Marsberg-Erlinghausen. In der Fußball-Landesliga 2 wird Philipp Hachmann für RW Erlinghausen immer wichtiger. Was den 24-Jährigen so besonders macht.

Eigentlich, erzählt Philipp Hachmann durchaus überspitzt und ebenso schmunzelnd, eigentlich fehle ihm ja nur noch die Torhüterposition. „Ansonsten hab‘ ich gefühlt schon alles gespielt“, sagt der heimische Fußballer und lacht. Tatsächlich stellt der 24-Jährige so etwas wie den Prototypen eines Allrounders dar. „Hacho“, wie der Olsberger gerufen wird, spielt mal auf der „Sechs“, mal auf der „Zehn“, als Linksaußen – oder neuerdings bisweilen in der Innenverteidigung. Für Landesligist RW Erlinghausen ist die Allzweckwaffe Philipp Hachmann aktuell gar eine Art Lebensversicherung.

Zugegeben: Der Wiederauftakt nach der Winterpause misslang den Erlinghäusern gewaltig. Das 1:2 gegen den SC Drolshagen, ein Kellerkind, kam am vergangenen Sonntag ziemlich unerwartet. Trotz eigener Dominanz schaffte es RWE diesmal nicht, ein Spiel als Favorit siegreich zu gestalten. Während nach sieben ungeschlagenen Partien somit die schöne Serie des momentanen Tabellenfünften riss, hielt Philipp Hachmann seine persönliche Erfolgsbilanz aufrecht. Auch in diesem Spiel traf „Hacho“ und erzielte damit sein schon neuntes Tor am erst 16. Spieltag. Läuft also schon ein internes Wettrennen um die Torjägerkanone mit Sven Nartikoev, der mit zehn Treffern aktuell die meisten RWE-Tore markiert hat? „Nein“, wiegelt Hachmann ab, „mir ist es nicht so wichtig, wer die meisten Treffer erzielt.“

Im Sommer 2022 war Hachmann zu RWE gewechselt. Der in Bigge wohnhafte Fußballer kam damals vom A-Kreisligisten TSV Bigge-Olsberg und war oft im zentralen Mittelfeld eingesetzt worden. Bei RWE beackert Hachmann nun meist die linke Außenbahn. „Wir spielen mit Dreier- beziehungsweise Fünferkette, da kommt man links gut durch“, sagt er. Aufgrund der Personallage tauchte Hachmann am Sonntag aber in der Innenverteidgung auf. „Ich bin eben vielseitig einsetzbar“, weiß der Youngster.

Entwicklung bei RW Entwicklung schreitet voran

Nachdem damals auch Gespräche mit dem Landesliga-Konkurrenten SV Brilon gelaufen waren, entschied sich Hachmann letztlich jedoch für RW Erlinghausen. Und schon unter Ex-Coach Benedikt Müller kam der Ex-A-Liga-Kicker zwei Ligen höher recht gut rein. „Klar, im Training habe ich schon das unterschiedliche Spieltempo gespürt. Das Spiel ist etwas feiner und schneller, eine paar Einheiten Eingewöhnung hab‘ ich benötigt“, erklärt er. Doch schon Hachmanns erste Saison verlief vielversprechend, nur knapp reichte es für RWE nicht für die Aufstiegsrelegation. Seine Gesamtausbeute von vier Toren in der Spielzeit 2022/2023 hat Hachmann mit aktuell neun Treffern schon jetzt pulverisiert – seine Entwicklung verläuft prächtig.

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Kein Wunder, dass Erlinghausens neuer Coach Michael Mantasl auf Philipp Hachmann setzt. Und der bringt viel ein, um RWE zu helfen: Gut 40 Minuten Anfahrt legt der 24-Jährige zu jeder Trainingseinheit zurück, dieselbe Zeit benötigt die Rückfahrt. „Oft fahre ich direkt von der Arbeit zum Training, aber das mache ich sehr gern“, sagt er.

Dennoch: Zugesagt für die kommende Saison hat der Allrounder noch nicht. „Ich schließe im Mai meine Ausbildung ab und muss dann erst mal schauen, wie es weitergeht“, verrät Hachmann, der angehende Tischler. Arbeiten und Reisen im Ausland (Kanada, Australien) oder doch der feste Einstieg in der Heimat – klar sei noch nichts. „Stand jetzt hänge ich aber noch eine Saison dran“, so der Allrounder. „Ich lasse alles in Ruhe auf mich zukommen.“