Winterberg. Alexander Gassner, ehemaliger Skeletoni des BSC Winterberg, steht wieder am Eiskanal. Die Hintergründe. Grotheer liegt auf Rekord-Kurs.
Ein bekanntes Gesicht in neuer Funktion: Alexander Gassner, der ehemalige Skeletoni des BSC Winterberg, beendete im November 2023 offiziell seine Karriere. Nun steht er als Teil des Trainerteams von Südkorea bei der Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft in Winterberg mit an seiner alten Heimbahn. Die Hintergründe.
Gassner: Fokus auf berufliche Karriere
„Das ist Liebhaberei“, sagte Gassner, der die Anfrage von Korea für den Weltcup in Altenberg und die Weltmeisterschaft in Winterberg bekam. Der Sieger der letzten Gesamtwertung des Intercontinentalcups der Saison 2022/2023 erklärte: „Ich habe mich erstmal auf die Karriere als Schweißfachmann bei uns im Unternehmen konzentriert.“ Der 34-jährige Familienvater ist nach seiner sportlichen Laufbahn im Betrieb seines Schwiegervaters in Aschaffenburg tätig.
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„Es war mir wichtig, dass ich mir neben dem Sport ein Standbein aufbaue und Zeit mit meiner Familie verbringe“, sagte der Vater eines Sohnes, der seinen Papa noch aktiv sah bei den Siegen im Intercontinentalcup Ende November 2022. Das war ein Wunsch des zweifachen Olympia-Teilnehmers: Einmal vor seiner Familie zu fahren. Dieser wurde in der Veltins-EisArena in der letzten Saison vor dem Laufbahnende wahr.
Gassner betreut zwei Aktive
Wie das Engagement für die Asiaten, die mit Seunggi Jung und Jisoo Kim zwei Aktive im Feld haben, zustande kam, erklärte Gassner: „Der Kontakt kam über die Trainer von Korea – und da hat es mich doch noch ein bisschen gejuckt, mit dem Sport, den ich 20 Jahre lang betrieben habe, in Verbindung zu bleiben. Die Koreaner haben mich gefragt, ob ich sie als Bahntrainer unterstützen kann.“ Nach kurzer Bedenkzeit sagte er zu.
Die Zusammenarbeit mit einem sympathischen Team gestalte sich gut, so Gassner. Eine langfristige Kooperation steht für ihn aber erstmal nicht im Raum. „Wie gesagt: Das ist Liebhaberei. In Korea war ich noch nicht. Ich möchte ja möglichst viel Zeit mit meiner Familie verbringen und bin in unserem Vertrieb in Vollzeit angestellt“, erklärte er. Gassner sieht sich also nicht als Trainer auf lange Sicht, auch wenn er sich seinem Sport, dem Skeleton, immer noch verbunden fühlt und er seinen Erfahrungsschatz gerne weitergibt, wenn es sich ergibt – wie nun bei den Koreanern.
Grotheer auf Rekord-Kurs
Sportlich sortierten sich seine Athleten zur Halbzeit auf den Plätzen 16 (Jung) und 17 (Kim) ein. Die Start-Raketen – jeweils unter den Top Drei – leisteten sich im Eiskanal zu viele Fehler. Der fünfmalige Skeleton-Weltmeister Christopher Grotheer hingegen liegt bei der Heim-WM auf Rekord-Kurs. Der 31-Jährige trotzte dem starken Regen, der die Bahn zu einer Wasserrutsche werden ließ, und hat 0,04 Sekunden Vorsprung auf den britischen Titelverteidiger Matt Weston.
Axel Jungk und Felix Keisinger sind auf den Plätzen fünf (+0.85 Sekunden) und sieben (+0.90) in Lauerstellung auf den Bronzerang. Dort steht aktuell Yin Zheng (China) mit 0.73 Sekunden Rückstand. „Ich habe im Training ein bisschen was probiert auf der langsamen Bahn“, sagte Grotheer, der mit seinem sechsten WM-Titel zu Rekord-Weltmeister Martins Dukurs (Lettland) aufschließen würde. „Im zweiten habe ich dann einfach nochmal etwas mehr Risiko genommen. Das hat sich ausgezahlt“, ergänzte er. Die Entscheidung fällt am Freitagnachmittag. Dann wieder im Einsatz für Südkorea: Alexander Gassner.
Tag der Entscheidungen
Um 12 Uhr startet an diesem Freitag der dritte Lauf der Frauen. Um 13.45 Uhr beginnt Lauf vier, in dem die Entscheidung über die ersten Skeleton-Medaillen bei der WM in Winterberg fallen wird. Die Konkurrenz der Herren wird um 16 Uhr mit dem dritten Lauf fortgesetzt. Um 17.45 Uhr startet der vierte Lauf. Mit dem Mixed-Team-Wettbewerb endet am Samstag (17 Uhr) die Skeleton-WM.