Arnsberg. Die Spielpläne in den Handball-Bezirksligen sind mächtig durcheinander – betroffen sind Teams des TV Arnsberg und TV Neheim. Details.
Es ist noch gar nicht so lange her, da legten die Spielleitungen des Handballverbandes Westfalen (HVW) größten Wert darauf, dass die letzten Saisonspiele möglichst zeitgleich ausgetragen werden, um Manipulationen zu vermeiden. Seit der Pandemie und den Folgen für den Sport hat sich das grundlegend geändert. Besonders krass wird das am Beispiel der Bezirksligen, in denen der TV Arnsberg sowohl mit den Damen als auch den Herren aktiv ist und am Wochenende, 4./5. Mai, seine letzten Punktspiele absolviert. Und die Konkurrenz – die ist noch lange nicht fertig, hat noch teilweise zwei weitere Partien zu absolvieren.
Bezirksliga Mitte: TV Mengede - TV Arnsberg (Sa., 19.15 Uhr). Für die Männermannschaft des TVA bedeutet das konkret: Selbst, wenn es ihr gelingt, am Samstag beim TV Mengede die 24:28-Hinspielschlappe zu korrigieren und mit mindestens fünf Toren Unterschied zu gewinnen, um im direkten Vergleich die Nase vorn zu haben, hat sie den Aufsteiger keineswegs überholt. Der kann sich nämlich in den Parten beim Letmather TV oder daheim gegen die TSG Schüren den einen Punkt holen, der genügt, und vor den Arnsbergern zu bleiben.
Der Tabellenvorletzte DJK SG Bösperde II mischt da auch noch kräftig mit, liegt er doch einen Zähler vor dem TVA und kann in seinen Begegnungen mit Brechten II und bei Villigst-Ergste II ebenfalls dafür sorgen, dass die Schützlinge von Jan Klute nicht mehr vorbeiziehen können. Der Arnsberger Coach nimmt es schicksalhaft hin und sagt: „Wir werden in Mengede alles versuchen, um die theoretische Hoffnung auf den Klassenverbleib zu bewahren.“ Mit Henning Peitz steht neben Johannes Drees ein zweiter Keeper parat, auch Philipp Berghoff könnte zu einem Abschiedseinsatz kommen. Fehlen wird urlaubsbedingt allerdings Johannes Mevenkamp.
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HVE Villigst-Ergste II - TV Neheim (So., 18 Uhr). TVA-Lokalrivale TV Neheim kann hingegen den packenden Abstiegskampf, in den ja sogar noch die HSG Schwerte/Westhofen als Tabellensiebter involviert ist, ganz entspannt verfolgen, denn sie hat sich schon vor den beiden finalen Auswärtspartien in Sicherheit gebracht. „Wir schenken aber nichts ab“, verspricht Trainer Wolfgang Burgard eine engagierte Vorstellung seiner Truppe, die zur ungeliebten Sonntagabend-Spielzeit (18 Uhr) zu Gast bei der Reserve des HVE Villigst-Ergste ist. Diese könnte, nach vier Niederlagen am Stück, auch noch auf den vorletzten Platz abrutschen, also: absteigen. Max Spitthoff und Spielmacher Moritz Pater fehlen aus privaten Gründen, dafür ist Rechtsaußen Gesualdo Caruso wieder einsatzbereit.
Frauen-Bezirksliga Mitte: ASC Dortmund II - TV Arnsberg (So., 16.30 Uhr). Nicht minder spannend ist die Ausgangslage im Endspurt der Frauen-Bezirksliga Mitte. Da geht es für den TV Arnsberg darum, am Sonntag bei Verfolger ASC Dortmund II, im Hinspiel mit 29:24 distanziert, zumindest einen Zähler zu entführen und damit den Titelgewinn perfekt zu machen. Für den TVA also ein echtes Finale, aber möglicherweise auch in Duell mit völlig unterschiedlichen Waffen.
Die Dortmunderinnen könnten nämlich, da ihr Oberliga-Team schon lange pausiert und die sechswöchige Sperrfrist passiert hat, sämtliche Spielerinnen der ersten Mannschaft einsetzen, um die noch nötigen Punkte zum Aufstieg einzufahren. Eigentlich unfassbar, dass der Verband dieser Möglichkeit der krassen Wettbewerbsverzerrung keinen Riegel vorgeschoben hat. „Wir rechnen durchaus damit, dass der ASC, der zuletzt in Halingen schon zwei Kaderspielerinnen aus dem Oberligateam eingesetzt hat, von der Möglichkeit von Verstärkungen Gebrauch macht“, sagt TVA-Trainerin Anke Dannhauer.
Sie hat aufgrund des Fehlens der erkrankten Sabrina Utsch die erfahrene Lena Ehrnsperger als Keeperin nachnominiert und zieht auch Julia Hunecke hoch, weil im Feld Hannah Rustemeier und Eileen Kleinehr ausfallen. Eine Niederlage muss zum Glück nicht das Aus im Aufstiegsrennen bedeuten, denn die drei Gruppenzweiten der Bezirksligen ermitteln noch zwei weitere Nachrücker.