Voßwinkeler Reitertage: Große Höhe, Gefahr

Arnsberg-Voßwinkel. Zur Platzierung ritten Manuel Feldmann und Thomas Kuck nebeneinander. Worüber sie bei den Voßwinkeler Reitertagen zuvor diskutierten.

Der eine oder andere Parcourshelfer lässt sich diese seltene Chance zwischen den Stechen der Barrierenspringprüfung Klasse S* nicht entgehen. Zu imposant erscheint das in Rot und Weiß gehaltene Hindernis am Ende des kürzesten Parcours der Voßwinkeler Reitertage. Die oberste Stange sorgt schließlich für eine zu überspringende Höhe von – Achtung! – 1,90 Meter. Und jedes Mal, wenn sich kleinere Menschen für ein Foto neben das Hindernis stellen, wird die Höhe, welche Manuel Feldmann und Thomas Kuck zur Begeisterung der mehreren Hundert Zuschauer mit ihren Pferden meistern, besonders greifbar. Als das Hindernis erneut erhöht wird, nimmt die Prüfung jedoch ein unerwartetes Ende.

Voßwinkel: Ein Comeback

Denn nach einer kurzen Diskussion auf dem Abreiteplatz einigen sich die beiden verbliebenen Reiter auf einen gemeinsamen Sieg in dieser Prüfung. Bei der Siegerehrung gibt es deshalb Goldene Schleifen für Thomas Kuck vom RV Laurensberg und Manuel Feldmann vom RUFV Isterberg. Während Kuck auf Hermes d‘Eole fehlerfrei bleibt, gelingt Feldmann dies auf Lizarro 5. Mit seinem zweiten Pferd, dem zehnjährigen Wallach Opium van‘t Klavertje Vier, leistet sich Kuck im dritten Stechen einen Abwurf am 1,90-Meter-Hindernis und belegt Rang drei.

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Zum ersten Mal seit etlichen Jahren steht die Barrierenspringprüfung bei den Voßwinkeler Reitertagen am Samstagabend nach dem Championat von Arnsberg wieder im Programm. „Das ist ein Spezialspringen, aber mir macht es viel Spaß“, erzählt Thomas Kuck, dem als Freund der Lokalmatadorin Kathrin Müller vom ZRFV Voßwinkel die Daumen durchaus ein wenig mehr gedrückt werden. Der Reiz des Spezialspringens liegt in der ansteigenden Höhe der Hindernisse.

Verband verbietet Springen

Nur sechs sind für den so genannten Umlauf, in dem acht Paare den Wettbewerb aufnehmen, aufgebaut. Während die ersten beiden hintereinander stehenden Hindernisse Pferden und Reitern zum Warmspringen dienen, geht es über die in einer zweiten Reihe aufgebauten vier Hindernisse jeweils immer höher hinaus. Das ist der große Unterschied zum früheren Mächtigkeitsspringen, welches vor Jahren für viele Diskussionen sorgte.

„Das war eine Entscheidung zum Wohl der Pferde.“

Thomas Kuck über den geteilten Sieg

Im Mächtigkeitsspringen ging es für Pferde und Reiter einzig darum, ein Mauer-Hindernis zu überwinden, das nach jedem Sprung erhöht wurde. Da diese Prüfungsform aus Sicht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) nicht mehr zeitgemäß ist, darf sie im deutschen Turniersport nicht mehr angeboten werden.

Turnierchef Philipp Müller (ZRFV Voßwinkel) wird von den Zuschauern gefeiert. © Falk Blesken | Falk Blesken

„Die Entscheidung ist schon richtig. Das Barrierenspringen mit den normalen Hindernissen machen die Pferde aber gerne. Wir nutzen diese Form auch gerne im Training“, erzählt Thomas Kuck nach der Siegerehrung. Warum er Feldmann vor dem vierten Stechen trotzdem überredete, auf den Sprung über zwei Meter zu verzichten? „Das war eine Entscheidung zum Wohl der Pferde“, antwortet er und ergänzt: „Mein Hengst ist erst sieben Jahre alt und soll am Sonntag auch noch starten, deshalb wollen wir die Kraft etwas einteilen.“

Voßwinkel: Der „Sieger der Herzen“

Die Luft, die beide Paare beim Sprung über 1,90 Meter noch zur Stange haben, fehlt Philipp Müller bereits im ersten Stechen nach dem Umlauf. Der Turnierchef der Voßwinkeler Reitertage sattelt für das Spezialspringen Conan 44 und feiert bereits seinen fehlerfreien Umlauf unter dem Jubel der Zuschauer mit einer geballten rechten Faust. Er startet beim eigenen Turnier nur noch sehr selten selbst, lässt sich diesen Höhepunkt aber nicht nehmen.

Voßwinkeler Reitertage: Viele schöne Bilder

Die Voßwinkeler Reitertage bieten an mehreren Tagen Reitsport vom Feinsten. © Falk Blesken | Falk Blesken

Philipp Müller, Turnierchef der Voßwinkeler Reitertage, bei der Platzpflege. © Falk Blesken | Falk Blesken

Franz-Josef "Peppi" Dahlmann jun. (RV Fritz Sümmermann Fröndenberg) während der Voßwinkeler Reitertage auf Gwenevere. © Falk Blesken | Falk Blesken

Eike Felix Thamm (Lüdinghausen) und Angelique Rüsen (Marl) gewinnen die Abteilungen eins und zwei der Springprüfung Klasse M** im Rahmen der Voßwinkeler Reitertage. © Falk Blesken | Falk Blesken

Kathrin Müller (Voßwinkel) auf Toulago 3 im S*-Springen der Voßwinkeler Reitertage. © Falk Blesken | Falk Blesken

Sarah Welsing-Breuer (RV Hellefeld) bei der Parcoursbesichtigung vor dem S*-Springen im Rahmen der Voßwinkeler Reitertage. © Falk Blesken | Falk Blesken

Sarah Nagel-Tornau (Attendorn-Repetal) auf Carouge 8 beim S*-Springen im Rahmen der Voßwinkeler Reitertage. © Falk Blesken | Falk Blesken

Kathrin Müller (Voßwinkel) während einer Siegerehrung bei den Voßwinkeler Reitertagen. © Verein | Verein

Voßwinkeler Reitertage: Beim Championat der Stadt Arnsberg, das Angelique Rüsen gewinnt, und beim anschließenden Barrierespringen, welches Manuel Feldmann und Thomas Kuck für sich entscheiden, wird toller Reitsport geboten. © Falk Blesken | Falk Blesken

Die Voßwinkeler Reitertage erlebten beim Großen Preis ein Stechen mit sechs Startern, welches am Ende Julia Gorski aus Marl für sich entschied. Die in Sundern beheimatete Sarah Nagel-Tornau und Sarah Welsing-Breuer (RV Hellefeld) belegten die Plätze vier und fünf mit jeweils einem Abwurf. © Falk Blesken | Falk Blesken

Auch eine Führzügelklasse gab es bei den Reitertagen in Voßwinkel. © Verein | Verein

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Letztendlich belegt Müller den vierten Platz und wird vom Parcourssprecher noch als „Sieger der Herzen“ gefeiert. Ähnlich groß fällt der Jubel aber auch für Feldmann und Kuck aus – trotz des unerwarteten Endes der Höhenflüge.