Schmallenberg. Landesligist SV Schmallenberg/F. startet mit viel Selbstvertrauen die Vorbereitung. „Wir haben den besten Kader“, sagt Merso Mersovski.

„Vier Wochen sind nicht viel“, sagt Merso Mersovski. Bereits am Mittwoch, 7. August, empfängt der Trainer mit dem Fußball-Landesligisten SV Schmallenberg/Fredeburg den Westfalenligisten SVW Soest in der ersten Runde des Westfalenpokals am Wormbacher Berg. Und deshalb kennt Mersovski auch beim ersten offiziellen Training seiner Elf keine Gnade. Erst lässt er die Sprintübung ohne Zusatzgewichte absolvieren, dann mit einer zehn Kilogramm schweren Weste. Der Coach notiert unbarmherzig die Zeiten eines jeden Spielers. Doch nicht nur die Kürze der Vorbereitung sorgt für Vollgas im Training – auch eine veränderte Zielsetzung befeuert die Intensität.

„Wir spielen jetzt zwei Jahre in der Landesliga. Wir kennen die Gegner. Wir wissen, wie sie spielen“, sagt Merso Mersovski. „Deshalb sollten wir von dem Saisonziel weggehen, nur den Klassenerhalt zu wollen. Natürlich wollen wir den Ligaverbleib möglichst schnell sicherstellen, aber wir setzen uns auch das sportliche Ziel, am Ende besser als die anderen vier HSK-Teams zu sein“, ergänzt er.

167188_667_cover.jpg

Zum Saisonende: Überraschungen, Enttäuschungen - Prognose

Bundesliga des Sauerlandes

Den inoffiziellen Titel „Bestes HSK-Team“ ergatterte in der Landesliga 2 zuletzt oft RW Erlinghausen. Der TuS Sundern dürfte damit in seinem zweiten Jahr nach dem Aufstieg allerdings ebenfalls liebäugeln, während die Rollen des Westfalenliga-Absteigers SC Neheim und des Bezirksliga-Aufsteigers Fatih Türkgücü Meschede noch unklar erscheinen. Dass Mersovski und seine Co-Trainer Ralf Paul sowie Emil Mersovski mit viel Selbstvertrauen trotzdem neue Ziele ausgeben, liegt am Kader, der ihnen für die neue Saison zur Verfügung steht.

Das ist der neue Kader des SV Schmallenberg/Fredeburg

„Wir haben den besten Kader, seitdem wir hier sind“, sagt Merso Mersovski voller Überzeugung. Denn zum ersten Mal kämen die Zugänge nicht nur überwiegend aus unteren Ligen oder aus der Jugend, sondern brächten Erfahrung aus höheren Klassen mit. „Joan Nieswand hat beim SC Neheim in der Westfalenliga gespielt. Andy Schütte war mit zehn Treffern bester Torschütze beim FC Arpe/Wormbach in der Landesliga“, erzählt der Schmallenberger Coach. Auch Carsten Afflerbach (SF Birkelbach), Vadim Hafner (VfL Bad Berleburg) oder Kevin Lüttecke (BC Eslohe) waren allesamt in den vergangenen Jahren Leistungsträger in ihren Bezirksliga-Mannschaften.

„Wir wollen dieses Mal die Gejagten sein.“

Merso Mersovski, Trainer des SV Schmallenberg/Fredeburg

Etwas allerdings muss sich dringend verbessern, um das gesteckte Saisonziel zu erreichen. „Wir müssen defensiv stabiler werden. Wir haben in der vergangenen Saison zu viele Gegentore kassiert“, erklärt Mersovski. 58 Gegentreffer weist die Abschlusstabelle für den Tabellenneunten aus. „Und davon haben wir mehr als 20 durch Ballverluste oder andere Unkonzentriertheiten selbst verschuldet. Das müssen wir abstellen“, ergänzt der Trainer.

Es kommt auf jede Sekunde an: Auch Fabio Gorges muss beim Trainingsauftakt unter Beweis stellen, dass er sich in der trainingsfreien Zeit an den Athletikplan gehalten hat.
Es kommt auf jede Sekunde an: Auch Fabio Gorges muss beim Trainingsauftakt unter Beweis stellen, dass er sich in der trainingsfreien Zeit an den Athletikplan gehalten hat. © WP | Falk Blesken

Dass seiner Mannschaft und ihm das Schmallenberger Derby gegen den FC Arpe/Wormbach weggebrochen ist, bedauert Mersovski übrigens sehr. Wie berichtet, zogen sich die Nachbarn nach dem Abstieg aus der Landesliga bis in die Kreisliga B zurück. „Dass es Arpe so hart trifft, hat mich überrascht. Das ist sehr schade, weil es immer gut ist, gegen einen nur zwei Kilometer entfernten Nachbarn ein Derby vor 1000 Zuschauern zu spielen“, sagt Mersovski. Positiv sei natürlich, „dass wir deshalb Andy Schütte für uns gewinnen konnten“.

Mehr zum Thema:

Auch Schütte sprintet und schlängelt sich beim Trainingsauftakt durch den Stangenparcours. Denn fit muss er, müssen alle Schmallenberger sein, wenn es tatsächlich in die obere Region der Tabelle gehen soll. „Die Liga ist interessanter und stärker geworden, weil es in dieser Saison keine Übermannschaft wie zum Beispiel den SVW Soest oder die SF Ostinghausen gibt“, sagt Merso Mersovski. Er schätze den BSV Menden als Top-Favoriten ein, „aber die HSK-Duelle oder die Spiele gegen unseren Nachbarn FC Lennestadt sind natürlich auch super herausfordernd“.

Die Testspiele

Am Mittwoch, 17. Juli, startet der Testspielreigen des SV Schmallenberg/Fredeburg mit einem Heimspiel gegen die SG Bödefeld/Henne-Rartal (19.30 Uhr). Am Samstag, 20. Juli, folgt eine Heimpartie gegen den TuS Oeventrop (14 Uhr), bevor am Sonntag, 21. Juli, TuRa Freienohl am Wormbacher Berg gastiert (15 Uhr). Bis zum Westfalenpokalspiel folgen Partien gegen den TuS Erndtebrück (24. Juli, 19 Uhr), SuS Langscheid/Enkhausen (31. Juli, 19.30 Uhr) und beim BC Eslohe (4. August, 15 Uhr).

Ob der neuen Kader-Qualität sieht er sein Team auch gegen den SVW Soest im Westfalenpokal nicht chancenlos. Und sollte es doch eine Niederlage geben, will der SV Schmallenberg/Fredeburg seinen Titel im Kreispokal verteidigen und erneut in den Wettbewerb einziehen. „Wir wollen dieses Mal die Gejagten sein“, sagt Mersovski – und jagt seine Spieler nach einer kurzen Pause durch die nächste Athletik-Übung.