Schmallenberg. Am Sonntag erwartet der SV Schmallenberg/Fredeburg den FC Arpe/Wormbach zum großen Derby. Zuvor beziehen die Vorsitzenden klar Stellung

In der Fußball-Landesliga 2 steht am 18. Spieltag das Stadtderby zwischen dem SV Schmallenberg/Fredeburg und dem FC Arpe/Wormbach im Blickpunkt. Der Anstoß der Partie erfolgt an diesem Sonntag um 15 Uhr auf dem Wormbacher Berg. Zuvor sprechen die beiden Vorsitzenden, Holger Hömberg vom SV Schmallenberg/Fredeburg und Paul Pieper vom FC Arpe/Wormbach, im Interview unter anderem über die bisherige Spielzeit, die Strukturen innerhalb der Klubs und das besondere Duell.

Holger Hömberg, Paul Pieper: Was erwarten Sie dieses Mal vom Derby? Wer hat die besseren Karten?

Holger Hömberg: Das Schmallenberger Derby ist mit Abstand die interessanteste Partie des Spieltages. Aufgrund der Ergebnisse vom letztem Wochenende werden die „Hawerländer“ mit breiter Brust zum Wormbacher Berg kommen. Wir haben nach der Hinrunden-Niederlage einiges gutzumachen. Der Heimvorteil spricht für uns, und unsere Fans werden die Jungs lautstark vorantreiben. Ich bin mir sicher, dass wir das Spiel mit 2:0 gewinnen.

Paul Pieper: Tabellarisch gesehen ist der SV Schmallenberg/Fredeburg vorne. In einem Derby bedeutet das aber nicht viel. Wir haben die beiden letzten Pflichtspiele gegen sie gewonnen. Dieses Mal wäre ich bereits mit einem Unentschieden zufrieden. Das Spiel sollte auch angesichts der Zuschauerzahl wieder ein Highlight werden. Die Kreisligen spielen noch nicht wieder, daher rechne ich auch mit vielen Besuchern aus den umliegenden Dörfern. Ich erwarte um die 700 Besucher.

Wie sehen Sie den Abstiegskampf in der Landesliga 2? Ist auch der SVS noch gefährdet?

Hömberg: Die diesjährige Landesliga ist sehr stark besetzt. Im Grunde genommen kann jeder jeden schlagen. Die ersten vier Teams werden die Meisterschaft ausspielen. Alle anderen sind noch nicht gesichert. Unser Ziel war es von Anfang an, so schnell wie möglich den Nichtabstieg zu sichern. Alle besseren Platzierungen wären gut, um unsere Vereins- und Mannschaftsentwicklung weiter voranzutreiben.

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Pieper: Wir haben vor der Serie einen großen Aderlass gehabt. Von daher wussten wir alle, dass es eine ganz schwere Saison wird. Vor allem haben wir nicht einen so breiten Kader wie der SV Schmallenberg/Fredeburg. Die Spiele in der Landesliga sind fast alle eng, da entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage.

Wie hätten Sie den jeweiligen Konkurrenten vor der Saison eingeordnet?

Hömberg: Ich glaube, dass keines der Sauerländer Teams in die Saison gegangen ist, um die Liga zu beherrschen. Alle fünf Teams sind gestartet, um erstens den Ligaverbleib zu sichern, und zweitens eine bestmögliche Platzierung zu erreichen. Aktuell haben wir eine bessere Ausgangsposition als der FC Arpe/Wormbach.

Pieper: Der SV Schmallenberg/Fredeburg wird eine ähnliche Rolle spielen wie in der Aufstiegssaison. Die Mannschaft ist zusammengeblieben, und die Mischung zwischen Jung und Alt stimmt. Dazu kommt eine gute Jugendarbeit. Von daher sehe ich die Strumpfstädter in der Endabrechnung im ersten Drittel. Die Qualität dazu haben sie.

Wie sehen Sie ihren Verein aufgestellt?

Hömberg: Bei uns im Verein ist in den letzten Jahren vieles gut gelaufen. Die Erfolge der ersten Mannschaft, der Neubau des Sportplatzes, der Umbau des Sportheims, die gute Zusammenarbeit im Jugendbereich mit dem TV Fredeburg: Damit haben wir gemeinsam Infrastruktur geschaffen und wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Das hat den ganzen Verein zusammengeschweißt. Aber, man darf sich niemals auf den Lorbeeren ausruhen. Alles muss in Zukunft weiter vorangetrieben werden.

Pieper: Wir spielen jetzt im vierten Jahr in der dritthöchsten Liga in Westfalen. Beide Orte haben zusammen etwa 700 Einwohner. Damit sind wir in Westfalen nach Einwohnern der kleinste Landesligist, darauf sind wir besonders stolz. Wir haben auch zwei schöne Sportstätten in Arpe und Wormbach.

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Herr Hömberg, Sie haben mit ihren Vorstandskollegen Trainer Merso Mersovski nach seinem Rücktritt vom Rücktritt weiterhin das Vertrauen ausgesprochen. Warum hält der Verein am Trainerteam fest?

Hömberg: Merso und sein Trainerteam haben über Jahre bewiesen, dass sie eines der besten Trainergespanne im gesamten Sauerland sind. Der Zusammenhalt im Team und Vorstand, die gegenseitige Wertschätzung und die weiterhin guten sportlichen Perspektiven geben keinen Anlass, nicht in gewohnter Form weiterzuarbeiten. Ich persönlich bin ein Freund von Kontinuität. Nur so kann man über einen gewissen Zeitraum etwas Positives und Langfristiges aufbauen.

Herr Pieper, was passiert, wenn der Abstieg nicht mehr zu verhindern ist? Bleibt Enrico Ledda dann Trainer und die Mannschaft zusammen?

Pieper: So lange wir rechnerisch noch nicht abgestiegen sind, werden wir alles daran setzen, dass wir die Liga halten. Sollte der Abstieg nicht zu verhindern sein, wird beim FC Arpe/Wormbach trotzdem weiter Fußball gespielt. Wir sind im Moment dabei, mit Trainer Enrico Ledda zu verlängern und den Kader für das nächste Jahr zu halten. In der Trainerfrage liegt der Ball jetzt bei „Enno“. Wir wollen auf jeden Fall mit ihm verlängern, egal, ob wir dann in der Landes- oder Bezirksliga spielen. Enno hat sich in diesem halben Jahr bei uns stark integriert. Zur Entlastung des Trainers haben wir jetzt drei Sportliche Leiter aus den eigenen Reihen gefunden, die werden den Trainer unterstützen.

Gäste reisen „voller Vorfreude“ an

In der Fußball-Landesliga 2 rangiert der SV Schmallenberg/Fredeburg mit 22 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz. Zehn Zähler weniger auf dem Konto hat der FC Arpe/Wormbach, der Schlusslicht ist. Der 3:2-Sieg zuletzt gegen die SpVg Olpe sollte aber Auftrieb geben. Bei den Hausherren fehlt Ben Mayer (rotgesperrt), zudem sind Alessio Schmidt, Elias Müller und Aaron Greune (alle verletzt) nicht dabei. Lasse Strotmann kehrt beim Gast zurück, nur der gesperrte Can Üzer fehlt.

Merso Mersovski, Coach der Schmallenberger, erwartet „einen Gegner, der mit breiter Brust bei uns antritt“. Gleichwohl sei es an der Zeit, „endlich mal wieder ein Derby für uns zu entscheiden“. Kollege Enrico Ledda vom FC Arpe/Wormbach geht „voller Vorfreude in das Derby. Wir wollen an die guten Leistungen aus dem Olpe-Spiel anknüpfen“.

Sollte der Abstieg nicht zu verhindern sein, wird beim FC Arpe/Wormbach trotzdem weiter Fußball gespielt. Wir sind im Moment dabei, mit Trainer Enrico Ledda zu verlängern und den Kader für das nächste Jahr zu halten.
Paul Pieper, Vorsitzender des FC Arpe/Wormbach
Ich persönlich bin ein Freund von Kontinuität. Nur so kann man über einen gewissen Zeitraum etwas Positives und Langfristiges aufbauen.
Holger Hömberg, Vorsitzender des SV Schmallenberg/Fredeburg