Marsberg. An diesem Mittwoch erwartet der USC Altenautal den VfB Marsberg. Für Paul Bender ist das aus mehreren Gründen eine heikle Partie.

Wenn an diesem Mittwoch um 19.15 Uhr auf dem Naturrasenplatz in Husen das Nachholspiel in der Fußball-Bezirksliga 13 vom 18. Spieltag zwischen dem USC Altenautal und dem VfB Marsberg angepfiffen wird, schlagen bei Paul Bender zwei Herzen in einer Brust. „Für mich ist es kein Spiel wie jedes andere“, sagt Bender im Vorfeld.

Bender kehrt zurück

Zum einen trainiert der heute 49-jährige Ukrainer seit September des vergangenen Jahres den Tabellenneunten aus dem Fußballkreis Paderborn. Zum anderen steigt die Fußball-Legende ab dem 1. Juli dieses Jahres wieder in den sportlichen Bereich des abstiegsbedrohten VfB Marsberg ein. Dieses Mal allerdings nicht als Trainer, sondern als Sportlicher Leiter.

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„Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man gegen seinen alten Verein und gleichzeitig auch noch gegen den Sohn spielt“, sagt Paul Bender, der das Duell aber sportlich angeht. „Ich werde meinen Trainerjob erledigen. Wir haben sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Daher benötigen auch wir noch Punkte. Ich trainiere bis Ende Mai den USC Altenautal und werde für diesen Verein alles geben. Alles andere wäre nicht fair gegenüber den Spielern, mit denen ich sehr gut zusammenarbeite. Daher gibt es für mich in diesem Spiel keine Nachlässigkeiten – so traurig das auch ist“, erklärt Bender.

Marsberg: Schaurige Zahlen

Der VfB Marsberg wartet inzwischen seit zwölf Spielen auf ein Erfolgserlebnis. Dazu fuhr die Mannschaft die wenigsten Siege (3) ein und kassierte die meisten Niederlagen (14). Außerdem stellen die Gelb-Weißen mit 70 Gegentoren die schlechteste Defensive in der Liga. Aufgrund dieser Negativzahlen ist das Team nicht umsonst Tabellenletzter. Bei einer weiteren Niederlage würden die Chancen auf den Klassenerhalt erheblich sinken.

Die Spiele gegen Paul sind meistens positiv für mich ausgegangen. Ich hoffe, das bleibt so.
Daniel Berlinski, Trainer des VfB Marsberg

„Wir haben nur noch K.o.-Spiele zu bestreiten. Und so viele Spiele sind es ja auch nicht mehr. Auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz haben wir sieben Punkte Rückstand. Das ist nicht wenig, aber aufzuholen“, sagt ein optimistischer VfB-Trainer Daniel Berlinski, der Sascha Wachsmann Ende Februar ablöste. Aber auch unter dem neuen Coach blieben die erhofften positiven Ergebnisse aus. Die bisherigen vier Spiele gingen alle verloren.

Marsberg: Bender und Bunse zurück

„Auch wenn wir die Spiele verloren haben, so waren wir keineswegs die schlechtere Mannschaft. Wir machen in der Defensive zu viele individuelle Fehler und im Abschluss fehlte uns das nötige Glück. Trotzdem benötigen wir jetzt in der Englischen Woche dringend ein Erfolgserlebnis“, erzählt Berlinski, der in Husen wieder auf Alex Bender und Necil Bunse zurückgreifen kann. Dafür fehlen Timo Runte und Marco Kraemer.

Das macht Marsberg Mut

Aus den verbleibenden acht Spielen muss der VfB Marsberg wenigstens 18 Punkte holen. Ob 30 Punkte zum Klassenerhalt reichen, ist auch noch fraglich. Mut macht allerdings, dass es sich bis auf den Tabellenzweiten SG Oestinghausen und den Fünften FSV Bad Wünnenberg/Leiberg ausschließlich um Gegner handelt, die in der zweiten Tabellenhälfte zu finden sind. Dazu haben die Gelb-Weißen gegen den USC Altenautal mit zwei Siegen, zwei Remis und nur einer Niederlage eine positive Bilanz.

Berlinski und Bender standen sich noch nicht als Trainer gegenüber oder spielten gemeinsam. „Paul hat 2005 RW Erlinghausen als Spieler verlassen. Im gleichen Jahr bin ich zu den Rot-Weißen gekommen. Aber wir sind uns schon auf dem Platz als Spieler und Trainer begegnet. Ich habe mit RW Erlinghausen und dem SSV Meschede gegen den VfB Marsberg gespielt. Dort war Paul Trainer. Die Spiele sind meistens positiv für mich ausgegangen. Ich hoffe, das bleibt so“, erinnert sich Berlinski.

Das plant Bender für Marsberg

Derweil ist der zukünftige Sportliche Leiter des VfB Marsberg, Paul Bender, bemüht, für die neue Saison eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Mit Marco und Kevin Kraemer verlassen zum Saisonende zwei Stammkräfte ihren Heimatverein. Demgegenüber stehen mit Julian Mengedodt und Ahmet Cakmakci zwei Zugänge. Beide kommen aus Marsberg und spielen noch bis zum Ende der Serie bei den A-Junioren des SV Brilon in der Landesliga. Drei weitere neue Spieler werden in Kürze präsentiert. „Ich möchte die Mannschaft verjüngen. Die Jungs sollen sich einspielen und zusammenbleiben. Ich bin mir sicher, dass ich eine gute, ehrgeizige Mannschaft auf den Platz bekomme. Egal, ob in der Bezirksliga oder Kreisliga A“, sagt Bender.