Marsberg. Überraschend springt Daniel Berlinski, früher Profi-Trainer unter anderem beim Chemnitzer FC, nun wieder im Amateurfußball im HSK ein.
Drei (Kurz-)Einsätze für RW Erlinghausen feierte Daniel Berlinski in der laufenden Saison in der Fußball-Landesliga 2 als Aushilfskraft. Der 38-Jährige stellte sich bei seinem Ex-Klub immer wieder als Spieler in den Dienst des Teams. Nun aber ist der gebürtige Marsberger, der auch in Marsberg wohnt, wieder als Trainer gefragt: Bezirksligist VfB Marsberg stellte seinen bisherigen Coach, Sascha Wachsmann, frei – und präsentierte überraschend Daniel Berlinski als dessen Nachfolger und Interimscoach.
Der Sauerländer war vor einigen Jahren hauptberuflich als Fußball-Coach in den Profi-Bereich gegangen. Berlinski trainierte den SV Lippstadt 08 (Oktober 2017 bis Juni 2019), dann den Chemnitzer FC (Juli 2020 bis März 2022) und zuletzt RW Ahlen (Juli 2023 bis September 2023). Nach dem frühen Ende seiner Amtszeit in Ahlen hatte Berlinski in der laufenden Saison mehrfach bei seinem Ex-Verein RW Erlinghausen als Spieler ausgeholfen und den chronisch dünn besetzten Kader aufgefüllt.
Berlinski hilft aus
Nun übernimmt Daniel Berlinski den Trainerposten beim VfB Marsberg. Dieses Amt war plötzlich vakant, denn der Tabellen-13. hatte sich im Nachgang der 2:4-Heimniederlage vom Sonntag gegen den Delbrücker SC II mit sofortiger Wirkung am Donnerstag von seinem Trainer Sascha Wachsmann getrennt. Neuer Mann auf der Kommandobrücke ist bis auf Weiteres nun Daniel Berlinski, der am Donnerstagabend schon das erste Training im Diemelstadion leitete. „Wir haben Sascha am Donnerstag von allen Aufgaben entbunden. Natürlich war die Negativserie von acht sieglosen Spiele auch ein Grund mit für diesen Schritt“, sagte VfB-Präsidiumsmitglied Stefan Picht, der ergänzte: „Wir haben in den beiden letzten Spielen, auch wenn das Pokalspiel gegen die SG Winterberg/Züschen gewonnen wurde, den Eindruck gehabt, dass wir in dieser Verfassung nicht den Klassenerhalt schaffen. Ein weiteres Manko sind die 58 Gegentore. Damit stellen wir die schlechteste Defensive in der Liga. Da muss schnellstens Abhilfe geschaffen werden.“
Enttäuscht zeigte sich Sascha Wachsmann. „Der Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Die Entscheidung kam für mich schon etwas überraschend, das musste ich erst mal schlucken. Ich kann diesen Schritt aber ein Stück weit nachvollziehen. Ich wünsche den Jungs und Daniel viel Glück im Abstiegskampf und freue mich jetzt erst einmal bis zum Sommer auf eine fußballruhigere Zeit“, sagte er.
Dem neuen VfB-Coach Daniel Berlinski bleiben nun zehn Tage Zeit, um sich mit der Mannschaft auf das nächste Spiel gegen den BV Bad Sassendorf vorzubereiten. Am kommenden Sonntag ist der VfB nicht im Einsatz, da das Spiel beim UFC Altenautal aufgrund einer Platzsperre ausfällt. Im Monat März folgen aber richtungsweisende Partien unter anderem gegen die ebenfalls gefährdeten Mannschaften SuS Cappel und VfL Geseke. „Wenn wir ein Zeichen setzen wollten, dann jetzt. Sascha hat in den eineinhalb Jahren gute Arbeit geleistet. Aber wir halten den Wechsel des Trainers für den richtigen Schritt“, sagte Stefan Picht.
Für Interimscoach Daniel Berlinski war es auf Anfrage selbstverständlich, dass er dem Verein hilft. „Ich wohne seit 20 Jahren in Marsberg und bin in drei Minuten am Sportplatz. Dazu kenne ich den Großteil der Spieler. Da werde ich natürlich ehrenamtlich übergangsweise helfen“, sagt „Berle“, der die Mission Klassenerhalt optimistisch angeht: „Die fast selbe Mannschaft ist in der abgelaufenen Serie Fünfter geworden. Von daher halte ich die Mannschaft für stark genug, die Liga zu halten. An der Defensive müssen wir natürlich arbeiten, die Offensive ist dagegen gut. Da muss jetzt Stabilität rein.“