Holzwickede. In der Fußball-Westfalenliga 2 verliert der SC Neheim mit 0:1 in Holzwickede. Der Abstand zum rettenden Ufer vergrößert sich.

Der SC Neheim setzte auch in Holzwickede seine Negativserie fort. Im Montanhydraulik-Stadion gab es für die Mannschaft von Trainer Alex Bruchhage die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge. Der Holzwickeder SC gewann mit 1:0 (0:0) in einem intensiven Spiel. Damit verharrt der SC weiter am Tabellenende und muss hinnehmen, dass die Konkurrenz auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz sechs Spieltage vor Saisonende in Form des FC Lennestadt sechs Punkte Vorsprung hat.

Neheim ebenbürtig

Dabei war Neheim dem neuen Tabellenzweiten ebenbürtig, verpasste es nur, selbst einen Treffer zu erzielen.

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Von Anfang an versuchten die Neheimer, ihrem Gegner auf dem schweren Geläuf den Schneid abzukaufen. Bereits in der vierten Minute sah Alwin Weber die erste Gelbe Karte. Trotz aller Intensität war es aber ein faires Spiel ohne schwere Fouls. Allerdings waren auch hochkarätige Torchancen Mangelware. Die ersten Gelegenheiten erarbeiteten sich die Hausherren. Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte des SC nahm sich der Ex-Neheimer Maurice Majewski ein Herz. Sein Schuss wurde aber von Torwart Claudio Osterhoff in der 17. Spielminute über das Tor gefaustet. Zwölf Minuten später verpasste der wuselige Holzwickeder Mittelfeldmann Eduardo Hiller knapp das Neheimer Gehäuse mit einem Fernschuss.

Neheim: Tolle schießt vorbei

Die größte Chance der Partie vergab dann Noah Tolle in der 40. Minute als er eine Hereingabe von rechts durch Patrick Nettesheim im Strafraum acht Meter vor dem Tor nicht unter Kontrolle brachte und vorbeischoss. Nettesheim selbst war kurz darauf zu hektisch und schoss nach einem Ballverlust Holzwickedes aus der Ferne anstatt zu passen.

Es ist der einzige Unterschied, dass die aus der Chance das Tor machen und wir nicht. Das ist sinnbildlich. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.
Alex Bruchhage, Trainer SC Neheim

Somit blieb es zur Pause torlos. Den goldenen Treffer erzielte Andreas Spais, der zuletzt immer gegen den SC Neheim traf. Nach einem Verlust des Balles der Neheimer im Angriff schlug Damjan Ilic das Leder lang nach vorne. Dort setzte sich Spais gegen drei SC-Verteidiger durch und ließ die Heimmannschaft mit dem erfolgreichen Abschluss jubeln. Der routinierte Stürmer nutzte die einmal fehlende Abstimmung der Neheimer Verteidigung geschickt aus (65.).

Im Auswärtsspiel des SC Neheim in Holzwickede gibt es viele intensive Zweikämpfe, wie hier vom ehemaligen Neheimer Maurice Majeweski (li.) mit Jan Apolinarski.
Im Auswärtsspiel des SC Neheim in Holzwickede gibt es viele intensive Zweikämpfe, wie hier vom ehemaligen Neheimer Maurice Majeweski (li.) mit Jan Apolinarski. © Philip Stallmeister

Weitere große Chancen blieben aus, obwohl Neheim alles in die Waagschale warf. „Es ist der einzige Unterschied, dass die aus der Chance das Tor machen und wir nicht. Das ist sinnbildlich. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben über 90 Minuten die richtigen Mittel gewählt. Wir haben gearbeitet, wir haben gekämpft, wir haben uns in jeden Ball reingeschmissen gegen den Tabellendritten. Aber am Ende des Tages haben wir wegen einer Unachtsamkeit verloren“, resümierte Bruchhage.

Die Statistik

SC Neheim: Osterhoff; Wulf (78. Hülsmann), Tolle (81. Zweimann), Janetzki, Fleck, Schubert, Nettesheim, Weber (46. Thiemann), Apolinarski, Kellermann, Wonneberger. - Tor: 1:0 Spais (65.). - Zuschauer: 234. - Nächstes Spiel: SC Neheim - SVW Soest (Sonntag, 21. April, 15.30 Uhr).

Für den Neheimer Trainer gab es im Anschluss viel Anerkennung von Holzwickeder Seite. Wiederholt wurde auf der Pressekonferenz im Holzwickeder Glashaus der Vergleich zum Freiburger Fußballlehrer Christian Streich gezogen. „Wir haben vor 17 Jahren gemeinsam die Lizenz gemacht. Du bist der Christian Streich des Sauerlandes. Keinem gönne ich den Klassenerhalt mehr als dir, Alex“, sagte HSC-Coach Benjamin Hartlieb.

Bruchhage: Extrem skurril

Bruchhage hat die Hoffnung, dass der SC Neheim in der Westfalenliga verbleibt, noch nicht aufgegeben. Er betonte: „Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken, auch wenn die Ergebnisse unten in der Liga wieder extremst skurril sind. Ich fest davon überzeugt, wenn du in der gleichen Weise wie heute Fußball spielst, wirst du am Ende des Tages auch belohnt.“