La Plagne. Ehrung, Enttäuschung, Erleichterung: Bob-Olympiasiegerin Laura Nolte erlebt beim Weltcup-Start in La Plagne ein Wechselbad der Gefühle.
Durchaus Enttäuschung am Samstag, 9. Dezember, über Platz fünf im Monobob-Wettbewerb, große Erleichterung und Freude pur am Sonntag, 10. Dezember, nach dem Sieg im Zweierbob der Frauen mit Anschieberin Neele Schuten – für Bob-Olympiasiegerin Laura Nolte hatte der Weltcup-Auftakt der Frauen in La Plagne grundverschiedene Gefühlswelten zu bieten. Die Pilotin des BSC Winterberg rundete ihr am Ende jedoch äußerst erfolgreiches Wochenende mit einer weiteren besonderen Auszeichnung ab: Die 25-Jährige wurde als Sportlerin des Jahres in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Zunächst hatte Chef-Bundestrainer René Spies aus Winterberg nach Noltes beiden Läufen im Monobob am Samstag jedoch sogar Medaillen-Alarm geschlagen. In etwa zweieinhalb Monaten wollen die deutschen Bobfahrerinnen um Nolte bei der Heim-WM in der Veltins-EisArena in Winterberg auch im Monobob um die Medaillen kämpfen. Doch das erste Weltcuprennen dieser Saison war unerwartet verlaufen. „Es war ein harter Wettkampf, am Ende gewinnt Kaysha Love verdient und zeigt, wo es hingeht in den nächsten Jahren“, sagte Bundestrainer Spies. „Wir hatten zu schwache Starts. Die Konkurrenz ist extrem hart im Monobob“, ergänzte er und warnte: „Wir müssen uns in allen Bereichen verbessern.“
Laura Nolte liefert im Zweierbob ab
Und tatsächlich gerieten die beiden Läufe Laura Noltes im Zweierbob-Wettbewerb der Frauen im olympischen Eiskanal von 1992 deutlich besser. Am Sonntag gelang der Pilotin aus Unna mit Neele Schuten (TV Gladbeck) bereits ein starker erster Lauf. Mit 1:01,29 Minute schnappte sich das Duo direkt die Führung in der Konkurrenz, in der mit Anschieberin Leonie Fiebig (BSC Winterberg) im Team von Pilotin Kim Kalicki eine weitere HSK-Hoffnung am Start war.
Ihren nicht perfekten Start in Lauf eins (6,53 Sekunden) führte Nolte auf die Gegebenheiten zurück: „Ich tue mich noch ein bisschen schwer, das ist aber meistens bei mir so am Anfang der Saison. Ich finde mich dann rein über die Saison und werde dann besser.“ Auch in La Plagne war von der Pilotin eine Steigerung vonnöten, denn Kalicki/Fiebig hatten mit einem prima zweiten Lauf mit einer Gesamtzeit von 2:02,36 Minuten und Rang eins mächtig vorgelegt.
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Mit einem noch mal um sechs Hundertstel Sekunden besseren Start legten Nolte/Schuten dann die Basis für ihren Gold-Lauf. In Laura Noltes 45. Weltcup-Rennen lag die Winterbergerin mit ihrer Anschieberin des TV Gladbeck gleichwohl lange Zeit hinter Kalicki/Fiebig zurück und schaffte es erst in den letzten Kurven der Bahn, auf Platz eins zu springen. Gold nach 2:02,24 Minuten, Silber für Kalicki/Fiebig (+0,12) vor den US-Amerikanerinnen Elana Meyers Taylor/Emily Renna (+0,22), die Bronze gewannen – nach ihrer Zieldurchfahrt sprangen sich Nolte und ihre Anschieberin vor Freude in die Arme.
„Das war eine gute Antwort. Am Ende gewinnt Laura mit Neele verdient. Laura hat den Bob am meisten fliegen lassen“, sagte Chef-Bundestrainer René Spies. Zusätzlich hatte Nolte schon am Freitag eine besondere Ehrung erhalten: Der Landessportbund NRW zeichnete die amtierende Bob-Weltmeisterin im Monobob mit dem „felix award“ als Sportlerin des Jahres aus.