Varese/Meschede. Weil sie verletzt war, kehrte Ruderin Alexandra Föster erst jetzt in den Weltcup zurück. Umso sensationeller geriet ihr Comeback in Varese.

Als seine Ruderin in ihrem Vorlauf dazu gezwungen wurde, doch einen Endspurt zu starten, um den direkten Einzug ins Halbfinale abzusichern, beschlich Sebastian Kleinsorgen ein mulmiges Gefühl. „Da sind wichtige Kräfte für die nächsten Rennen draufgegangen“, sagte er. Alexandra Föster, die Top-Ruderin des RC Meschede, überraschte beim Weltcup in Varese dann aber nicht nur ihren Trainer.

Föster: Packendes Finale

Denn die 21-jährige Föster feierte bei ihrem internationalen Comeback gleich den Weltcupsieg im Einer der Frauen. In einem packenden Finale setzte sie sich in 7:20,31 Minuten gegen die Australierin Tara Rigney (+2,09 Sekunden) und die US-Amerikanerin Kara Kohler (+2,44) durch. Die Sauerländerin sorgte so für die vielleicht größte Überraschung aus deutscher Sicht beim Weltcup in Varese/Italien.

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Während Oliver Zeidler im Einer der Männer einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg holte, fuhr auch der Deutschland-Achter zurück in die Medaillenränge. Das deutsche Paradeboot sicherte sich den dritten Platz hinter Weltmeister Großbritannien und dem WM-Dritten Australien. Die Crew um Schlagmann Mattes Schönherr aus Potsdam näherte sich drei Wochen nach dem vierten Platz bei der EM wieder der Weltspitze an. „Wir haben einen kühlen Kopf bewahrt, sind im Endspurt marschiert und haben uns schließlich mit der Bronzemedaille belohnt“, sagte Schönherr, dessen Team am Sonntag zwischenzeitlich auf Rang vier gelegen hatte.

Föster: Mutmacher für WM

Der Sprung auf das Podest ist für den Deutschland-Achter ein ebenso wichtiger Mutmacher für die WM in Belgrad (3. bis 10. September) wie für Föster der Sieg. „Ich bin super erleichtert. Ich habe vor der Regatta das Meldefeld gesehen und war erschrocken. Es waren ja 24 Meldungen und ich hatte Angst, dass ich es nicht ins Finale schaffen könnte“, sagte die Meschederin nach ihrem Triumph.

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Nach ihrer Rückenverletzung im Winter war der Weltcupstart in Varese ihr internationales Comeback. „Jetzt gehen wir zurück ins Training. Der nächste Start dürfte die Regatta in Luzern sein, wo mehr Konkurrenz aus Europa am Start sein wird. Dort geht es dann wieder um die Wurst“, sagte Föster, die EM-Dritte von 2022.