Marsberg. Fußball-Bezirksligist VfB Marsberg ist abstiegsbedroht und besetzt im Sommer eine neu geschaffene Position mit Rückkehrer Paul Bender.

Hier reifte er zur Trainer-Legende im Fußball-Sauerland – im Sommer kehrt Paul Bender zum VfB Marsberg zurück. Dieses Mal kommt der 49-Jährige jedoch nicht als Coach, sondern soll als Sportlicher Leiter beim abstiegsbedrohten Bezirksligisten einsteigen. Diese Position ist beim Fußball-Bezirksligisten bisher noch nicht besetzt gewesen. „Ich habe mich schon etwas länger damit beschäftigt, diese Position im Verein mit einer qualifizierten Person zu besetzen. Und wenn dabei jemand in Frage kommt, dann ist es doch Paul Bender. Er kennt den Verein seit fast 30 Jahren, ist fußballerisch ein absoluter Experte und damit prädestiniert für diesen Job“, erklärt Präsidiumsmitglied Stefan Picht.

Reichlich Erfahrung im Fußballgeschäft hat der gebürtige Ukrainer sowohl als Spieler auch als Trainer gesammelt. Mit dem VfB Marsberg ist Bender 1999 in die Verbandsliga aufgestiegen, und als Trainer hat er 2010 mit dem VfB Marsberg den Sprung in die Landesliga geschafft. Insgesamt ist Paul Bender vier Mal als Chefcoach beim VfB Marsberg tätig gewesen, das erste Mal in der Saison 2005/2006.

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Insgesamt drei Jahre lang war Bender andernorts aktiv. In der Saison 2004/2005 spielte er bei RW Erlinghausen in der damaligen Verbandsliga. Im Sommer 2022 hatten sich bislang letztmals die Wege des VfB Marsberg und Paul Benders getrennt. Er war, bis zu seinem Rückzug, danach fünf Monate lang als Trainer des Landesligisten SV Brilon aktiv. Seit dem September des vergangenen Jahres trainiert Paul Bender den USC Altenautal und hat den Ligagegner des VfB aus der Abstiegszone ins Mittelfeld geführt.

VfB Marsberg: Den Kontakt hat Bender nie verloren

Den Kontakt zum VfB Marsberg hat Paul Bender nie verloren, zumal sein Sohn Alex auch in der ersten Mannschaft spielt. Dazu hält der neue Sportliche Leiter auch große Stücke auf Stefan Picht. „So lange Stefan im Präsidium noch am Ruder ist, lebt der Verein. Auch wenn es sportlich gerade nicht so gut aussieht“, sagt Paul Bender und fügt hinzu: „Stefan hat mich angerufen. Danach haben wir uns unterhalten und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir es mal ein Jahr lang probieren. Ich möchte die Vereinsstrukturen verbessern. Das hat mir bei meinem jetzigen Verein USC Altenautal gut gefallen. Dort gibt es einen Sportlichen Leiter, der sehr gute Arbeit leistet, und einem Trainer das Leben leichter macht.“

Natürlich möchte der neue Sportliche Leiter ab dem Sommer die erste Mannschaft des VfB Marsberg weiterhin in der Bezirksliga 13 sehen. Nach der erneuten Niederlage am vergangenen Sonntag (1:5 gegen den BV Bad Sassendorf) unter Interimstrainer Daniel Berlinski, der Sascha Wachsmann abgelöst hat, sieht es aber nicht gut aus für die Gelb-Weißen. Sie sind inzwischen seit neun Spielen sieglos und auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Drei Punkte Rückstand sind es derzeit zum rettenden Ufer.

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Das große Manko ist zweifelsohne das Abwehrverhalten. Immerhin hat der VfB in 17 Spielen 63 Gegentore bekommen, das sind im Schnitt 3,7 Gegentreffer pro Spiel. Bisher ist es nicht einmal gelungen, das Tor sauber zu halten. „Wir haben einfach keine Konstanz in der Hintermannschaft. Ansonsten ist unser Spiel gar nicht schlecht angelegt. Wir erarbeiten uns reichlich Chancen und bekommen hinten immer wieder dumme Bälle rein“, hatte Ex-VfB-Vorsitzender Johannes Picht während des Spiels gegen Bad Sassendorf treffend festgestellt.

Für Paul Bender zählt ab der neuen Saison aber nicht nur die erste Mannschaft, sondern alle Teams im Verein. „Für mich ist es wichtig, dass sich die Jugendlichen im Verein wohlfühlen und sich weiterentwickeln. Das ist heute nicht mehr so leicht, weil andere Aktivitäten im Fokus stehen“, sagt Bender. Er sei schon in die Trainerfindung und Mannschaftsplanung für die kommende Saison eingebunden.