Neheim. In der Fußball-Westfalenliga 2 scheitert die Bruchhage-Elf vor allem an ihrer mangelhaften Chancenauswertung.

Der Wind fegte den Besuchern nur so um die Ohren, der Regen stand schräg in der Luft, und teilweise kam das Gefühl auf, kleine Hagelkörner fliegen zu sehen. Das Wetter war teils sehr schlecht und brachte wenig Freude, ebenso wie das Endergebnis aus der Sicht des SC Neheim. Der Fußball-Westfalenligist hielt am Sonntagnachmittag bis zur 75. Minute mit dem Tabellenführer Concordia Wiemelhausen mit, verlor am Ende aber mit 0:2 (0:0). Damit bleiben die „Binnerfeld Boys“ auf dem vorletzten Tabellenplatz stecken und haben nun vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. „Wir waren bis zum 1:0 die bessere Mannschaft, haben aber unsere Chancen nicht genutzt“, sagte Alex Bruchhage, Trainer des SC.

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Die Begegnung fing sehr schleppend an. Die Gäste aus Bochum hatten zunächst mehr Ballbesitz, während die Hausherren versuchten, nach Ballgewinn schnell umzuschalten. Der erste Abschluss der Partie kam von Johannes Thiemann, der den Ball deutlich am Tor vorbeischoss. Kurz darauf kamen die Gäste zur ersten Möglichkeit durch Yasin Akman, aber auch sein Abschluss stellte keine Gefahr dar. Die beste Chance in Hälfte eins hatte Gianluca Greco nach einer Flanke von Thiemann. Der Stürmer kam mit dem Kopf an den Ball, doch dieser wurde noch entscheidend abgefälscht, wodurch Gästekeeper Alexander Klur keine großen Schwierigkeiten hatte.

Danach schafften es die Neheimer, eine kleine Druckphase aufzubauen, und Concordia kam bis zur Pause nicht mehr nennenswert vor das Tor von Azmir Alisic. Kurz vor der Halbzeit erspielte sich der SC die nächste gute Möglichkeit. Diesmal war es Jonas Jantetzki, der aus gut 17 Metern schoss, doch der Abschluss war zu unpräzise.

Nach dem Seitenwechsel kam der SC Neheim sehr gut aus der Kabine, und wenige Minuten nach Wiederanpfiff prüfte Thiemann Klur das erste Mal gefährlich, der Torhüter wehrte zur Ecke ab. Auch danach blieb der Tabellenvorletzte weiter am Drücker, aber oftmals waren es einfache Fehler, wie eine schlechte Ballannahme oder ein Pass, der nicht ankam, die es schwer machten für die „Binnerfeld Boys“, zu mehr Abschlüssen zu kommen. Zwanzig Minuten vor Ende wurde der Tabellenführer immer besser und kam zu Möglichkeiten, ohne aber bis dahin wirklich gefährlich zu werden. Mitten in diese Drangphase von Concordia Wiemelhausen folgte die beste Chance für die Neheimer: Jan Apolinarski mit dem hohen Ballgewinn und dem anschließenden Pass auf Thiemann, der von der Sechzehnerkante abschloss und den Ball knapp am Tor vorbei setzte.

Schlenzer zerstört Punktetraum

Kurz darauf war die Zeit von Wiemelhausen gekommen: Atakan Uzunbas brachte die Gäste in Front. An der linken Ecke des Strafraums schlug er einen kleinen Haken und schlenzte den Ball in die lange Ecke. Der Rückstand schockte die Hausherren merklich.

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Nur fünf Minuten später schaffen es die Neheimer nicht, den Ball nach einer Ecke zu klären, und Burak Yerli schob den Ball am Ende ins Tor. „Die machen aus vier Chancen zwei Tore, und wir schaffen es nicht, aus sechs eines zu schießen“, betonte Bruchhage. Schlussendlich sei dies der „radikale Unterschied“ gewesen, ergänzte der Coach.

SC Neheim: Alisic; Bald, Thiemann, Barisch, Greco (74. Wonneberger), Janetzki (84. Weber), Xhaka, Schubert (88. Hülsmann), Nettesheim (84. Tolle), Apolinarski, Kellermann (63. Zweimann). - Tore: 0:1 Uzunbas (76.), 0:2 Yerli (81.).

Die machen aus vier Chancen zwei Tore und wir schaffen es nicht aus sechs eins zu schießen.
Alex Bruchhage - Trainer des SC Neheim

Patrick Nettesheim (rechts), Spieler des SC Neheim, versucht, den anvisierten langen Ball seines Gegenspieler abzublocken.  
Patrick Nettesheim (rechts), Spieler des SC Neheim, versucht, den anvisierten langen Ball seines Gegenspieler abzublocken.   © WP | Max Friedrich