In seinem ersten Interview spricht der neue Fatih-Coach über seine bewegte Karriere als Spieler und Trainer, seine Handschrift als Coach – und er verrät, warum er schon so oft zurückgetreten ist.
Marco Slupek, wie ist der Kontakt zu Fatih Türkgücü Meschede zustandegekommen?
Marco Slupek: Der Verein hat mich am vergangenen Samstag (14. September, Anm. d. Red.) kontaktiert. Ich habe mir dann am Sonntag das Heimspiel beim 5:4-Sieg gegen den SV Ottfingen angeschaut, und wir haben uns zu einem ersten lockeren Austausch getroffen. Zum Kennenlernen. Am Montag dann hat mich der Verein gefragt, ob ich mir das vorstellen könne. Ich wollte das gerne machen, und so sind wir uns dann am Dienstag einig geworden.
Sie haben im Anschluss am Dienstagabend bereits das erste Training mit dem Team durchgeführt. Wie ist Ihr erster Eindruck von der Mannschaft?
Schon beim Spiel am Sonntag sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die gut waren, aber ebenso Dinge, die nicht so gut waren. Es ist eine Mannschaft mit vielen jungen Spielern, die Bock haben, Sachen umzusetzen.
Freienohl vs. Oeventrop: "Das ist ein sehr spezielles Derby"
Mit Ihrem neuen Team treten Sie schon am Sonntag, 22. September, 15.30 Uhr, zum ersten Mal in der Liga an, beim Spiel in Attendorn. Was wollen Sie bis dahin umsetzen?
Ich möchte den Jungs schnell einen guten Plan an die Hand geben, dass sie auf Entwicklungen im Spiel reagieren können. Wir müssen uns schnell im Training viel erarbeiten und dies dann an den Wochenenden auf dem Platz umsetzen.
Bewegte Karriere als Spieler und Trainer
Marco Slupek, neuer Trainer des FC Fatih Türkgücü Meschede, stammt gebürtig aus dem Kreis Unna und wohnt mittlerweile in Werl-Westönnen. Der 51-Jährige arbeitet als Versicherungskaufmann in Dortmund.
Als aktiver Fußballer war Slupek „eigentlich immer in der höchsten Amateur-Liga aktiv“, wie er selbst erzählt. Der frühere Abwehrspieler blickt auf eine sportlich beeindruckende Vita zurück. Er kickte tatsächlich auch in der Regionalliga, der damals dritthöchsten Liga in Deutschland, unter anderem für den Wuppertaler SV oder die Spielvereinigung Erkenschwick.
Kurios: Zum Ende seiner Laufbahn spielte Slupek auch mal für den SC Neheim, dort war er auch Co-Trainer. Im Sommer 2006 kam Slupek von der SG Bustedt ins Binnerfeldstadion, verließ den Verein aber ein Jahr später wieder und ging zurück zur SG. Zudem war der frühere Abwehrspieler unter anderem für Westfalia Herne und Viktoria Goch aktiv.
Als Trainer erlebte Marco Slupek ebenfalls bereits einige Stationen. Der 51-Jährige trainierte unter anderem die SG Massen, den FC Wetter, Hedefspor Hattingen (damals in der Westfalenliga), Hohenlimburg 10 und den SSV Mühlhausen-Uelzen. Er sammelte Erfahrungen in der Bezirks-, Landes- und Westfalenliga. Marco Slupek ist Fußball-Lehrer.
Was auffällt: Im Laufe seiner Trainer-Karriere erlebte Marco Slupek schon Freistellungen, zog aber mehrfach vor allem selbst die Notbremse und trat zurück. Mal geschah dies aus beruflichen Gründen, mal aufgrund der aus seiner Sicht zu laxen Einstellung von Spielern seines Teams oder in sportlichen Krisen. So zog sich Slupek beim FC Wetter, Hedefspor Hattingen, TuS Esborn, Hohenlimburg 10, SSV Hagen und SSV Mühlhausen jeweils zurück.
Sie blicken zurück auf eine beeindruckende sportliche Vita, sowohl als Spieler, als auch als Trainer. Was auffällt: Sie sind schon sechs Mal selbst als Coach zurückgetreten. Warum?
Ich bin ein Typ, der Tacheles redet. Und eben meistens auch jemand, der direkt Ross und Reiter benennt. Es gibt im Fußball gewisse Mechanismen, die greifen. Wenn ich etwas klar anspreche und danach von mir gewollte Änderungen nicht eintreten, dann bin ich keiner, der etwas künstlich in die Länge ziehen will. Ich zeige klare Kante und möchte mein Gesicht wahren. So war ich schon als Spieler, und so bin ich auch als Trainer.
Fatih Türkgücü Meschede ist in der Vergangenheit auch immer wieder durch Nebengeräusche von Seiten einiger Anhänger oder auch Undiszipliniertheiten von Spielern aufgefallen. Man könnte etwas provokant fragen: Sind Sie sicher, dass das passt?
Auch damit habe ich Erfahrungen. Ich muss den Jungs schnell klarmachen: Man muss eben eine gewisse Ordnung und Disziplin verinnerlichen, denn wir schaffen den Klassenerhalt nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
Wildes HSK-Derby in Meschede: Unsere Fotostrecke zum Spiel
Was ist Ihr Ziel mit dem FC Fatih? Und wie gut kennen Sie schon die Landesliga 2?
Das vom Verein ausgerufene Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt, als Aufsteiger im ersten Jahr in der Landesliga. Die meisten der Mannschaften in der Landesliga 2 kenne ich, aber nicht alle. Ich habe aber ein gutes Netzwerk und kann das nutzen. Allerdings bin ich kein Trainer, der seinem Team andauernd sagt, was der jeweilige Gegner alles Tolles kann. Wir müssen da vor allem auf unser Spiel schauen.
Mehr HSK-Sport? Folgen Sie dem Sauerlandsport in den Sozialen Medien und im Netz:
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.
