Arnsberg-Neheim. Da war mehr drin: Der SC Neheim hat in der Fußball-Westfalenliga 2 erneut einen Sieg verpasst. So lief das Spiel beim 2:2 gegen Soest.
Kurz vor dem Abpfiff – kam die Leere. Und auch nach dem Schlusspfiff sah man allen beim SC Neheim, den Spielern, den Trainern, Funktionären und dem Großteil der etwa 200 Besucher die riesengroße Enttäuschung an. Fassungslosigkeit machte sich vor allem deshalb breit, weil der abstiegsbedrohte Fußball-Westfalenligist im Heimspiel gegen Spitzenteam SVW Soest in der Nachspielzeit sein Schicksal selbst in der Hand hatte – und zwei riesige Gelegenheiten zu einem bitter nötigen Heimsieg versiebte. So stand am Ende ein 2:2 (0:1) gegen die Bördestädter. „Das ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel“, analysierte Trainer Alex Bruchhage.
Schon seit dem Freitagabend war wie so oft in dieser Spielzeit vieles gegen die „Binnerfeld Boys“ gelaufen. Konkurrent Hombrucher SV legte mit einem Dreier vor (2:1 gegen Wacker Obercastrop), ehe am Sonntagnachmittag auch der FC Lennestadt (2:1 gegen SC Obersprockhövel) und BSV Schüren (3:2 gegen den Lüner SV) nachlegten. Zwar hat sich der Rückstand der Neheimer auf das rettende Ufer durch das 2:2 gegen den SVW Soest nicht vergrößert – es bleibt bei sechs Zählern, die es aufzuholen gilt –, doch besserte sich die Lage der Mannschaft von Alex Bruchhage eben auch nicht.
SC Neheim gerät noch in Unterzahl
Insbesondere angesichts der formidablen Vorstellung der Hausherren in Durchgang zwei waren es letztlich zwei verlorene Punkte für den SC Neheim. „Leider ist das sinnbildlich für unsere Saison“, dachte Alex Bruchhage fassungslos zurück an die fünfminätige Schlussphase. Beim Stand von 2:2 hatten die Neheimer ihren Gegner im Griff gehabt und eingeschnürt, obwohl Finn Schubert in der 85. Minute nach einem harten, aber nicht rücksichtslosen Einsteigen im Mittelfeld Rot gesehen hatte.
In Unterzahl drängte das Schlusslicht gleichwohl auf den Siegtreffer – und der lag auch in der Luft. Johannes Thiemann und Tom Wonneberger scheiterten in Gemeinschaft an Torwart Lukas Kasparek und am linken Außenpfosten (90.+2). Eine Minute danach hätte das 3:2 für den SC fallen müssen: Nach einem Gewühl stand Stürmer Alwin Weber, derzeit aus der Oberliga Westfalen ausgeliehen, frei – und jagte das Leder in die Wolken. Danach war Schluss, und Weber, einige Mitspieler sowie Trainer Alex Bruchhage, der nach der Riesenchance auf die Knie gesunken war, waren maßlos enttäuscht.
Dennoch hatte dieses Spiel – mindestens die zweite Halbzeit – gezeigt, dass die Mannschaft der Neheimer lebt. Und dass das Team sich längst nicht aufgegeben hat. „Wir haben eine ganz andere Körpersprache nach der Pause gezeigt. Es ist den Spielern nicht egal, das haben sie bewiesen. Aber klar ist auch: Wir haben wieder angesichts der Anzahl unserer Chancen zu wenige Tore erzielt“, sagte Alex Bruchhage.
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Nach der Soester Führung durch Christoph Rüther (23.) hatten die Neheimer zunächst keine wirkliche Antwort gezeigt und Dusel gehabt, dass es „nur“ 0:1 zur Pause stand. Die Lage besserte sich dann in Abschnitt zwei deutlich: Ein direktes Freistoßtor von Jan Apolinarski von halbrechts aus sorgte für das 1:1 (58.), ehe Johannes Thiemann nach einem Foul an Julian Kellermann per Strafstoß auf 2:1 stellte (79.). Der Ex-Neheimer Philipp Ratz markierte jedoch das 2:2 (83.), ehe der SC das Kommando endgültig übernahm – doch der siebte Ligasieg blieb Wunschdenken.
SC Neheim: Osterhoff; Schubert, Wulf (86. Hülsmann), Fleck, Apolinarski, Kellermann (81. Nieswand), Nettesheim (32. Weber), Janetzki, Thiemann, Tolle (46. Xhaka), Wonneberger. - Tore: 0:1 Rüther (23.), 1:1 Apolinarski (58.), 2:1 Thiemann (79., Foulelfmeter), 2:2 Ratz (83.). - Rote Karte: Schubert (85.).
