Belgrad. Die WM im Rudern in Belgrad startet am 3. September – bei 30 Grad Celsius. Alexandra Föster aus Meschede will ihre Olympia-Reife beweisen.

Angenehme 25 Grad Celsius und immer wiederkehrender Sonnenschein empfingen Ausnahmeruderin Alexandra Föster und ihren Trainer Sebastian Kleinsorgen, als sie am Mittwochmittag aus Dortmund kommend mit dem Flugzeug die serbische Hauptstadt Belgrad erreichten. Zum Urlauben ist das Erfolgs-Duo aus dem Sauerland indes nicht angereist – denn auf der hier beheimateten Regattastrecke Ada Ciganlija und dem drei Kilometer langen Save-See steht für die Athletin des Ruderclubs Meschede der Saisonhöhepunkt bevor.

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Im Einer der Frauen will Alexandra Föster im Zuge der Weltmeisterschaften (Sonntag, 3., bis Sonntag, 10. September) in ihrer Disziplin den deutschen Quotenplatz für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris sicherstellen.

Alexandra Föster bei der WM: 31 Konkurrentinnen im Einer

Dass dieses Unterfangen für die 21-Jährige, die sich in ihrer jungen, doch bereits äußerst erfolgreichen Laufbahn beinahe für die Weltspiele 2021 in Tokio qualifiziert hatte, nicht leicht wird, zeigen die Bedingungen eindrücklich. In Belgrad starten 32 Ruderinnen in Fösters Disziplin – nur im Einer der Männer mit dem deutschen Star Oliver Zeidler sind es noch mehr (48).

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Das Ziel für Föster und Trainer Kleinsorgen ist gleichwohl unumstößlich: Die Ruderin will mindestens Neunte werden, also mindestens den dritten Platz im Finale B erreichen. In diesem Fall hätte die Sauerländerin nämlich den Quotenplatz für Paris 2024 gesichert. Sebastian Kleinsorgen: „Die Möglichkeit besteht, es wird aber sehr schwierig, und alle Einflüsse und Bedingungen müssen auf den Punkt stimmen.“

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Im Teilnehmerfeld des Einers der Frauen stehen auch wieder Athletinnen aus Russland und Belarus, diese müssen unter neutraler Flagge an den Start gehen. Weltmeisterin Karolien Florijn aus den Niederlanden geht derweil als Top-Favoritin an den Start. Die 25-Jährige hatte Föster Mitte Juli beim Weltcup-Finale auf dem Rotsee in Luzern deutlich hinter sich gelassen (15,28 Sekunden Vorsprung) und das Rennen vor der am Ende sechstplatzierten Meschederin für sich entschieden.

Hartes Trainingslager für Duo aus Meschede

Kleinsorgen zählt auch die Neuseeländerin Emma Twigg (Olympiasiegerin 2021) und Tara Rigney aus Australien (WM-Dritte 2022) sowie die für Usbekistan startende belarussische Ruderin Anna Prakaten (Olympia-Zweite 2021), Magdalena Lobnig (Österreich), Katharina Janzen (Schweiz) oder Kara Kohler (USA) zu den Kandidatinnen für die vorderen Ränge. „Insgesamt ist das Feld sehr eng“, ist sich der erfahrene Trainer sicher.

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Wie berichtet, hatte sich das heimische Gespann zuletzt intensiv auf die WM vorbereitet. Im Zuge des Trainingslagers in Ratzeburg (Schleswig-Holstein) optimierte Alexandra Föster sechs Wochen lang – mit etwa einwöchiger Unterbrechung – ihre Form. „Wir haben mehr als 800 Trainingskilometer absolviert“, erzählt Sebastian Kleinsorgen, der das Programm für seine Athletin vor Ort mit Krafttraining und Radtouren möglichst variabel zu gestalten versuchte.

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Nachdem in den ersten drei Wochen des Trainingsbetriebes in Schleswig-Holstein der starke Wind durchaus störende Wirkung hatte, erfreut die Sauerländer nun das sommerliche serbische Wetter. Zum WM-Start am Sonntag werden jetzt knackige 30 Grad Celsius erwartet – der Boden ist also bereitet.