Arnsberg-Neheim. Mit dem SC Neheim kämpft er noch um den Klassenerhalt. In der kommenden Saison trainiert Alex Bruchhage Oberligist Westfalia Rhynern.
„Am Montag nach dem Saisonfinale steigt dann auch die Vorfreude“, sagte Alex Bruchhage. In der Fußball-Westfalenliga 2 befindet sich der Trainer mit dem SC Neheim zwar mitten im heißesten Abstiegskampf dieser Staffel seit Jahren, trotzdem steht fest, dass Bruchhages Karriere als Coach auch nach dem Ende der von ihm geprägten Ära beim SC weitergeht. Der 50-Jährige wird fußballerisches Neuland betreten.
Bruchhages Ziel: Kontinuität
Denn Alex Bruchhage trainiert zukünftig den Oberligisten SV Westfalia Rhynern. „Für diese Klasse hat es in den bislang 18 Jahren meiner Trainerkarriere mit Stationen beim SV Hüsten 09 und SC Neheim noch nie gereicht“, sagte Bruchhage mit einem Schmunzeln. Umso mehr freut er sich auf die Herausforderung, beim aktuell Tabellenelften der Oberliga Westfalen für neue Kontinuität auf der Trainerposition zu sorgen.
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Die derzeitige Spielzeit lief im südöstlichen Bezirk der Stadt Hamm nicht wie erhofft. Im November des vergangenen Jahres trennte sich die Westfalia von ihrem langjährigen Trainer Michael Kaminski. Sein Nachfolger Kamil Bednarski musste nach wenigen Monaten Ende März wieder gehen. Seitdem führt der vorherige Co-Trainer Julian Stöhr als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie Regie.
Sportlicher Leiter hört auf
Nach 23 Jahren als Teammanager und Sportlicher Leiter zieht sich nach dieser Saison auch Andreas Kersting aus der ersten Reihe zurück. David Schmidt wird seine Nachfolge antreten und zusammen mit Max Schulte die Sportliche Leitung übernehmen. Gemeinsam überzeugte das Trio Bruchhage, seine Karriere nach dem Aus in Neheim in Rhynern fortzusetzen. „Nachdem uns Julian mitgeteilt hat, dass er ins Trainerteam von ETB Schwarz-Weiß Essen wechselt und uns daher nicht mehr zur Verfügung steht, haben wir uns auf die Suche gemacht und haben mit Alex Bruchhage unsere Wunschlösung gefunden“, sagte Andreas Kersting dem „WA“.
Was wird aus Co-Trainer?
Die Zukunft des Trainers Alex Bruchhage ist mit dem Wechsel nach der Saison zum Oberligisten SV Westfalia Rhynern geklärt. Doch wie geht es mit Bruchhages Co-Trainer Sebastian Rötz weiter? Begleitet der Eisborner seinen „Chef“ nach Rhynern? „Das könnte mit Sicherheit eine Option sein“, antwortete Bruchhage, „aber Seb muss erstmal für sich entscheiden, was er zukünftig machen möchte.“ Bruchhage hält große Stücke auf Rötz und traut ihm auch eine Rolle als Cheftrainer zu.
„Ich freue mich auf eine neue sportliche Herausforderung“, sagte Bruchhage, der bei der Sauerländer Fußball-Nacht im vergangenen Jahr als HSK-Trainer der Saison 2022/23 ausgezeichnet wurde. „In Rhynern ist das Umfeld ähnlich familiär und auf das Kollektiv ausgelegt wie in Neheim – natürlich auf einem sportlich höheren Level“, ergänzte der Sauerländer, der nach zwölf Jahren beim SC Neheim in wenigen Wochen im Binnerfeld von Ibou Mbaye beerbt wird.
Viele Angebote
Seit dem feststehenden Aus in Neheim erhielt Bruchhage immer wieder Angebote höher- und unterklassiger Klubs. Zwischenzeitlich sei die Arbeit als Co-Trainer in der Nachwuchsmannschaft seiner Kinder die Zukunftsperspektive Nummer eins gewesen, irgendwann sei es auch um die Position als Sportlicher Leiter in einem Verein gegangen. Nun entschied sich Bruchhage, weiterhin als Trainer aktiv sein zu wollen, und zwar in der Oberliga Westfalen.
„Dort werde ich mich erstmal behaupten und beweisen müssen“, sagte er mit Blick darauf, dass sich sein Wirkungsspektrum beim SV Hüsten 09 und beim SC Neheim auf Bezirks-, Landes- und Westfalenliga beschränkte. Zwar schnupperte der SC Neheim unter anderem in der vergangenen Spielzeit am Aufstieg in die Oberliga und belegte am Ende Tabellenplatz drei, doch de facto betritt Bruchhage in Rhynern sportliches Neuland. „Er ist Neheim lange treu geblieben. Und genau das hat Rhynern in den vergangenen Jahren ja immer stark gemacht. Hinzu kommt aber auch seine fachliche Kompetenz. Er genießt im Sauerland einen exzellenten Ruf. Wir waren jedenfalls sofort auf einer Wellenlänge“, sagte Kersting.
Bekannte Spieler im Kader
Den einen oder anderen Spieler seines zukünftigen Kaders kennt der Sauerländer allerdings. Unter anderem zieht es Finn Schubert nach einer Saison bei den „Binnerfeld Boys“ zurück nach Rhynern. „Finn nimmt mich mit“, kommentierte Bruchhage das mit einem Schmunzeln, „denn seine Rückkehr steht viel länger fest als mein Wechsel nach Rhynern.“ Etwas eint beide zudem: Sie wollen sich mit dem Klassenerhalt aus Neheim verabschieden.