Herne-Horsthausen. Der vom Abstieg bedrohte Tabellenletzte der Westfalenliga 2 siegt in Horsthausen mit 3:1. „Noch vier Endspiele“, sagt Alex Bruchhage.

Was mit viel Leichtigkeit begann, war am Ende eine Zitterpartie – aber ein deutliches Lebenszeichen im Abstiegskampf. Der SC Neheim gewann mit 3:1 bei der SpVgg Horsthausen. Der abstiegsbedrohte Westfalenligist aus dem Binnerfeld legte los wie die Feuerwehr und führte bereits nach acht Minuten bei seiner Premiere in der Arena zum Urbanus mit 2:0.

Neheim: Trip ins Unbekannte

Das Duell beim Aufsteiger SpVgg Horsthausen war genau wie in der Vorwoche ein Duell gegen einen Aufsteiger. Allerdings geschah es unter anderen Voraussetzungen. Während beim SVW Soest aufgrund der lokalen Nähe und der vielen bekannten Gesichter Derbycharakter herrschte, war die Reise nach Horsthausen auch ein bisschen ein Trip ins Unbekannte. Bekanntester Name bei den Hernern ist der Ex-Profi Güngor Kaya. Der Ex-Nürnberger machte einen Tag nach seinem 34. Geburtstag aber kein gutes Spiel.

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Dafür drückte Neheim von Beginn an dem Geschehen den Stempel auf. Nach einem Foul an Jonas Janetzki nutzte Johannes Thiemann die Freistoßgelegenheit und setzte einen unhaltbaren Maschenrauscher in den Winkel aus gut 18 Metern. Die Neheimer ruhten sich auf der Führung nicht aus und legten bei einem Konter vier Minuten später nach. Nachdem Tom Wonneberger geblockt wurde, sprang der Ball Gianluca Greco vor die Füße und der Stürmer staubte ab. Greco bildete zusammen mit Janik Hülsmann in der ersten Hälfte eine Doppelspitze. Greco, Hülsmann und Riad Xhaka waren neu in der Startelf im Vergleich zum Soest-Spiel für den gesperrten Finn Schubert, den verletzten Patrick Nettesheim und Noah Tolle, der in Horsthausen zunächst auf der Bank Platz nahm.

Weitermachen, weitermachen, weitermachen!
Uli Mayer, Sportlicher Leiter des SC Neheim, nach Spielende im Mannschaftskreis

Mit der 2:0-Führung im Rücken ließ Neheim den Gastgebern etwas mehr vom Spiel, aber ließ hinten nicht viel anbrennen. „Wir hatten wenige Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen, und haben uns über 90 Minuten schwergetan, gegen einen Mann orientiert spielenden Gegner“, sagte Horsthausens Trainer Marc Gerresheim. Allerdings verpasste es Neheim, „den Deckel drauf zu machen“, wie SC-Coach Alex Bruchhage formulierte. In der 28. Minute scheiterte Greco freistehend nach Flanke von Jan Apolinarski an dem ehemaligen Regionalliga-Torwart Benjamin Carpentier im Horsthausener Tor.

Anschluss kurz vor der Pause

Von den Hausherren war in der ersten Hälfte nicht viel zu sehen, aber Mahmud Siala erzielte kurz vor dem Pausenpfiff mit einem Freistoß aus gut 25 Metern den Anschluss. Mit dem Treffer unmittelbar vor der Pause zeigte sich Horsthausen in der zweiten Hälfte präsenter. Allerdings blieben große Chancen weiter aus. Eine der wenigen Gelegenheiten war ein Fernschuss von Marvin Rathmann in der 67. Minute, der knapp am Gehäuse von Claudio Osterhoff vorbeistrich.

Die Aufstellung

SC Neheim: Osterhoff; Wulf, Thiemann, Greco (61. Tolle), Janetzki, Fleck, Xhaka, Hülsmann (52. Weber), Apolinarski (88. Bald), Kellermann, Wonneberger (90. Nieswand). - Tore: 0:1 Thiemann (4.), 0:2 Greco (6.), 1:2 Siala (45.), 1:3 Tolle (90.+4) - Das nächste Spiel: SC Neheim - DSC Wanne-Eickel (So., 5. Mai, 15.30 Uhr).

Neheim verpasste es, Konter sauber auszuspielen, oder scheiterte am erfahrenen Carpentier, wie der eingewechselte Alwin Weber nach gutem Zuspiel von Thiemann. In der Nachspielzeit war Carpentier zu einer Ecke in den Neheimer Strafraum mit nach vorne gegangen. Neheim fing die Ecke ab und es ging schnell nach vorne. Noah Tolle machte dann quasi mit dem Schlusspfiff das 3:1 und lässt somit die Neheimer Hoffnungen auf den Klassenerhalt weiterleben.

Ein nachträgliches Geschenk

„Wir haben etwas Boden gut gemacht und haben jetzt noch vier Endspiele, in denen wir alles tun werden, um am Ende über dem Strich zu stehen“, sagte Bruchhage, der sechs Tage nach seinem 50. Geburtstag von seiner Mannschaft mit drei Punkten beschenkt wurde.“