Herne. Nach einer weiteren NIederlage in der Fußball-Westfalenliga 2 erhöht sich die Abstiegsgefahr für den SC Neheim. „Aufgeben gilt nicht.“
Über diese „spielentscheidende“ Szene habe es während und nach dem Spiel keine unterschiedliche Meinung gegeben, sagte Alex Bruchhage, der Trainer des SC Neheim – und irrte mit der Aussage an einer wichtigen Stelle. Denn Schiedsrichter Yannick Rupert bewertete das Einstiegen von Julian Kaminski gegen Jan Apolinarski anders, zückte statt der Roten Karte nur die Gelbe. Die 1:3 (0:1)-Niederlage der „Binnerfeld Boys“ in der Fußball-Westfalenliga 2 beim SV Sodingen ausschließlich daran festzumachen, wäre zudem zu kurz gegriffen. Fakt ist: Der Kampf gegen den Abstieg spitzt sich für die Sauerländer durch die Pleite zu.
Neheim: Konkurrenz wird weniger
„Der Punkterückstand auf den Nicht-Abstiegsplatz bleibt gleich“, sagte auch Bruchhage. „Aber die Konkurrenten und die Spiele werden weniger“, ergänzte er. Weil zudem der FC Lennestadt überraschend mit 7:0 gegen den TuS Erndtebrück siegte, rutschte der SC Neheim wieder auf den letzten Platz der Tabelle ab. Vier Punkte beträgt die Differenz auf den Hombrucher SV, der als Tabellen-13. über dem Strich steht. Der SC Obersprockhövel weist als Zwölfter 26 Punkte auf.
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„Heute hat die Mannschaft gewonnen, die das Thema Abstiegskampf mehr angenommen hat“, sagte Bruchhage und klang durchaus enttäuscht über den Auftritt seiner Spieler. Mit einem Sieg hätten diese den Rückstand auf den SV Sodingen auf nur noch einen Zähler verkürzen können. Stattdessen gilt es, den erneuten Sturz ans Ende der Tabelle zu verarbeiten. „Aufgeben gilt nicht, aber wir haben ein wichtiges Spiel verloren“, sagte Bruchhage: „Die Aufgabe wird nicht leichter.“
Sinnbildlich sah er den Treffer der Gastgeber zum 3:1-Endstand. Michel Post attackierte den Neheimer Abwehrspieler Felix Fleck derart intensiv und wiederkehrend, bis dieser den Ball verlor und Post sich auf den Weg zum entscheidenden Tor in der 66. Minute machen konnte. „Das war voller Einsatz“, sagte Bruchhage anerkennend, „das hat Sodingen besser gemacht.“ Kurz zuvor keimte bei den Gästen Hoffnung auf, als Tom Wonneberger nach einer Apolinarski-Vorlage zum 1:2 traf (58.). „Die Jungs haben sich gegen die Niederlage gestemmt, haben sich aufgebäumt“, sagte Bruchhage.
Neheim: Schwäche nach Standards
Doch die Hoffnung platzte mit dem dritten Gegentreffer. Zuvor erhielt sie einen herben Dämpfer, als Schiedsrichter Rupert in der 60. Minute Kaminski trotz des harten Einsteigens per Grätsche eben nicht des Feldes verwies. „So konnte Sodingen mit elf Mann weiterspielen“, sagte Bruchhage verärgert.
Die Statistik
SC Neheim: Alisic; Bald (56. Fleck), Thiemann, Tolle (82. Weber), Barisch (46. Kellermann), Janetzki, Xhaka (82. Wulf), Schubert, Hülsmann (56. Zweimann), Apolinarski, Wonneberger. - Tore: 1:0 Tollas (12.), 2:0 Kordt (48.), 2:1 Wonneberger (58.), 3:1 Post (66.). - Zuschauer: 150. - Nächstes Spiel: Holzwickeder SC - SC Neheim (Sonntag, 14. April, 15 Uhr).
Ebenso ärgerte ihn allerdings das Defensivverhalten bei Standardsituationen seiner Spieler. „Zwei von drei Gegentreffern fallen nach Ecken“, sagte er. So köpfte Joshua Tollas in der elften Minute nach einem Eckball zur 1:0-Führung ein, und in der 48. Minute köpfte nach einer Ecke Jonas Kordt Neheims Janik Hülsmann an, von dem der Ball zum 2:0 ins Netz ging. „Darüber hinaus gab es viele Situationen, die gefährlich wurden, obwohl wir kurz zuvor im Ballbesitz waren“, haderte Bruchhage.
Neheim: Kurzfristige Ausfälle
In der 75. Minute vergab Noah Tolle ebenso noch eine Torchance wie Tom Wonneberger in der 90. Minute. Dass Gianluca Greco und Patrick Nettesheim kurzfristig ausgefallen waren, erwähnte Bruchhage zwar, doch eine Ausrede sollte das nicht sein. Dafür kehrte Lukas Wulf in den Kader zurück und kam in der Schlussphase auch zum Einsatz. „So schwer, wie der Naturrasen in Sodingen zu bespielen war, wird auch der in Holzwickede am nächsten Sonntag zu bespielen sein“, sagte Bruchhage und ergänzte: „Wir müssen diese Bedingungen annehmen.“