Sauerland. Das Aus im Kreispokal ärgert den SC Neheim. Es verhindert auch die sehr theoretische Chance, auf die Profis von Schalke 04 zu treffen.

Bevor Alex Bruchhage auf diese Fragen antwortete, musste der Trainer des Fußball-Westfalenligisten SC Neheim einmal tief durchatmen, um nichts zu sagen, was er später bereuen könnte. „Jetzt können wir uns auf die Liga konzentrieren“, sagte Bruchhage dann süffisant und umging nach der 1:2-Niederlage im Halbfinale des Krombacher Kreispokals im Fußballkreis Arnsberg beim Landesligisten TuS Sundern so eine direkte Antwort auf die Frage, ob der nervenzehrende Kampf gegen den Abstieg aus der Westfalenliga den Fokus seiner Spieler zu sehr beeinträchtigt habe. Der TuS Sundern hingegen jubelte – und in der kommenden Saison vielleicht sogar den FC Schalke 04 zu Gast haben.

Die ausstehenden Pokalspiele

Dabei geht es nicht um die zweite Mannschaft oder die A-Jugend, sondern die Profis. Von einem Pokalduell mit den Königsblauen dürfen allerdings aktuell auch Sunderns Finalgegner FC Neheim-Erlenbruch und die vier noch im Krombacher Kreispokal des Fußballkreises Hochsauerlandkreis vertretenen Klubs träumen. RW Erlinghausen tritt dort am 2. Mai zum Halbfinale beim FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen an, der SV Schmallenberg/Fredeburg spielt zwei Tage zuvor am 30. April beim VfB Marsberg.

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Zudem ist auch beim Meister der Bezirksliga 4, ob das nun Fatih Türkgücü Meschede, der SuS Langscheid/Enkhausen oder ein anderes Team wird, die Hoffnung auf ein Pokalduell mit Schalke 04 noch berechtigt. Schließlich erhält der Erste der „Bundesliga des Sauerlandes“ einen Startplatz im Westfalenpokal – und um diesen Wettbewerb geht es.

Finale in Hachen am 9. Mai

Am 9. Mai treffen der Fußball-A-Kreisligist FC Neheim-Erlenbruch und der Landesligist TuS Sundern um 16.30 Uhr auf der Anlage des TuS Hachen im Finale des Krombacher Kreispokals im Fußballkreis Arnsberg aufeinander. Mahmut Yavuzaslan schoss die Sunderaner mit zwei Toren beim 2:1 gegen den SC Neheim ins Finale. Im Fußballkreis HSK müssen noch die Halbfinalspiele am 30. April und 2. Mai ausgetragen werden, bevor das Finale am 30. Mai in Fleckenberg steigen kann.

Im Westfalenpokal ist das Hammer-Los theoretisch möglich, allerdings muss dazu einiges zusammenkommen. Die oberste Voraussetzung ist, dass Schalke 04 tatsächlich aus der 2. Liga absteigt. Als Drittligist müssten die Königsblauen dann mit 63 anderen Mannschaften im Westfalenpokal starten, was ihnen als Zweitligist erspart bliebe. In Absatz 2 der Durchführungsbestimmungen des Verbandspokals vom 29. Juni 2023 heißt es unter I. Teilnahmeberechtigung, Ziffer 2: „Die westfälischen Mannschaften der 3. Liga, sowie eventuelle Absteiger aus der 2. Bundesliga (westfälische Mannschaften) des abgelaufenen Spieljahres“.

Erinnerungen an RWE - Erkenschwick

Schalke 04 zu Gast in den hiesigen Fußballkreisen. „Das kann passieren, sicherlich“, bestätigte Joachim Schlüter, FLVW-Kreisvorsitzender des Kreises Olpe, „aber ich würde dann zu einem Heimrechttausch raten, denn die Sicherheitsanforderungen bei einem solchen Spiel sind gewaltig, das ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden.“ Im HSK werden diesbezüglich natürlich Erinnerungen wach an das Aufeinandertreffen von RW Erlinghausen und der Spvgg. Erkenschwick. Nach einigen Absagen landete das Viertelfinale erst vor dem Sportgericht des Westdeutschen Fußball-Verbandes in Duisburg-Kaiserau, ehe es schließlich in Marsberg ausgetragen wurde. RWE schied knapp mit 2:3 aus.

In unserer Situation müssen wir uns, auch wenn es spielerisch nicht läuft, auf jeden Fall mit aller Macht wehren. Das muss uns in jedem Spiel auszeichnen.
Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim

Etwas entspannter verlief das Westfalenpokal-Achtelfinale des SC Neheim gegen den Regionalligisten SV Lippstadt 08 (1:2) in dieser Saison. Doch über die Organisation eines solchen Highlights müssen sich die Neheimer vorerst keine Gedanken mehr machen. Zu wenig Gegenwehr sah Bruchhage von seiner Mannschaft beim verdienten 1:2 in Sundern. „Das darf uns nicht passieren“, kritisierte er und ergänzte: „In unserer Situation müssen wir uns, auch wenn es spielerisch nicht läuft, auf jeden Fall mit aller Macht wehren. Das muss uns in jedem Spiel auszeichnen.“

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