Arnsberg/Eslohe. Radsportler Johannes Adamietz hat seinen ersten Sieg als Profi errungen. Wie der Ex-Fahrer des Teams Sauerland triumphiert. Reaktionen.
Jörg Scherf, Teammanager des Rembe Pro Cycling Teams Sauerland, blickte direkt in die Zukunft. „Wenn wir die alle in ein paar Jahren wieder zurückholen, sind wir auf jeden Fall für die Tour de France geeignet“, sagte der Ex-Rad-Profi aus Voßwinkel und schmunzelte. Wen Scherf in diesem Fall meinte: Johannes Adamietz. Denn der 26-Jährige, der von 2020 bis 2022 für das Sauerländer Profi-Team fuhr, feierte am Wochenende 29./30. Juni den wohl größten Erfolg seiner bisherigen Karriere.
„Jo“ Adamietz, 60 Kilogramm leicht und 1,74 Meter groß, galt schon damals als großes Talent, weil er ein „Bergfloh“ erster Güte ist. Der gebürtige Ulmer gilt als absoluter Kletterspezialist mit Siegpotenzial und zeigte nun, was in ihm steckt: Der Radsport-Profi setzte sich auf der Bergetappe der „Tour of Slovakia“, der Slowakei-Rundfahrt, gegen die teils hochkarätige Konkurrenz durch. Adamietz siegte nach 183,5 Kilometern von Partizánske nach Ruzomberok. „Mein erster Profisieg! Nach einem harten, heißen Tag in einer Vierer-Spitzengruppe konnte ich mich im Sprint durchsetzen“, sagte er nach seinem Triumph.
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Zu welchen Leistungen Johannes Adamietz in der Lage ist, hatte er schon zu seiner Zeit beim Sauerländer Team gezeigt. Beispielsweise hinterließ der Kletterer 2022 bei der Sibiu Cycling Tour und vor allem auch im damals mitten im Hochsauerland durchgeführten Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften glänzende Eindrücke im Duell mit deutschen Top-Fahrern aus der World Tour wie Simon Geschke, Lennard Kämna oder Emanuel Buchmann.
In eben jene World Tour, die Eliteklasse des Radsports, wechselte Johannes Adamietz dann zum Start des Jahres 2023, und zwar zur belgischen Equipe Lotto Dstny. Für das Team sammelte Adamietz nun den Erfolg in der Slowakei, auch wenn seine Mannschaft aktuell „nur“ als Pro-Team, also als Zweitligist, geführt wird.
Adamietz‘ erster Sieg als Radsport-Profi wurde auch im Sauerland mit großem Interesse verfolgt. „Das war super! Für Johannes freut uns das sehr“, sagte Jörg Scherf vom Rembe Pro Cycling Teams Sauerland. Da aktuell beispielsweise auch das Team-Sauerland-Eigengewächs Florian Storck (beendete den Giro d‘Italia für das Tudor Pro Cycling Team auf Rang 74) auf großer Bühne performt, scheint klar: Scherfs eingangs genannter großer Wunsch für die Zukunft ist nicht unrealistisch.