Meschede. In der Fußball-Bezirksliga 4 hat der FC Fatih Türkgücü Meschede die Tabellenführung übernommen. Nötig waren dafür viel Fleiß und ein wenig Dusel.
Als Max Szafranski kurz nach dem Abpfiff des Duells seiner SG Bödefeld/Henne-Rartal beim FC Fatih Türkgücü Meschede im Mittelkreis stand, blickte er wehmütig in Richtung des Tores, auf das sein Team im zweiten Durchgang gespielt hatte. „Wenn Nicos Schuss reingeht...“, sagte der Trainer der Gäste – und bedauerte, dass FC-Keeper Adrian Dybiec Schörmanns 28-Meter-Geschoss in der 87. Minute aus seinem linken oberen Torwinkel sensationell an den Pfosten gelenkt hatte. Was Szafranski meinte: Hätte dieser Ball den Weg zum 2:2 ins Fatih-Tor gefunden, hätte die SG wohl einen Punkt mitnehmen können – verlor tatsächlich aber im Dünnefeld mit 1:3 (0:2).
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Vor etwa 270 Zuschauern hatte der Tabellenvierte nachgewiesen, dass er zurecht als Überraschungsteam der „Bundesliga des Sauerlandes“ geführt wird. Die Spielgemeinschaft erzielte in Abschnitt eins unter anderem ein Abseitstor und verfehlte durch Oliver Göddeke ebenso die Führung. Der wie gewohnt spielstarke FC Fatih Türkgücü bewies im Abschluss deutlich mehr Effektivität: Dominik Faneca erzielte einen traumhaften Treffer zur 1:0-Führung (29.), die kurz danach Zugang Max Schamoni zum 2:0 für Fatih veredelte (41.).
Topspiel in Meschede: Gäste starten mit viel Schwung in Hälfte zwei
Dass der Gast trotz dieses Rückstands beim Spitzenteam nicht aufstecke, spürte man direkt in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts. Die SG Bödefeld/Henne-Rartal blieb couragiert und erspielte sich in der 55. Minute halbrechts etwa 22 Meter vor dem Fatih-Tor eine aussichtsreiche Freistoß-Situation. Mit einem Geschoss mit links, das unten links im Tor des wiedergenesenen Adrian Dybiec einschlug, gelang Nico Schörmann nicht nur ein sehenswerter Treffer. Mit dieser Szene war die Aufbruchstimmung bei den Gästen endgültig entfacht.
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Fatih Türkgücü Meschede stellt allerdings eine Spitzenmannschaft in der Bezirksliga 4 – und blieb cool. Angetrieben von Abwehrchef Osman Albayrak, der vorne bei Standards stets gefährlich wurde, leitete Emre Yilmaz im Mittelfeld klug die Angriffe ein, die Dominik Faneca, Nejmettin Bayram, der wieder starke Burak Yavuz oder Joker Mahmut Yavuzaslan versuchten, in Tore umzumünzen. Nejmettin Bayram (73.) und Burak Yavuz (74., 85.) scheiterten indes vor allem am glänzend aufgelegten SG-Schlussmann Moritz Mester, der sich trotz Schulterproblemen zur Verfügung gestellt hatte, da Spielertrainer Szafranski verletzt passen musste. „Moritz hat vergangene Woche noch einen Marathon absolviert – er ist einfach fit“, lobte Szafranski seinen Torwart im Nachgang der Begegnung.
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Als in der 87. Minute dann Nico Schörmann keine Anspielstation fand und aus 28 Metern draufzimmerte, verhinderten nur die Fingerspitzen von Adrian Dybiec und der linke Pfosten des Fatih-Gehäuses den 2:2-Ausgleich. „Diesen Punkt hätten wir durchaus mitnehmen können. Ich bin aber auch so mit unserer Leistung zufrieden“, sagte Max Szafranski. In der ersten Minute der Nachspielzeit hatte Selim Atmaca jedoch das 3:1 für Fatih und damit die Entscheidung erzielt.
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Cheftrainer Ekrem Yavuzaslan zeigte sich über den Heimsieg und die Eroberung von Tabellenplatz eins nach dem Abpfiff äußerst zufrieden. „In der zweiten Halbzeit war die SG Bödefeld/Henne-Rartal sehr dicht dran, den Ausgleich zu erzielen. Wir haben dann aber die Ruhe behalten und selbst mit dem 3:1 das Spiel entschieden“, sagte er.