Sundern. Katharina Schallow (36) war in der 2. und 3. Liga ein Aushängeschild der Volleyballerinnen des RC Sorpesee. Ihre Karriere-Bilanz.

Sie geht „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, betont Katharina Schallow. Über Jahre hinweg war die nun 36-Jährige nicht nur Lebenspartnerin und längst Ehefrau des Cheftrainers Julian Schallow, sondern bei den Volleyballerinnen des RC Sorpesee in der 2. Bundesliga und der 3. Liga eines der Aushängeschilder. Mittlerweile ist Katharina Schallow auch dreifache Mutter und hat dem Leistungssport den Rücken gekehrt. Im Interview spricht die Sauerländerin über die Entwicklung ihres Vereins sowie ihre schönsten und schwersten Momente auf dem Spielfeld.

Frau Schallow, Sie haben Ihre Laufbahn im Leistungssport nun beendet. Gewöhnt man sich mit der Zeit daran, oder tut es jedes Mal noch etwas weh, die Mannschaft beim Training oder den Spielen zu sehen und nicht aktiv mit auf dem Feld zu stehen?

Katharina Schallow: Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Natürlich habe ich zu Hause mit den drei Kindern eine neue Aufgabe und viel zu tun. Und auch beruflich wird es nicht langweilig, ich bin gut und viel eingespannt. (schmunzelt) Aber wenn ich in der Halle beim Spiel zuschaue, ist das schon eine besondere Situation. Die Stimmung vor allem jetzt in der 2. Bundesliga ist sehr schön, das vermisst man.

Wann haben Sie aktiv mit dem Volleyballsport angefangen und wo? Ab wann war klar, dass es in Richtung Profi-Volleyball gehen kann?

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Ich hab‘ in meiner Heimatstadt Balve mit dem Volleyballspielen angefangen. Als ich die Sportart für mich entdeckt habe und mir klar war, dass ich mehr daraus machen wollte, bin ich nach Langscheid gewechselt. Die waren gut aufgestellt. Ich hatte früher schon im Schwimmen Leistungssport betrieben. Mich hat es immer gereizt, besser und stärker zu werden, und ich wollte auch im Wettkampf Ziele erreichen.

Mit dem RC Sorpesee haben Sie im Profi-Bereich in der 2. Bundesliga und 3. Liga gespielt. Was waren im Rückblick die schönsten Momente Ihrer Laufbahn mit dem RC Sorpesee?

Das waren natürlich ganz klar die Aufstiege. Toll war es auch in der Jugendzeit, als wir uns mit der A-Jugend für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert haben. Das war ein Highlight.

Und welche Momente waren schwer und haben eine Weile nachgeklungen?

Schwer war es, abzusteigen. Das ist einfach nie schön. Auch eine lange Serie mit Niederlagen vergisst man nicht so schnell. So etwas haben wir beispielsweise in der 2. Bundesliga erlebt.

Beim RC Sorpesee haben Sie mit vielen guten Volleyballerinnen zusammengespielt. Wer waren Ihre besten Mitspielerinnen?

Das kann ich gar nicht so genau sagen. (schmunzelt) Ich hatte ganz viele Mitspielerinnen, mit denen ich immer sehr gut klarkam. Es war immer sehr schön, dass vom Stamm der Mannschaft viele Spielerinnen lange geblieben sind. Jede Zeit hatte etwas für sich. Das ganze Team an sich war immer etwas verändert, aber hatte immer etwas spannendes Neues.

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Sie haben den Entwicklungsprozess des RCS über viele Jahre hautnah mitbekommen, auch durch Ihren Mann als Coach der ersten Mannschaft. Wie hat sich der Verein verändert im Vergleich zu vor zehn, 15 Jahren?

Die Linie ist im Verein immer gleich geblieben. Der Verein hat sich immer auf die Jugendarbeit konzentriert, sodass wir heute noch ehemalige Jugendspieler aus den eigenen Reihen in den oberen Mannschaften haben. Was sich auf jeden Fall verändert hat, ist, dass wir mittlerweile Luft in der Bundesliga geschnuppert haben. Das war vor zehn, 15 Jahren nicht der Fall. Die Bundesliga war eine Riesenveränderung in der Laufbahn dieses Klubs.

Welche Rolle wird der Volleyballsport perspektivisch für Sie in den kommenden Jahren spielen? Denken Sie auch über eine neue Rolle im Umfeld des Teams oder im Verein nach?

Das Thema Wettkampf habe ich schon hinten angestellt. Was ich aber auch beibehalten habe, seit wir Kinder haben, ist, dass ich mit ins Training gehe. Die Möglichkeit hätte ich hoffentlich auch in der Zukunft, zumindest für eine Einheit in der Woche – wenn ich dann wieder etwas fitter bin. (lacht) Ansonsten bin ich gerne persönlich bei den Heimspielen mit unseren Kindern in der Halle.

Wieso steigt der RC Sorpesee in diesem Jahr nicht aus der 2. Bundesliga ab, sondern schafft es – anders als in den Vorjahren – in der Liga zu bleiben?

Ich bin da optimistisch, da auch der Start super gelungen ist. Es ist eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielerinnen im Team, das harmonisch auf mich wirkt. Von daher glaube ich, dass man über die gesamte Saison gesehen eine stabile Leistung zeigen kann.

Als Physiotherapeutin ist Katharina Schallow beruflich viel eingebunden, hier im Physio-Zentrum Meschede.
Als Physiotherapeutin ist Katharina Schallow beruflich viel eingebunden, hier im Physio-Zentrum Meschede. © Ute Tolksdorf

Die Bundesliga war eine Riesenveränderung in der Laufbahn dieses Klubs.
Katharina Schallow, Volleyballerin des RC Sorpesee