Arnsberg-Oeventrop. Einen wichtigen 26:22-Heimsieg fuhr die SG Ruhrtal im Kellerduell gegen die HSG Hattingen-Sprockhövel ein. Wer neben Humpert überragte.
Härtetest mit Bravour bestanden: Die Handballer der SG Ruhrtal legten einen optimalen Start ins neue Jahr hin und landeten gegen den Tabellennachbarn HSG Hattingen-Sprockhövel den dritten Heimsieg in Serie. Im Kampf um den zwölften Platz in der Verbandsliga trotzten die Oeventroper den schlechten Vorzeichen (desolater zurückliegender Auftritt in Hemer, dazu die Ausfälle der erkrankten Yannick Mähl und Pierre Jauernik) und setzten sich ungefährdet mit 26:22 (16:11) durch.
Ruhrtal startet nervös
„Wir sind ein wenig nervös gestartet, was aber angesichts der hohen Bedeutung der Partie auch völlig normal ist. Entscheidend war, dass unsere Leistungsträger einen guten Tag erwischt haben. Vor allem Aaron Humpert hat eine herausragende Vorstellung geboten und wesentlich dazu beigetragen, dass wir uns schon zu Beginn der zweiten Hälfte vorentscheidend absetzen konnten“, resümierte Trainer Frank Moormann, der nach diesem Auftritt seiner Schützlinge beste Aussichten auf eine Vertragsverlängerung, über die in Kürze entschieden werden soll, besitzt.
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Jene SGR-Fans, die trotz des Länderspiels der DHB-Sieben gegen Österreich für eine gut gefüllte Ruhrtalhalle sorgten, mussten ihre Entscheidung für Live-Handball nicht bereuen, denn der Aufsteiger ließ sich von einigen Fehlern in der Anfangsphase keineswegs irritieren. Die Gäste aus Hattingen führten zwar nach zehn Minuten trotz eines vergebenen Siebenmeters mit 5:4, mussten aber rasch erkennen, dass Ruhrtal mit dem harzfreien Ball deutlich mehr Durchsetzungskraft im Rückraum entwickeln konnte.
Aaron Humpert (2), der für den angeschlagenen und deshalb nur zu Kurzeinsätzen fähigen Matthias Storm die Ausführung der Strafwürfe übernahm, und der auf dem linken Flügel eingesetzte Louis Klute sorgten mit einem 3:0-Lauf für eine sich deutlich aufhellende Stimmung im Publikum. Die Hattinger bemühten sich, mangelnde Treffsicherheit aus der zweiten Reihe mit Anspielen an den Kreis zu kompensieren, was bis zum 10:10 (22.) auch gelang. Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte aber ganz dem nun defensiv kompakter stehenden Neuling. Keeper Henrik Basler nagelte seinen Kasten mit starken Reflexen zu und legte damit den Grundstein zu einer Vierer-Serie, die zur beruhigenden 16:11-Pausenführung verhalf.
Ruhrtal: Struwe dreht auf
Und auch der Auftakt des zweiten Abschnitts stand ganz im Zeichen der Ruhrtaler. Humpert blieb mit einem Doppelschlag zum 18:11 das Schreckgespenst für die HSG-Abwehr, brachte es bei nur fünf Fehlwürfen am Ende auf eine zweistellige Ausbeute. Noch gab sich Hattingen nicht geschlagen, witterte beim 21:18 (47.) die Chance auf ein Comeback. Doch jetzt drehte Ruhrtals etatmäßiger Hauptschütze Lukas Struwe auf, traf dreimal zum 24:18 (53.), während Basler einen zweiten Strafwurf entschärfte. Damit war die Frage nach dem Sieger dieses Kellerduell beantwortet, ging es nur noch darum, ob sich die Oeventroper ein Polster für einen möglicherweise wichtigen direkten Vergleich verschaffen würden.
Als Mannschaftskapitän Veit Schmidt eingangs der Schlussminute auf 26:20 stellte, war die Stimmung auf dem Höhepunkt, doch dem nie aufsteckenden Gast gelang es tatsächlich, in den letzten 20 Sekunden noch zwei Treffer zu erzielen. „Das waren Wermutstropfen“, befand Moormann, der ansonsten aber rundum zufrieden war mit der kämpferischen Leistung seiner erstaunlicherweise keine einzige Zeitstrafe kassierenden Mannschaft, die am kommenden Freitag beim OSC Dortmund die Hinserie abschließt.
Die Aufstellung
SG Ruhrtal: Basler; Humpert (10), Struwe (5), Schmidt (3), Klute (2), M. Weber (2), Bauerdick (1), Gräbener (1), Pavic, Rosenberger, Storm, T. Weber.
Durch den Heimsieg sprang die SG Ruhrtal in der Tabelle auf den zwölften Platz, liegt drei Punkte hinter der HVE Villigst-Ergste und zwei Zähler vor der HSG Hattingen-Sprockhövel.