Arnsberg-Neheim. Mit 4:0 gewann der SC Neheim in der Westfalenliga 2 gegen den Hombrucher SV. Allerdings war das Kellerduell lange eine Zitterpartie.

Es wäre typisch gewesen. „Jetzt ist er drin“, prophezeite deshalb einer der offiziell 150 Zuschauer, die das Heimspiel des SC Neheim in der Fußball-Westfalenliga 2 gegen den Hombrucher SV verfolgten, in der 70. Minute vorwurfsvoll. Der „Chancenwucher“, den Alex Bruchhage, Trainer der „Binnerfeld Boys“ später beklagte, hätte bittere Folgen haben können. Doch der Ball strich nach dem Schuss des Hombruchers Benedikt Buchholz Millimeter am Außenpfosten des Neheimer Tores vorbei. Allerdings dauerte es noch quälend lange zehn Minuten, ehe ein wichtiger Heimsieg nahezu feststand.

Neheim: Die Serie hält

Am Ende lagen sich die dieses Mal in Weiß gekleideten Neheimer jubelnd in den Armen, weil sie das Kellerduell des Spieltages mit 4:0 (1:0) gewannen. Dadurch schoben sich die „Binnerfeld Boys“ im Kampf um den Klassenerhalt auf den drittletzten Platz der Tabelle vor und weisen nur noch einen Punkt Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz auf. Imposanter und für den weiteren Saisonverlauf ebenso wichtig ist jedoch: In der Rückrunde bleibt der SCN ohne Niederlage, holte aus den fünf Spielen elf Punkte. „Das gibt uns weiteres Selbstvertrauen“, sagte auch Abwehrchef Finn Schubert nach dem Heimerfolg, der dem Gast die Rote Laterne des Tabellenletzten einbrachte.

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Die Elf von Alex Bruchhage agierte über die gesamte Partie spielbestimmend und ging in der 30. Minute durch das zehnte Saisontor von Johannes Thiemann mit 1:0 in Führung. Nach einem klasse Seitenwechsel von Patrick Nettesheim ließ der Torjäger noch ein, zwei Gegenspieler stehen und vollendete in die lange Ecke. Erst in der 45. Minute geriet das Neheimer Tor zum ersten Mal ernsthaft in Gefahr, als ein Kopfball des Hombruchers Tim Schrade auf die Oberkante der Latte fiel. SCN-Torwart Azmir Alisic wäre allerdings zur Stelle gewesen.

Neheim: Spielplan nochmal angesprochen

„In der ersten Halbzeit haben wir die eine oder andere Situation nicht gut ausgespielt“, sagte Alex Bruchhage nach der Partie. „In der Pause haben wir das nochmal besprochen und haben dann genau das gespielt, was wir eigentlich von Anfang an vor hatten“, ergänzte er. Schnell über die Flügel sollte es gehen – und das ging es plötzlich. Allerdings: Die „Binnerfeld Boys“ nutzten selbst klarste Torchancen nicht.

Wir haben Hombruch in der Phase zu sehr ins Spiel zurückkommen lassen.
Finn Schubert, Spieler des SC Neheim

Merlin Zweimann fing einen Ball im Aufbauspiel der Gäste ab, sah jedoch nicht, dass HSV-Torwart Jan Hennig gar nicht in seinem Gehäuse stand. Statt also direkt zu schießen, ging der Neheimer ins Laufduell und vergab die erste Riesenchance (52.). Vier Minuten später wurde ein Schuss von Riad Xhaka auf der Linie geklärt und in der 63. Minute war Jonas Janetzki zu überrascht, dass er zentral vor dem Tor noch an den Ball kam. Seinen Schuss parierte Hennig.

Weitere Abgänge

Der Kader des SC Neheim für die Saison 2024/25 bleibt weiterhin in Bewegung. Nach Informationen dieser Zeitung werden Finn Schubert, Tom Wonneberger und Justin Schröter in der kommenden Saison allerdings nicht mehr im Binnerfeld auflaufen. Schubert soll es zurück zu Westfalia Rhynern ziehen, Wonneberger in Richtung seiner Heimatstadt Unna und Schröter zu Fatih Türkgücü Meschede. „Die Drei werden den SC Neheim verlassen, aber wo es sie jeweils hinzieht, weiß ich nicht. Das zu kommunizieren, ist außerdem Sache der neuen Vereine“, sagte Uli Mayer, Neheims Sportlicher Leiter.

Statt die Partie vorzuentscheiden, musste Neheim zittern. „Wir haben Hombruch in der Phase zu sehr ins Spiel zurückkommen lassen“, analysierte auch Finn Schubert. Der Höhepunkt des Zitterns: Buchholz` Schuss in der 70. Minute. Erst als der eingewechselte Julian Kellermann in der 80. Minute zum 2:0 vollendete und der ebenfalls erst zuvor ins Spiel gebrachte Noah Tolle mit zwei Toren in Minutentakt auf 4:0 erhöhte (82./83.) war der wichtige Dreier im Kampf gegen den Abstieg sicher.

SC Neheim: Alisic; Bald, Thiemann, Barisch, Greco (77. Tolle), Zweimann (59. Kellermann), Janetzki (84. Wonneberger), Xhaka, Schubert, Nettesheim (87. Nieswand), Apolinarski (88. Giannapoulos). - Tore: 1:0 Thiemann (30.), 2:0 Kellermann (80.), 3:0 Tolle (82.), 4:0 Tolle (83.).

Jan Apolinarski, Spieler des SC Neheim, wird in dieser Szene gefoult. Er kann aber weiterspielen.
Jan Apolinarski, Spieler des SC Neheim, wird in dieser Szene gefoult. Er kann aber weiterspielen. © Falk Blesken