Arnsberg/Sundern. Der geplatzte Wechsel von Noah Tolle vom SC Neheim zum TuS Sundern wirft Wellen. Sportredakteur Falk Blesken kommentiert den Fall.
Dieser Vorgang ist erstaunlich. Obwohl er bereits vor mehreren Wochen öffentlich als Sommer-Zugang des Fußball-Landesligisten TuS Sundern präsentiert wurde, zog Noah Tolle seine Zusage wieder zurück und spielt auch in der kommenden Saison für den SC Neheim. Ob er das Trikot der „Binnerfeld Boys“ weiterhin in der Westfalenliga überstreifen wird oder in der Landesliga, entscheiden die nächsten Wochen. Doch wer besitzt in dieser Wechsel-Posse die Rolle des Buhmanns?
Eine Frage der Kommunikation
Auf den ersten Blick Noah Tolle, schließlich gab er dem TuS Sundern vor Wochen und nach langer Bedenkzeit die Zusage für einen Wechsel im Sommer. Diese nun zurückzuziehen und das gegenüber dem TuS nicht selbst zu kommunizieren, wirft kein gutes Bild auf den jungen Stürmer. Dessen wird sich der 19-Jährige bewusst sein müssen.
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Allerdings wäre es auch falsch, ihn nun als Wortbrecher abzustempeln und ihn mit Schimpf und Schande zu überziehen. Denn bekanntermaßen sind im Fußball alle Wechsel erst fix, wenn Abmeldung und Anmeldung wirklich schwarz auf weiß geschehen sind und der Stichtag verstrichen ist. Dass sich der Fußball in diese Richtung entwickelt hat, dafür tragen alle Beteiligten Verantwortung.
Blick in die Vergangenheit
Der SC Neheim wird seinen aktuellen Spieler natürlich verbal und eventuell auch finanziell „bearbeitet“ haben, so dass sich dieser letztendlich noch umentschied. Dass die Sunderaner dieses Verhalten der Sportlichen Leitung des aktuellen Westfalenligisten anprangern, ist logisch. Doch würden sie – Hand aufs Herz – tatsächlich anders handeln, wenn sich ein Spieler zu einem Wechsel zu einem möglichen Liga-Konkurrenten entschieden hat? In der Causa Chedli Melki zum Beispiel war es vor Jahren der SV Hüsten 09, der böse über das Verhalten des TuS Sundern schimpfte.
Das System selbst im Amateurfußball hat sich dahin entwickelt, dass ein Wort nicht mehr gilt. Das ist schade und das ist es, was es anzuprangern gilt.