Sauerland. Die „Bundesliga des Sauerlandes“ geht in die Winterpause. Das sind fünf Höhepunkte der Hinserie aus der Kultliga im HSK.

Die Kultliga macht Pause: Aufgrund der winterlichen Witterung geht die Fußball-Bezirksliga 4, die „Bundesliga des Sauerlandes“, früher als gedacht in die Winterpause. Eine spektakuläre Hinrunde liegt hinter den Protagonisten wie Trainern, Spielern und Funktionären, aber auch hinter den Zuschauern und Berichterstattern. Diese Zeitung blickt zurück auf fünf Höhepunkte der Hinserie in der Kultliga.

1.) Klasse Zuschauerzahlen

13 Bezirksligen rangieren unter dem Dach des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), und die Staffel 4 hat es auf Platz zwei gebracht – bei den Zuschauerzahlen. Im Schnitt weilten in der Hinrunde 142 Besucher pro Partie in der „Bundesliga des Sauerlandes“, sagt Staffelleiter Michael Ternes, der nicht nur diese Statistik genau erfasst. „Besser ist nur die Bezirksliga 11 mit 151 Zuschauern“, ergänzt er.

Auch in dieser Saison erlebte die Kultliga schon mehrere Ausreißer nach oben, vor allem bei Topspielen weilten durchaus auch 300 Zuschauer plus bei jeweils einer Partie. Über Zahlen wie diese würde sich manch ein Regionalligist freuen. Sie belegen: Die Bezirksliga 4 zieht nach wie vor und ist für Fans äußerst interessant.

2.) Peter Neururer in Bödefeld

Schon die Ankündigung des Besuchs des Kulttrainers aus Marl bei einem Spiel der Bezirksliga 4 sorgte für großes Aufsehen. Bei leichtem Nieselregen verfolgte Peter Neururer dann Ende Oktober tatsächlich das Schmallenberger Derby zwischen der SG Bödefeld/Henne-Rartal und dem TV Fredeburg. Der Ex-Bundesliga-Coach (unter anderem Schalke 04 und VfL Bochum) loste vor Ort noch das Viertelfinale des Krombacher-Kreispokals HSK aus und gab sich locker und fannah. „Ich bin überrascht vom technischen Niveau in der Partie – allerdings auch von der Härte des Spiels. Man merkt, dass es ein Derby ist“, sagte Neururer damals in der Halbzeitpause in der Falken-Arena im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Partie endete mit einem 4:2-Erfolg für die Spielgemeinschaft.

3.) Livestream und Podcast

Am 29. Oktober war es soweit: Erstmals wurde ein Pflichtspiel im Fußball-Sauerland live von dieser Zeitung übertragen. Der Livestream der Begegnung zwischen Fatih Türkgücü Meschede und dem SV Hüsten 09 (Endstand: 0:2) sorgte für großes Interesse, auch wenn das regnerische Wetter vor Ort „nur“ etwa 250 Zuschauer anlockte.

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Gesprochen wurde über dieses besondere Ereignis natürlich im während der Saison wöchentlich erscheinenden Podcast dieser Zeitung. Die Analysen, Fakten und Kuriositäten der Kultliga liefern in dieser Spielzeit wieder jede Menge Gesprächsstoff.

4.) Spannung an der Spitze

In der vergangenen Saison waren es vor allem der TuS Sundern und Fatih Türkgücü Meschede, die die Bezirksliga 4 lange Zeit dominierten. Am Ende stieg der TuS als Meister verdient auf, Fatih scheiterte in der Aufstiegsrelegation am Sprung in die Landesliga.

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In dieser Spielzeit gestaltet sich die Lage bislang anders: Die SF Hüingsen (31 Punkte), Fatih (28) und der SuS Langscheid/Enkhausen (27) wirken mehr oder weniger gleichstark und wechseln immer mal wieder die Tabellenplätze. Auch TuRa Freienohl (25), der TV Fredeburg (24) und der SV Hüsten 09 (23) haben bewiesen, dass sie die Topteams schlagen können – und halten sich zum Ende der Hinserie äußerst gut im Rennen. Die Rückserie verspricht im Aufstiegskampf jede Menge Spannung.

5.) Kuriositäten

Auch in der abgelaufenen ersten Phase der Serie 2023/2024 lieferte die „Bundesliga des Sauerlandes“ tolle Kuriositäten, die die Liga neben den sportlichen Ereignissen so liebenswert machen. Beispiele gefällig? Bei TuRa Freienohl standen zuletzt im Ligaspiel beim SV Affeln (3:1-Sieg) drei Torhüter auf dem Spielfeld, einer im Kasten und zwei als Feldspieler. Neben Leandro Höhmann im Tor waren im Laufe der Partie die nominelle Nummer eins Jannik Erlmann und Domenico Rüppel eingewechselt worden.

Stark war auch die Leistung der insgesamt neun Spieler, die die Dauerbrenner der Liga sind: Akteure wie Justus Sapp (BC Eslohe) oder Denis Rodrigues Gomes (SV Hüsten 09) verpassten bislang keine Sekunde Spielzeit. Trainerwechsel, Rücktritte von Spielern und Coaches oder der größte Torwart der Liga (Fabien Rams mit 2,05 Metern): Die Hinrunde der Bezirksliga 4 hat viel Schönes geboten und Lust auf die zweite Saisonphase geweckt.

Besser ist nur die Bezirksliga 11 mit 151 Zuschauern pro Partie.
Michael Ternes, Staffelleiter der Bezirksliga 4, über den starken Zuschauerzuspruch

Der größte Torwart der Bezirksliga 4: Fabien Rams vom TV Fredeburg.
Der größte Torwart der Bezirksliga 4: Fabien Rams vom TV Fredeburg. © WP | Philipp Bülter