dies sei „kein Krisengespräch“ gewesen: „Wir haben als Vorstand unser vollstes Vertrauen ausgesprochen.“
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Am Dienstag, 17. September, erst hatte der erfahrene Slupek den FC Fatih übernommen. Mit seinem neuen Team kassierte der Coach bisher zwei Niederlagen, aber: Sowohl beim 0:1 in Attendorn, als auch beim 1:3 gegen Bad Westernkotten wäre jeweils mindestens ein Punktgewinn für den Aufsteiger möglich gewesen.
Ein Phänomen, das in dieser Saison schon häufiger bei den Meschedern zu beobachten war: Bis auf das dramatische 0:11 gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg war der Neuling so gut wie immer auf Augenhöhe, holte aber viel zu selten Punkte. Tabellenplatz 16 mit vier Zählern aus acht Spielen ist die logische Konsequenz.
Fatih Türkgücü Meschede: So reagiert der Verein auf Trainer-Aussagen
Ein neuerlicher Rücktritt Marco Slupeks oder eine Veränderung auf dieser Position, die möglicherweise der Verein will, stünden nicht zur Debatte, betonte Kerim Yavuzaslan. Auf Nachfrage erklärte der Sportliche Leiter die drastischen Aussagen des neuen Trainers mit den Emotionen nach dem Spiel: „Auf die Aussagen brauche ich nicht viel einzugehen, das ist verbunden mit Frust und einem Weckruf.“ Yavuzaslan weiter: „Der Verein ist mit viel Emotionen und Leidenschaft verbunden, und jeder muss auf und neben dem Platz sein Bestes geben. Darüber haben wir gesprochen und wollen dies gemeinsam durchziehen.“
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Gemeinsam mit Trainer Marco Slupek will Fatih Türkgücü Meschede jetzt „bis zum Winter das Beste herausholen“, wie es Kerim Yavuzaslan formulierte. In der Winterpause wolle man sich dann „gezielt verstärken, um die Klasse zu halten“.
Fotostrecke: Fatih Türkgücü Meschede unterliegt Bad Westernkotten
Angesichts der kommenden Aufgaben für den FC Fatih erscheint diese Vorgabe aktuell schwer umzusetzen. Denn die nächsten Gegner Hagen 11 (Tabellenzweiter, Auswärtsspiel), SC Neheim (Neunter, Heimspiel) und Borussia Dröschede (Spitzenreiter, Auswärtsspiel) haben es in sich.
Auch zu diesen schweren Spielen hatte sich Marco Slupek nach der 1:3-Niederlage gegen den SuS Bad Westernkotten geäußert: „Ich darf gar nicht darüber nachdenken.“ Was ihm in der aktuellen Lage trotzdem Hoffnung auf Besserung gebe? „Aktuell gar nichts“, antwortete Slupek.
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