Dortmund-Mengede. Der Aufwärtstrend hat nichts genutzt: Die Handballer des TV Arnsberg steigen von der Bezirks- in die Kreisliga ab. Die Reaktionen.
Raus mit Applaus: Die Handballer des TV Arnsberg sind tatsächlich –obwohl sie aus den vergangenen fünf Spielen 7:3 Punkte geholt haben – aus der Bezirksliga Mitte abgestiegen. Die Entscheidung war schon vor dem Anpfiff des letzten TVA-Saisonauftritts gefallen, denn die DJK Bösperde II hatte überraschend mit 24:19 gegen den Tabellendritten TV Brechten II gewonnen und war entsprechend nicht mehr einholbar. Trotzdem gingen die Arnsberger voller Elan ins Match beim Neuling TV Mengede und schafften es letztlich sogar deutlich, die Vier-Tore-Hinspielniederlage zu korrigieren. Das 31:21 (13:10) belässt dem TV Arnsberg zumindest die Chance, noch am TVM vorbeizuziehen und Tabellenneunter zu werden. Dazu muss Mengede aber sowohl in Letmathe als auch daheim gegen den HVE Villigst-Ergste II verlieren.
„Ich kann die Moral der Mannschaft nur loben. Mit dem Wissen, bestenfalls Vorletzter werden zu können, eine derartige Leistung hinzulegen, spricht für den Charakter der Jungs“, lobte Trainer Jan Klute seine Schützlinge. Es gab nämlich in Dortmund etliche Hürden zu überwinden. Schon nach zehn Minuten zog sich Kevin Erpelding eine Verletzung zu, musste für ihn Johann Stutzinger an den Kreis. Für den war das Match ebenfalls vorzeitig beendet, er zog sich nämlich bei einer unglücklichen Aktion kurz vor der Pause einen Handbruch zu. Konsequenz: Trainer Jan Klute musste den Part am Kreis einnehmen, denn Andreas Grote gehört zu der Handvoll verletzungsbedingt fehlender Spieler.
- Verrückter Spielplan: Das sind die Pläne des TV Arnsberg
- TV Arnsberg: 30:23! Die Hoffnung lebt, das Aber wird größer
- TV Arnsberg: „Siegen oder fliegen“ ist weiterhin das Motto
Zweites Problem war die Chancenverwertung gerade vom Siebenmeterpunkt. Egal, wer sich dem Mengeder Keeper gegenüberstellte – meist hatte der in diesen Duellen die Nase vorn. Am Ende waren es sechs Arnsberger, die sich vom Punkt aus stellten, aber in sieben von elf Fällen scheiterten. „Normalerweise geht man mit so einer Quote baden“, meinte Klute.
TV Arnsberg fängt sich
Die schöne 8:4-Führung nach 16 Minuten war dann auch fast dahin, denn nach 36 Minuten stand es aus TVM-Sicht 15:16, war der Gast also weit davon entfernt, den so dringend benötigten Sieg mit fünf Toren Differenz zu erringen, um das 24:28 aus dem Hinspiel umzudrehen. Allerdings hatten auch die Gäste einen Keeper in Topform, wobei Johannes Drees nicht ganz an die Paraden-Quote seines Gegenübers herankam, dafür aber nach Ballgewinnen etliche präzise Steilpässe auf Felix Stratenschulte abfeuerte. Und der war diesmal „on fire“, und am Ende mit zehn Treffern der herausragende Schütze. Viel Lob durch Klute gab es aber auch für die Rückraum-Youngster Paul Geyer und Silas Hennecke und den trotz leichter Verletzung eingesprungenen David Capristo.
.Arnsbergs Taktik, das Tempo permanent hochzuhalten und die Hausherren müde zu spielen, ging mehr und mehr auf. Mit einem 4:0-Lauf zum 20:15 (41.) schuf der TVA die Basis für den einzigen Auswärtssieg, der durch eine weitere Viererserie in der Schlussphase sogar zum höchsten Saisonerfolg geschraubt wurde. „Wir gehen mit hocherhobenen Köpfen in die Kreisliga. Aber vielleicht haben wir ja doch noch eine Minichance, drinzubleiben“, bezog sich Klute bei seinem Kommentar auf das Gerücht, die HSG Schwerte/Westhofen würde ihre Mannschaft zurückziehen.
„Zwei Spiele mehr und wir hätten uns gerettet“, kommentierte der aufgrund seines Achillessehnenrisses bis tief in den Herbst hinein ausfallende Spielmacher Alex Blanke, der aber versicherte: „Ich bleibe beim TVA. Und so viel ich weiß, gilt das für alle anderen bis auf die verabschiedeten Berghoff und Rapude auch.“ Abteilungschef Fabian Niehaus war zwar auch genickt („Das ist ein herber Tiefschlag“), blickte aber ähnlich wie Klute optimistisch nach vorne: „Unser Ziel kann nur sein, in der durchaus attraktiven Kreisliga den Aufwärtstrend fortzusetzen und sofort wieder in die Bezirksliga zurückzukehren.“
TVA: Drees (Peitz); Stratenschulte (10/1), Geyer (6), Hennecke (4), Capristo (4), Hübner (4/2), Probst (1), Bause (1), Stutzinger (1), Klute, Rapude, Erpelding.