Frankfurt am Main/Arnsberg. Die ambitionierte Laufsportlerin „Isi“ Rickert absolviert ihre Premiere über die Marathondistanz. Was die Neheimerin dabei erlebt.
Wenige Tage nach den Momenten ihres größten Triumphes, beim Silvesterlauf von Werl nach Soest, hatte Isabell Rickert ihr bis dato noch heimliches Ziel im Interview mit dieser Zeitung verraten. „Ein ganz großer Traum wäre es für mich, wenn ich mal bei einem Marathon an den Start gehen könnte. In Hamburg oder in Berlin mit dabei zu sein, wäre echt cool. Mal schauen, ob es bereits in diesem Jahr klappt. Ich werde jedenfalls weiterhin Vollgas geben und mich vorbereiten“, sagte die Neheimer Freizeitläuferin im Januar dieses Jahres, nachdem sie beim Kultlauf in der Nachbarschaft sensationell in die Top 20 der Frauen gelaufen war.
Es war eine bärenstarke Leistung der damals 32-jährigen Athletin gewesen, die beim Silvesterlauf keinem Laufverein oder Lauftreff angehört hatte. Ihren großen Traum, die Teilnahme an einem Marathonlauf, hat sich „Isi“ Rickert mittlerweile erfüllt: Kürzlich startete die Sauerländerin zwar nicht in Hamburg oder Berlin, dafür aber beim Marathon in Frankfurt am Main. 42,195 Kilometer Laufen: Es war eine große Herausforderung für Rickert, wie sie selbst bekannte: „Der Adrenalinpegel war sehr hoch.“ Mit einem guten Freund war die Laufsportlerin in die hessische Metropole gereist und hatte sich so selbst auch wichtige Unterstützung für den Streckenrand mitgebracht.
Nachdem das Duo die Startunterlagen abgeholt hatte, besuchten Rickert und Begleitung die Sportmesse in den Messehallen, ehe am Vormittag der Start erfolgte. Für den Marathon-Neuling zeigte sich vor Ort vieles davon, was einen Lauf dieser Größenordnung ausmacht. „Die Strecke selbst war toll! Alle paar Kilometer gab es Musik, die Verpflegungsstationen waren mit Wasser und Iso-Getränken sowie Bananen und Gels absolut ausreichend bestückt. Man lief entlang der hohen Gebäude und über den Main mitten durch Frankfurt – ganz getreu dem Motto ,Run the skyline‘. Mein zeitliches Ziel war es, unter vier Stunden das Ziel zu erreichen“, erzählte „Isi“ Rickert.
Neheimerin beim Marathon: Das Wetter spielt nicht mit
Einziges Manko an diesem Tag sei allerdings das Wetter gewesen. Während der Start noch trocken über die Bühne gegangen war, wurde es nach etwa zwei Stunden im Lauf richtig nass, peitschender Regen sorgte für harte Bedingungen für alle Teilnehmer. „Ich war schnell völlig durchnässt“, berichtete Rickert, der die Gratisdusche indes wenig ausmachte. Viel mehr genoss die Sauerländerin die Atmosphäre in der Mainmetropole: „Der Zieleinlauf in den Messehallen war der Wahnsinn. Ein roter Teppich, laute Musik und jubelnde Zuschauerränge. Mit überschreiten der Ziellinie weinte und lachte ich gleichzeitig. Ein unglaublich emotionaler Moment, den ich vermutlich nie wieder vergessen werde.“
Mehr aus dem Sauerlandsport
- Fußball-Randale: Hochrangiger HSK-Polizist erschüttert
- Kreispokal: Nachwuchs des TuS Sundern räumt kräftig ab
- Winterberg: Daraum kehrt Sandra Kiriasis zurück an die Bobbahn
Dass die Neheimerin bei ihrer Premiere über die Marathondistanz zudem in 3:46 Stunden deutlich unter den zuvor anvisierten vier Stunden blieb, sorgte für den aus ihrer Sicht perfekten Einstand: „Ich war unglaublich stolz.“ Nach einigen Halbmarathons und ihrem nun ersten Lauf über 42,195 km soll dies nicht das Ende sein für „Isi“ Rickert. Die Laufsportlerin bleibt ambitioniert. Ob dies also nun gleichsam ihr letzter Marathon gewesen sei? „Ich glaube nicht“, sagte Rickert und schmunzelte. „Mal sehen, was das Jahr 2024 so bringt.“