Arnsberg-Oeventrop. In der Verbandsliga empfängt die SG Ruhrtal die HSG Hattingen-Sprockhövel. Kapitän Veit Schmidt zur Bedeutung und zur Trainerfrage.
Nur zwei Wochen lagen für die Handballer der SG Ruhrtal zwischen dem größten Meisterschaftserfolg der Vereinsgeschichte, nämlich dem 25:24 über Ex-Oberligist TuS Ferndorf II, und der heftigsten Pleite, dem 16:46 beim HTV Hemer. Seit dem Aufstieg in die Verbandsliga präsentieren sich die Oeventroper mit zwei Gesichtern: Zu Hause konkurrenzfähig, auswärts völlig überfordert. An diesem Samstag (19.30 Uhr) muss der Heimvorteil den Ausschlag geben, denn zu Gast ist der punktgleiche Tabellennachbar HSG Hattingen-Sprockhövel.
SG Ruhrtal will Wiedergutmachung
„Das ist ein Friss-oder-stirb-Spiel für uns“, stellt Mannschaftskapitän Veit Schmidt die hohe Bedeutung dieser Partie klar und ergänzt: „Wir fiebern diesem Match schon seit Wochen entgegen, sind wildentschlossen, den peinlichen Auftritt in Hemer vergessen zu machen.“
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Dabei lief die Trainingsphase über den Jahreswechsel alles andere als gewünscht, musste Coach Frank Moormann das geplante (und unter seiner Leitung übliche) Trainingslager ausfallen lassen, weil nur sechs gesunde Feldspieler zur Verfügung gestanden hätten. Die Krankheitswelle ebbte allerdings rechtzeitig ab. Vergangenen Samstag waren schon wieder 14 Akteure bei einer Extra-Einheit an Bord. Und wie ernsthaft die SGR den dritten Heimsieg in Folge anpeilt, wird auch daran deutlich, dass am Dienstag zeitgleich zum DHB-Match gegen Frankreich intensiv trainiert wurde.
Harz ein heikles Thema
Hat Veit Schmidt eigentlich eine Erklärung für die extrem unterschiedlichen Leistungen seiner Mannschaft? „Es hat viel mit Selbstvertrauen zu tun. Daheim brennt jeder, merkt man den unbedingten Willen sich vor heimischem Publikum bestens zu präsentieren. Natürlich kommt uns dabei auch das Harzverbot entgegen, weil die Gegner mehr Mühe haben, aus dem Rückraum zu treffen“, antwortet er.
Auswärts hingegen vermisst Schmidt dieses Feuer, sieht eine Kettenreaktion nach den ersten Pleiten in fremder Halle. „Da treffen wir stets auf an geharzte Bälle gewohnte Spieler, können nicht so defensiv decken und bekommen deutlich das höhere Niveau in der Verbandsliga zu spüren. Das dämpft die Zuversicht auf Auswärtssiege.“
Der Heimvorteil muss ziehen
Aber Bock auf eine zweite Verbandsliga-Saison hat die SGR laut Schmidt auf alle Fälle: „Für uns wäre der Klassenerhalt ein ebenso großer Erfolg wie der letztjährige Aufstieg. Wir haben noch acht Heimspiele vor uns, in denen wir mit etwas Glück genügend Punkte sammeln, um zumindest Rang zwölf zu erreichen.“, sagt er.
Storm fehlt verletzt
Im Heimspiel gegen die HSG Hattingen-Sprockhövel muss die SG Ruhrtal auf den am Fuß verletzten Spielermacher Matthias Storm verzichten. Für ihn rückt Youngster Dorian Pavic aus der Reserve nach, denn SGR-Trainer Frank Moormann sieht Louis Klute derzeit eher als Back-up für den linken Flügel.
Und wie steht die Mannschaft zu ihrem Coach, über dessen Weiterverpflichtung ja noch in diesem Monat entschieden werden soll? „Unter Frank Moormann haben wir zwei Aufstiege geschafft, das Verhältnis zu ihm ist nach wie vor ausgezeichnet. Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund, ihn auszutauschen, denn es liegt nicht an ihm, dass wir auswärts so schwach auftreten“, spricht sich Schmidt klar für eine weitere Saison unter dem Trainer aus Dortmund aus.
Moormann und die Zukunft
„Für mich ist das eine Grundvoraussetzung, um überhaupt bleiben zu wollen“, meint dazu Moormann, der sich aktuell aber ganz auf die Partie gegen den Fusionsklub konzentriert, der immerhin zwei Siege aus den vergangenen vier Spielen holte. „Hattingen hat eine erfahrene und sehr ausgeglichen besetzte Mannschaft, die sich offenbar im Aufwind befindet“, stuft Moormann den Gast als durchaus gefährlich ein.