Winterberg. Leonie Fiebig (Winterberg) ist eine der besten Bob-Anschieberinnen. Ist ihr Start bei der Heim-WM in Gefahr? Spies trifft Entscheidung.

Darauf hätten Leonie Fiebig, Bobanschieberin des BSC Winterberg, und Pilotin Kim Kalicki liebend gerne verzichtet. Ausgerechnet in St. Moritz, wo das Duo vor Jahresfrist zum Weltmeistertitel raste, verletzte sich Kalicki beim zurückliegenden Weltcuprennen wieder. Ist dadurch der Start bei der in gut einem Monat beginnenden Heim-WM in Winterberg in Gefahr? Cheftrainer René Spies traf bereits eine Entscheidung.

Starker Start in die Saison

Mit zweiten Plätzen in La Plagne und in Innsbruck eröffneten Kalicki/Fiebig im Zweierbob ihre Saison und beeindruckten von Beginn an mit starken Startzeiten. „Die erste Fahrt war recht solide, der zweite Start geisteskrank gut“, sagte Kalicki in Frankreich und ergänzte: „Leider bin ich aber den zweiten Lauf zu schlecht gefahren, hatte überall etwas total Unrundes drin. Das hat uns wohl den Sieg gekostet. Aber das waren meine Fehler, sorry, Leo.“

Mehr zum Thema:

Bei der nächsten Weltcupstation in Österreich zog sich die Pilotin des TuS Eintracht Wiesbaden jedoch im Monobob eine Knieverletzung zu, so dass sie auch im Zweierbob nur noch gehandicapt starten konnte. „Jetzt ist erst einmal Weihnachtspause, dann gibt es viel Physio, viele Arzttermine, und dann schauen wir, wie es weitergeht“, erklärte sie.

Erst Erleichterung in St. Moritz

Umso größer fiel die Erleichterung aus, als Kalicki nach ihrem sechsten Platz im Monobob in St. Moritz Entwarnung gab. „Gesundheitlich wird es von Mal zu Mal besser, auch wenn ich es noch spüre“, sagte sie über ihr Knie. Im ersten Lauf im Zweierbob brannten Kalicki/Fiebig sogar die beste Startzeit der Konkurrenz ins Eis – um anschließend aber einen schweren Rückschlag zu erleiden.

Leonie ist in einer herausragenden Form im Moment.
René Spies, Chef-Bundestrainer Bob

„Kim ist etwas in den Beuger geschossen“, erklärte Leonie Fiebig nach dem insgesamt siebten Platz beim Weltcup. Die Muskelverletzung hatte zuvor dafür gesorgt, dass nach der besten Startzeit in Lauf eins für Lauf zwei die drittlangsamste notiert wurde. Erste Sorgen in Richtung Heim-Weltmeisterschaft in Winterberg (19. Februar bis 3. März) kamen auf.

Lob des Cheftrainers

„Wir müssen mal schauen, wohin die Reise geht“, sagte Fiebig und ergänzte: „Es ist eine neue Herausforderung – wieder einmal.“ Für die BSC-Anschieberin wäre das Aus ihrer Weltmeister-Pilotin umso bitterer, da sie sich in einer Top-Verfassung befindet. „Leonie ist in einer herausragenden Form im Moment“, lobte auch Cheftrainer René Spies die 33-jährige Herzenskölnerin.

Helfer für WM gesucht

Vom 19. Februar bis zum 3. März geht die Bob- und Skeleton-WM in Winterberg über die Bühne. „Werde Teil unseres Teams und trage dazu bei, dass die Weltmeisterschaft in Winterberg ein voller Erfolg wird. Wir suchen engagierte Helferinnen und Helfer, die mit uns zusammen diese spektakuläre Veranstaltung auf die Beine stellen“, teilten die Organisatoren von Veltins-EisArena und BSC Winterberg nun mit. Interessierte können sich über die Mailadresse michael.wenzl@bsc-winterberg.de melden.

Spies gab auf dem Weg nach Lillehammer/Norwegen, wo erst eine Trainingswoche und am 27./28. Januar der nächste Weltcup ansteht, auf Nachfrage leichte Entwarnung. „Wir warten auf die Ergebnisse des MRT, aber ersten Anzeichen nach zu urteilen ist es nicht so schlimm wie befürchtet“, sagte der Cheftrainer. Und dann sprach der Winterberger ein Machtwort: „Die Weltmeisterschaft gehen wir auf jeden Fall mit Kim und Leo an, auch wenn es in Lillehammer eventuell noch nicht wieder hundertprozentig funktioniert am Start.“

Der Plan mit Kalicki

Kalicki aus dem Weltcup zu nehmen, darüber denkt Spies nämlich nicht nach. „Ich werde sie im Weltcup lassen, und wir werden ihre Verletzung auf der Tour so gut wie möglich behandeln“, sagte er. Nach Lillehammer reist der Weltcup-Tross nach Sigulda/Lettland, bevor in Altenberg eine Art Generalprobe für die WM im Hochsauerland gefahren wird.