Arnsberg-Neheim. Der SC Neheim kämpft gegen den Abstieg aus der Fußball-Westfalenliga. Das Restprogramm der Konkurrenz liefert eine Erkenntnis.
Er weigert sich noch. „Darauf zu schauen, hilft uns nicht weiter“, sagt Alex Bruchhage. Der Trainer des SC Neheim steht mit seiner Mannschaft auf dem letzten Platz der Tabelle der Fußball-Westfalenliga 2. Inklusive des Auswärtsspiels am Sonntag (15 Uhr) bei der SpVgg Horsthausen bleiben lediglich fünf Partien, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Trotzdem beachtet Bruchhage das Restprogramm der Konkurrenz nicht. Das könnte sich jedoch bald ändern und ihm eine wichtige Erkenntnis liefern.
Neheim: Druck machen
„Wir müssen endlich drei Punkte holen und damit die Konkurrenz unter Druck setzen“, sagt der Trainer des SC. Vor dem 26. Spieltag trennen seine Mannschaft sechs Punkte vom ersten Nicht-Abstiegsplatz, den der SC Obersprockhövel einnimmt. Kurios: Sowohl der SCO als auch der BSV Schüren und der Hombrucher SV auf den Abstiegsrängen eins und zwei weisen 28 Punkte auf. Eine unterschiedliche Tordifferenz sortiert das Trio.
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Das könnte sich am Sonntag allerdings ändern, weil es zum direkten Duell zwischen Obersprockhövel und Schüren kommt. Bruchhage weiß das natürlich, hält sich jedoch mit Aussagen zu dieser Partie – und weiteren ausstehenden direkten Duellen der Konkurrenten – zurück. Für ihn liegt der Fokus auf dem existenziellen Sieg, dem die „Binnerfeld Boys“ seit nun fünf erfolglosen Spielen hinterherjagen.
Nach dem 4:0-Sieg gegen Hombruch am 10. März gab es Niederlagen, die allerdings vermeidbar gewesen wären. „Wir könnten längst mitmischen oder über dem Strich stehen“, erklärt Bruchhage. Die mangelnde Chancenverwertung verhinderte es allerdings, die nötigen Punkte zu sammeln. „Besonders extrem war es im vergangenen Heimspiel gegen Soest“, sagt der Coach, der trotz der nächsten Niederlage Positives aus dem Derby mitnahm.
Kapitän nimmt extra Urlaub
„Die Leistung hat erneut gestimmt. Die Jungs haben eine super Moral“, sagt er. Um das zu untermauern, nennt er zwei weitere Beispiele. Stürmer Gianluca Greco ließ nichts unversucht, um wieder fit zu werden und am Sonntag in den Kader zurückzukehren. Und Kapitän Lukas Wulf nahm sich extra Urlaub, um in dieser entscheidenden Phase der Saison zum Training gehen zu können. „Uns fehlt einzig das Erfolgserlebnis“, sagt Bruchhage, um zu ergänzen: „Der Torabschluss muss nicht gut aussehen. Er muss erfolgreich sein.“
Das Restprogramm
11. FC Lennestadt 30 Punkte
SV Sodingen (12./Heimspiel/28. April), BSV Schüren (14./Auswärtsspiel/5. Mai), FC Iserlohn (6./H/12. Mai), Hombrucher SV (15./A/20. Mai), RSV Meinerzhagen (8./H/26. Mai).
12. SV Sodingen 29 Punkte
FC Lennestadt (11./Auswärtsspiel/28. April), SVW Soest (4./Heimspiel/5. Mai), BSV Schüren (14./A/12. Mai), SpVgg Horsthausen (7./A/20. Mai), FC Iserlohn (6./H/26. Mai).
13. SC Obersprockhövel 28 Punkte
BSV Schüren (14./Heimspiel/28. April), FC Iserlohn (6./Auswärtsspiel/5. Mai), Hombrucher SV (15./H/12. Mai), RSV Meinerzhagen (8./A/20. Mai), Concordia Wiemelhausen (1./H/26. Mai).
14. BSV Schüren 28 Punkte (Abstiegsplatz)
SC Obersprockhövel (13./Auswärtsspiel/28. April), FC Lennestadt (11./Heimspiel/5. Mai), SV Sodingen (12./H/12. Mai), FC Iserlohn (6./A/20. Mai), Hombrucher SV (15./H/26. Mai).
15. Hombrucher SV 28 Punkte (Abstiegsplatz)
TuS Erndtebrück (9./Auswärtsspiel/28. April), Lüner SV (5./Heimspiel/5. Mai), SC Obersprockhövel (13./A/12. Mai), FC Lennestadt (11./H/20. Mai), Hombrucher SV (14./A/26. Mai).
16. SC Neheim 22 Punkte (Abstiegsplatz)
SpVgg Horsthausen (7./Auswärtsspiel/28. April), DSC Wanne-Eickel (10./Heimspiel/5. Mai), SV Wacker Obercastrop (3./A/12. Mai), TuS Erndtebrück (9./H/20. Mai), Lüner SV (5./A/26. Mai).
Einfach wird die Aufgabe in Horsthausen nicht, das beweist das 2:2-Unentschieden, welches die Neheimer Gastgeber am vergangenen Spieltag beim Tabellenführer Concordia Wiemelhausen holten. „Aber wir wollen und können den Rückstand in der Tabelle verkürzen – und wir müssen das auch“, erklärt Bruchhage. Nur dann kann das Restprogramm, das der Konkurrenz noch einige direkte Duelle beschert, im Kampf um den Klassenerhalt helfen. Welches Team das schwierigste hat? Das ist auf Grund der zuletzt überraschenden Ergebnisse und der Ausgeglichenheit der Liga schwer zu prognostizieren.
Saison-Aus für Nettesheim?
„Das spielt auch vorerst keine Rolle“, sagt Alex Bruchhage, der am Sonntag auf Patrick Nettesheim, für den die Saison auf Grund einer Oberschenkelverletzung sogar frühzeitig beendet sein könnte, und auf Finn Schubert, der für drei Spiele gesperrt wurde, verzichten muss. Greco und Merlin Zweimann kehren in den Kader zurück.
Derweil präsentierte der SC Neheim mit dem 24-jährigen Jannis Ritter vom Westfalenligisten Hammer SpVg den nächsten Zugang für die neue Saison. „Er verfügt trotz seines jungen Alters bereits über eine Menge Erfahrung in der Landes- und Westfalenliga. Aktuell hat er bereits 112 Spiele bestritten und dabei 24 Tore erzielt“, teilte der Klub mit.