Marsberg-Erlinghausen. Beim Landesligisten RW Erlinghausen wird das Selbstvertrauen immer größer. Das liegt an weit mehr als der Rückkehr eines Top-Spielers.

Mit einem vergrößerten Kader geht Fußball-Landesligist RW Erlinghausen in seine zwölfte Saison in der dritthöchsten Liga in Westfalen. In einen Rückkehrer nach langer Leidenszeit setzt Spielertrainer Michael Mantasl besondere Hoffnungen – und die ersten Wochen der Vorbereitung scheinen ihm recht zu geben.

Erlinghausen: Kader (fast) vollzählig

In der vergangenen Spielzeit standen Mantasl nur 15 Spieler zur Verfügung. Der kleine Kader, die Verletzungen von wichtigen Stammspielern (Bilal Akgüvercin, Ümral Bahceci und Marcel Salokat) und die schlechte Vorbereitung hatten zur Folge, dass die Rot-Weißen aus der Stadt Marsberg einen Fehlstart mit nur drei Punkten aus fünf Spielen hinlegten. Doch Mantasl bewahrte Ruhe und führte sein Team wieder in die richtige Spur.

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Dieses Mal ist alles komplett anders – und wesentlich besser. Dem Kader gehören 20 Spieler an, bis zum Meisterschaftsstart am 11. August beim Aufsteiger Fatih Türkgücü Meschede dürften 18 Trainingseinheiten absolviert sein. „Wir befinden uns seit dem 3. Juli im Training. Der Kader ist bis auf den an der Hüfte operierten Nils Meyer vollzählig. Bei Nils gehe ich aber davon aus, dass er im Herbst wieder einsatzbereit ist“, erzählte der RWE-Coach, der bei den Rot-Weißen in seinem zweiten Trainerjahr ist.

Erlinghausen: Akgüvercin trifft sofort

Unterstützt wird der 32-Jährige weiterhin von Torwarttrainer Christofer Diekmann und Bilal Akgüvercin. Der Dribbelkünstler und Torschütze vom Dienst bestritt beim Testspiel Anfang Juli in Soest nach seiner langwierigen Knieverletzung sein erstes Spiel von Anfang an und erzielte sofort ein Tor. Auch im zweiten Testspiel beim SV Büren war Akgüvercin wieder erfolgreich. „Bilal ist wieder fit. Ich gehe davon aus, dass er beim ersten Spiel mit dabei ist“, sagte Mantasl.

„Es wird immer besser. Ich befinde mich jetzt auf der Zielgeraden. Ein paar Prozent fehlen noch.“

Bilal Akgüvercin, Spieler von RW Erlinghausen

Auch Akgüvercin ist froh, dass er seine schwere Verletzung inzwischen überstanden hat und wieder voll mittrainieren kann. „Es wird immer besser. Ich befinde mich jetzt auf der Zielgeraden. Ein paar Prozent fehlen noch. Zum Start bin ich nach jetzigem Stand wieder topfit“, sagte der HSK-Fußballer der Saison 2022/23, der in der vergangenen Serie kein Spiel von Anfang an absolvierte.

Bilal Akgüvercin (3.v.li., hier auf einem Archivbild) jubelt wieder über seine Tore für RW Erlinghausen.
Bilal Akgüvercin (3.v.li., hier auf einem Archivbild) jubelt wieder über seine Tore für RW Erlinghausen. © WP | Georg Giannakis

Fünf neue Spieler sind an die Schulstraße nach Erlinghausen gekommen. Davon spielten mit Frederik Schlüter und Kevin Kraemer zwei bereits einige Jahre dort. Das Duo verließ den Verein Ende der Saison 2022/23 in Richtung SC Neuenbeken und VfB Marsberg und kehrte nun zurück. Dazu gesellen sich Marco Kraemer, Bruder von Kevin, der ebenfalls beim VfB Marsberg spielte, und Dennis Vazemiller, der in Marsberg wohnt und zuletzt bei den A-Junioren des SV Brilon in der Landesliga im defensiven Mittelfeld kickte.

Erlinghausen: Talent mit Perspektive

Auch Karl Asshauer, ein gebürtiger Rot-Weißer, gehört zum Kader. Der Nachwuchsspieler aus Erlinghausen hatte bereits in der abgelaufenen Serie einige Einsätze in der Landesliga. „Karl hat sich im letzten Jahr gut entwickelt. Wenn er so weitermacht, wird er eines Tages als Stammspieler in der ersten Mannschaft stehen“, sagte Mantasl.

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Neue Teams, neue Derbys, knackiger Start

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Nicht mehr dabei sind Philipp Klaus, der zum Westfalenliga-Aufsteiger SF Ostinghausen wechselte, Marcel Salokat, der zu seinem Heimatverein TSV Ersen zurückging, und Sven Nartikoev, der sich dem Westfalenligisten Westfalia Soest anschloss.

RWE: Das weitere Programm

Nach der 2:6-Niederlage beim SVW Soest feierte RW Erlinghausen in den Testspielen gegen SV Büren (3:2) und SuS Kaiserau (4:2) Siege. Am Samstag, 27. Juli, steht ein weiterer Test beim BV Bad Lippspringe an. Es folgen das Pokalspiel der zweiten Runde auf Kreisebene am Freitag, 2. August, bei der SG Ostwig-Nuttlar/Valmetal und die Stadtmeisterschaft am 3. August in Meerhof.

Gegenüber der vergangenen Saison muss die Defensivarbeit verbessert werden. „74 Gegentore sind viel zu viel. Wir haben nur dreimal kein Gegentor bekommen. Da müssen wir den Hebel ansetzen. Vorne sind wir immer für ein Tor gut“, erklärte der Trainer, der im oberen Drittel mitspielen möchte. „Es muss aber jedem Spieler bewusst sein, dass wir Spiele nur dann gewinnen, wenn wir zusammen verteidigen und angreifen. Dazu möchte ich mehrere Systeme spielen. Je nach Spiel und Gegner müssen wir reagieren“, ergänzte Mantasl.

Erlinghausen: Hartes Auftaktprogramm

Das Auftaktprogramm hat es mit den HSK-Derbys bei Fatih Türkgücü Meschede und daheim gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg sowie dem Duell mit Westfalenliga-Absteiger FC Lennestadt in sich. „Wir wollen auf jeden Fall besser starten als in der vergangenen Saison. Egal, wie die Gegner heißen“, machte Mantasl aber eine klare Ansage.