Winterberg/Hallenberg. Werner Adam erlebt nun seine dritte heimische Bob-Weltmeisterschaft. Wieso der Vorsitzende des BSC Winterberg vor Ort so wichtig ist.

Es bedarf ein, vielleicht zwei Minuten in einem Gespräch, um zu merken, wie sehr Werner Adam den Kufensport liebt und lebt. Der Vorsitzende des BSC Winterberg erlebt auf der heimischen Eisbahn, der Veltins-EisArena, derzeit bereits seine dritte Weltmeisterschaft.

Es war das Jahr 1995: Helmut Kohl war noch Bundeskanzler, es gab die Deutsche Mark, und in Winterberg fand eine Bob-Weltmeisterschaft statt. Im Vorfeld der Titelkämpfe, die damals noch getrennt vom Skeleton ausgetragen wurden, gab es noch einen Bedarf an freiwilligen Helfern. Um potenzielle Kandidaten anzusprechen, wurde auch ein Aufruf in dieser Zeitung geschaltet. Auf diesen wurde Werner Adam aufmerksam und – bewarb sich. Mit Erfolg. Adam wurde bei der WM 1995 als Shuttlefahrer eingesetzt und war so begeistert, dass er sich direkt auch dem BSC Winterberg anschloss und Mitglied wurde. „Damals war noch vieles anders. Beispielsweise war das WM-Zelt noch in der Stadt. Es waren aber zu der Zeit bereits immer sehr viele Winterberger als Helfer mit von der Partie“, erinnert sich Werner Adam.

Mehr zum Thema:

WM: Grotheer, Neise, Pfeifer - die schönsten Jubelbilder

Christopher Grotheer feiert seinen WM-Titel bei der Weltmeisterschaft in Winterberg.
Christopher Grotheer feiert seinen WM-Titel bei der Weltmeisterschaft in Winterberg. © Dietmar Reker
Die Mutter von Weltmeisterin Hallie Clarke jubelt ihrer Tochter in Winterberg zu.
Die Mutter von Weltmeisterin Hallie Clarke jubelt ihrer Tochter in Winterberg zu. © Dietmar Reker
Kimberley Bos wird in Winterberg während eines Laufes angefeuert.
Kimberley Bos wird in Winterberg während eines Laufes angefeuert. © Dietmar Reker
Hannah Neise freut sich über die Bronzemedaille in Winterberg.
Hannah Neise freut sich über die Bronzemedaille in Winterberg. © Dietmar Reker
Jacqueline Pfeifer bei ihrer voraussichtlich letzten Heim-Weltmeisterschaft in Winterberg.
Jacqueline Pfeifer bei ihrer voraussichtlich letzten Heim-Weltmeisterschaft in Winterberg. © Dietmar Reker
Hannah Neise (BSC Winterberg) holt WM-Bronze in Winterberg.
Hannah Neise (BSC Winterberg) holt WM-Bronze in Winterberg. © Dietmar Reker
Hannah Neise klatscht mit den Fans in Winterberg ab.
Hannah Neise klatscht mit den Fans in Winterberg ab. © Dietmar Reker
Hannah Neise nach der Fahrt zu WM-Bronze in Winterberg.
Hannah Neise nach der Fahrt zu WM-Bronze in Winterberg. © Dietmar Reker
Kim Meylemans nach dem WM-Finale in Winterberg.
Kim Meylemans nach dem WM-Finale in Winterberg. © Petra Reker
Hallie Clarke, Kanada, ist mit 19 Jahren die jüngste Skeleton-Weltmeisterin aller Zeiten.
Hallie Clarke, Kanada, ist mit 19 Jahren die jüngste Skeleton-Weltmeisterin aller Zeiten. © Dietmar Reker
Kimberley Bos winkt den vielen niederländischen Fans in Winterberg zu.
Kimberley Bos winkt den vielen niederländischen Fans in Winterberg zu. © Petra Reker
Jacqueline Pfeifer (links) und Hannah Neise bei der WM in Winterberg
Jacqueline Pfeifer (links) und Hannah Neise bei der WM in Winterberg © Dietmar Reker
Jacqueline Pfeifer ist nach ihrem vierten WM-Lauf erleichtert und zufrieden.
Jacqueline Pfeifer ist nach ihrem vierten WM-Lauf erleichtert und zufrieden. © Petra Reker
Das Siegerpodest bei den Frauen.
Das Siegerpodest bei den Frauen. © Dietmar Reker
Axel Jungk während der Weltmeisterschaft in Winterberg.
Axel Jungk während der Weltmeisterschaft in Winterberg. © Dietmar Reker
Marcus Wyatt bei der WM in Winterberg.
Marcus Wyatt bei der WM in Winterberg. © Dietmar Reker
Felix Keisinger bei der WM in Winterberg.
Felix Keisinger bei der WM in Winterberg. © Dietmar Reker
Christopher Grotheer ist Weltmeister.
Christopher Grotheer ist Weltmeister. © Dietmar Reker
Christopher Grotheer als glücklicher Papa nach seinem Titelgewinn in Winterberg.
Christopher Grotheer als glücklicher Papa nach seinem Titelgewinn in Winterberg. © Dietmar Reker
Christopher Grotheer jubelt nach seinem Titelgewinn in Winterberg.
Christopher Grotheer jubelt nach seinem Titelgewinn in Winterberg. © Petra Reker
Christopher Grotheer weiß es in der Bahn: Er holt sich den Weltmeister-Titel in Winterberg.
Christopher Grotheer weiß es in der Bahn: Er holt sich den Weltmeister-Titel in Winterberg. © Petra Reker
Ministerpräsident Hendrik Wüst (3.v.re.) zu Gast in Winterberg.
Ministerpräsident Hendrik Wüst (3.v.re.) zu Gast in Winterberg. © Dietmar Reker
Felix Keisinger im Ziel in Winterberg.
Felix Keisinger im Ziel in Winterberg. © Petra Reker
Das Siegerpodest der Herren.
Das Siegerpodest der Herren. © Dietmar Reker
Christopher Grotheer in Winterberg.
Christopher Grotheer in Winterberg. © Dietmar Reker
Amedeo Bagnis in Winterberg.
Amedeo Bagnis in Winterberg. © Dietmar Reker
Jacqueline Pfeifer nach ihrer voraussichtlich letzten Heim-WM der Karriere in Winterberg.
Jacqueline Pfeifer nach ihrer voraussichtlich letzten Heim-WM der Karriere in Winterberg. © Dietmar Reker
Hannah Neise (rechts) und Christopher Grotheer gewannen den WM-Titel im Mixed-Team-Wettbewerb.
Hannah Neise (rechts) und Christopher Grotheer gewannen den WM-Titel im Mixed-Team-Wettbewerb. © Dietmar Reker
Jacqueline Pfeifer (links) und Axel Jungk holten die Bronzemedaille im Mixed-Team-Wettbewerb.
Jacqueline Pfeifer (links) und Axel Jungk holten die Bronzemedaille im Mixed-Team-Wettbewerb. © Dietmar Reker
1/29
  • WM in Winterberg: Friedrich findet Fehler - und holt Gold
  • Seitdem ist viel passiert. Sowohl auf der Anlage der Veltins-EisArena als auch beim engagierten und sympathischen 58-Jährigen. Im Laufe der Jahre legte Werner Adam zunächst seine Prüfung zum Jurymitglied ab und war dann bei der WM 2015 Startleiter beim Bob und Skeleton. Nicht nur fachlich, sondern im Verein sollte mit der Zeit ebenfalls eine persönliche Weiterentwicklung stattfinden. Im Sommer des vergangenen Jahres wurde Adam Vorsitzender des BSC Winterberg, nachdem er zuvor zwei Jahre lang 2. Vorsitzender gewesen war. Selbstverständlich lässt sich der BSC-Chef aus Hallenberg-Hesborn die aktuelle Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft in Winterberg nicht nehmen. „Man könnte mir einen Urlaub in die Türkei oder nach Mallorca schenken – ich wäre trotzdem hier. Das ist mir einfach wichtiger“, sagt Werner Adam.

    BSC Winterberg: Vorsitzender ist Allroundtalent

    Sein Tag beginnt während der WM früh am Morgen und endet meistens gegen 20 Uhr. Adam ist als Allroundtalent gefragt, als Ansprechpartner, Schlichter, oder, wenn mal Not am Mann ist, auch als Springer. Für Werner Adam ist das selbstverständlich: „Ich trage die Gesamtverantwortung. Deswegen muss zwischen den Helfern immer auch viel moderiert werden. Für jeden habe ich immer ein offenes Ohr.“

    Allerdings engagiert er sich auch außerhalb des Winterberger Eiskanals. So organisierte Werner Adam an den Ruhetagen der Bob- und Skeletonathleten Betriebsbesichtigungen bei seinem Arbeitgeber Borbet aus Hallenberg. Auch bei der Eröffnungs- und Abschlussfeier der WM hat der 58-Jähriger (ein wenig) die Hände mit im Spiel. So wurden zur Eröffnung, als auch zum kommenden WM-Abschuss, sieben Böllerschüsse – für jede Disziplin einen – abgefeuert. Unter anderem von den Böllerschützen aus Hesborn, bei denen Adam Mitglied ist und dadurch leicht den Kontakt herstellen konnte.

    Ein elementarer Bestandteil daran, dass die Bob- und Skeleton Weltmeisterschaft im Winterberg reibungslos abläuft, sind die insgesamt 186 Helfenden. Diese werden zum Abschluss der Weltmeisterschaft am Sonntag, 3. März, jeweils eine persönlich vom Verband unterschriebene Urkunde für ihre Teilnahme erhalten. Werner Adam ist stolz, auf so ein Team zurückgreifen zu können und drückt seine Wertschätzung unmissverständlich aus: „Hier bei uns ist jeder wichtig. Ich bin nicht mehr wert als derjenige, der die Bahn fegt oder eine andere Aufgabe wahrnimmt. Alle sind mir gleich lieb und wichtig.“ In dieser Hinsicht wird dem Hesborner ganz bestimmt niemand widersprechen.

    Die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft, hier mit Johannes Lochner und Georg Fleischhauer im Zweierbob-Wettbewerb der Herren, zieht viele Zuschauer an die Veltins-EisArena nach Winterberg.
    Die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft, hier mit Johannes Lochner und Georg Fleischhauer im Zweierbob-Wettbewerb der Herren, zieht viele Zuschauer an die Veltins-EisArena nach Winterberg. © WP | Petra Reker

    Man könnte mir einen Urlaub in die Türkei oder nach Mallorca schenken – ich wäre trotzdem hier. Das ist mir einfach wichtiger.
    Werner Adam, Vorsitzender des BSC Winterberg