Sauerland. Im Reitsport werden zurückgehende Nennungen zum Problem. Dressurturnier in Brilon findet statt, Absage in Oeventrop. Die Hintergründe.

Die Erleichterung ist Eckhard Lohmann anzuhören. „Wir haben Angst gehabt“, sagte der Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Brilon und Umgebung. Angst – vor der Absage oder dem finanziellen Misserfolg des geplanten Dressurturniers. Doch nun steht fest: Das Dressurturnier auf der Reitanlage Witthaut wird am 25. und 26. Mai über die Bühne gehen. Während die Veranstaltung in Brilon damit nur auf der Kippe stand, wurde das für das Pfingstwochenende geplante Turnier des RFV Oeventrop tatsächlich abgesagt. Und die Gründe sind identisch.

Reitsport: Zwei Probleme

„Grundsätzlich haben wir zwei Probleme“, sagte Lohmann, der auch Geschäftsführer des Kreisverbandes Pferdesport im Sauerland ist. „Durch gestiegene Tierarztkosten und andere Vorschriften sind Turnierstarts teurer geworden. So teuer, dass es vielen Reiterinnen und Reitern schwer fällt, den Turniersport weiter zu betreiben“, erklärte er. Als Konsequenz gehen die Nennungen zurück und letztendlich müssen sich die Reitvereine überlegen, ob die Durchführung eines Turniers noch sinnvoll ist.

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Der RFV Oeventrop sagte deshalb sein für Pfingsten geplantes Turnier ab. „Bereits im vergangenen Jahr waren die Nennungen für unser großes LPO-Turnier überschaubar, da es die Herpes-Impfung für Turnierpferde als Pflichtimpfung gab. Das wollten viele Reiter nicht und haben deshalb weniger Turniere genannt“, sagte Geschäftsführerin Ann-Kathrin Weber. Deshalb habe sich der Verein für ein so genanntes WBO-Turnier im Oktober entschieden, „da für WBO-Turniere keine Impfpflicht besteht“. Dass die Deutsche Reiterliche Vereinigung die Herpes-Pflichtimpfung Mitte April wieder abschaffte, kam für die Oeventroper zu spät.

Brilon widersteht Trend

In Brilon entschied sich der Verein nun, das Dressurturnier mit kleineren, aber ausreichenden Starterfeldern in den einzelnen Prüfungen durchzuziehen. „Selbst beim großen Außenturnier in Hellefeld waren die Nennungen in diesem Jahr dünner als sonst“, sagte Eckhard Lohmann: „Das ist ein allgemeiner Trend, dem wir mit azyklischem Handeln widerstehen.“

Dressurprüfungen der Klassen A bis M starten am Samstag, 25. Mai, von 10 bis 16 Uhr. Der Sonntag beginnt mit einem Dressurwettbewerb (10.30 Uhr) und endet mit der Dressurprüfung Klasse S*. „Mit Sophia Gerlach, die in Hellefeld die S**-Dressur gewann, und Luisa Wegener, die dort sogar im St. Georg eine sehr ordentliche Leistung zeigte, haben wir in unserer prominentesten und schwersten Prüfung zwei Mitglieder unseres Vereins am Start“, sagte Lohmann – stolz.