Arnsberg-Oeventrop. Das große Verletzungspech des Handball-Verbandsligisten SG Ruhrtal ebbt in der Herbstpause ab. Hoffnung verleiht dem Schlusslicht auch ein Zugang

Nach der Traumsaison nun ein Horrorstart: Mit 0:8 Punkten aus den ersten vier Spielen hat Handball-Verbandsliga-Neuling SG Ruhrtal den denkbar schlechtesten Einstieg in die Spielzeit 2023/2024 erwischt. Trotzdem ist die Stimmung keineswegs im Keller, denn die Ruhrtaler wissen genau, dass sie keineswegs ein völlig überforderter Landesliga-Meister sind, sondern vor allem die Niederlagen in den Heimspielen gegen Voerde und Volmetal vermeidbar gewesen wären, wenn nicht das Verletzungspech so brutal zugeschlagen hätte. Immerhin: Die SGR freut sich über einen neuen Spieler.

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Als der Relegationserfolg über die HSG Herdecke/Ende perfekt gewesen war, wussten die Ruhrtaler bereits, dass sie ihren herausragenden Spielmacher Alex Blanke an seinen Heimatverein TV Arnsberg verlieren würden. Und weil trotz aller Bemühungen kein Zugang verbucht werden konnte, weil keinerlei finanzielle Entschädigung, dafür aber eine harzfreie Halle geboten wird, ging der Aufsteiger mit einem dezimierten Kader ins Rennen, denn auf Jannik Lehmenkühler (Knorpelschaden) und Steffen Röttger (Kreuzbandriss) wird er bestenfalls nächste Saison wieder bauen können. „Uns war deshalb von vornherein klar, dass wir vom ersten Spieltag an gegen den Abstieg kämpfen würden“, verrät Trainer Frank Moormann.

SG Ruhrtal erlebt negativen Höhepunkt

Dass die SGR bislang nicht konkurrenzfähig war, lag aber weniger an der Klasse der Gegner als an einem in diesem Ausmaß ungewöhnlichen Verletzungspech, dessen negativer Höhepunkt im Match bei Ex-Oberligist HVE Villigst-Ergste gipfelte, als in Halbzeit zwei gerade mal drei Feldspieler des Kaders (Yannick Mähl, Lukas Struwe und Louis Klute) auf dem Parkett standen. „Von daher ist die dreiwöchige Pause bis zum Heimspiel gegen Gevelsberg ein Segen“, meint Moormann, denn am Samstag, 14. Oktober, sollte die Personallage deutlich besser sein.

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Kapitän und Kreisläufer Veit Schmidt, der Halblinke Aaron Humpert und Allrounder Malte Weber sind bereits wieder beschwerdefrei und können am Training teilnehmen. Rückraumspieler David Bauerdick und Stammkeeper Henrik Basler, der in der Vorsaison nur in der Aufstiegsrelegation zwischen den Pfosten stand, wollen in der nächsten Woche einsteigen.

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Ein zusätzlicher Stimmungsaufheller dürfte sein, dass letzten Donnerstag ein neuer Rückraum-Allrounder seine Aufwartung gemacht und nach dem Probetraining sofort seine Zusage gegeben hat. Es handelt sich um den 29-jährigen Pierre Jauernik. Ihn hat es aus beruflichen Gründen von Thüringen nach Meschede-Wehrstapel gezogen – er wird externer Zugang der SGR.

Derweil gehört Spielmacher Matthias Storm mit seiner Leistenbeschwerden oder Bauchmuskelzerrungen hervorrufenden Hüftfehlstellung permanent zu den Sorgenkindern, um die sich der neue Physiotherapeut Marco Hesse, der mindestens einmal pro Woche zum Training kommt, intensiv kümmert. „Wir wollen nichts unversucht lassen, auch wenn die Verletzungen allesamt nichts mit Überlastung zu tun haben“, meint Moormann. Trübe sieht es auf der Rechtsaußen-Position aus, denn Röttgers Vertreter Justus Klauke steht mit seinem Bänderriss im Daumen möglicherweise vor einer Operation, sein Comeback in der Hinserie ist äußerst fraglich. Bei Tilman Weber (Kreuzbandriss) ist der Wiedereinstieg Anfang 2024 denkbar.