Luzern/Meschede. Auf dem Rotsee in Luzern erlebte Ruderin Alexandra Föster (Meschede) bereits einiges. Nun lief es beim Weltcup-Finale nicht wie erhofft.
Auf diesem See, dem Luzerner Rotsee, erlebte Alexandra Föster bereits alle Gefühlsvarianten. Sie verpasste dort vor gut zwei Jahren noch von Corona geschwächt die mögliche Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio. Die Top-Ruderin aus Meschede gewann auf dem Rotsee allerdings im vergangenen Jahr auch sensationell das Weltcup-Finale im Einer der Frauen. Deshalb zog die 21-Jährige im A-Finale des Weltcup-Finales 2023 ebenfalls wieder an und startete ihren mittlerweile bekannten Endspurt.
Föster: Fazit zwiegespalten
Allerdings reichte es für Alexandra Föster in diesem Jahr „nur“ zum sechsten und damit letzten Platz im Finale. Ihr Rückstand auf die Siegerin Karolien Florijn (Niederlande/7:27,15 Minuten) betrug satte 15,28 Sekunden. Und deshalb fiel auch das Fazit von Fösters Trainer Sebastian Kleinsorgen etwas zwiegespalten aus. „Das Ziel war, das A-Finale zu erreichen – und das haben wir geschafft“, sagte Kleinsorgen. „Allerdings hätten wir uns natürlich etwas mehr erwünscht. Aber die Beine waren einfach platt, es war nicht viel mehr drin.“
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Die Erwartungen an Föster waren nach ihrem Weltcup-Sieg in Varese, mit dem sie sich nach der Verletzungsauszeit zu Beginn des Jahres endgültig in der Weltspitze zurückmeldet hatte, durchaus in Richtung Platz vier gegangen. Denn im Vorlauf und besonders im Viertel- sowie im Halbfinale zeigte die Sauerländerin starke Auftritte.
„Diese Rennen hat Alex wirklich sehr gut gefahren und zog mit Rang zwei im Halbfinale direkt ins A-Finale ein“, lobte auch Kleinsorgen. In diesem katapultierte sich die Niederländerin Karolien Florijn aber direkt am Start an die Spitze, während Tara Rigney (Australien) auf Platz zwei und Emma Twigg (Neuseeland) das erwartete Treppchen perfekt machten.
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Föster fuhr vom Start weg hinterher. Ihr bekannter Endspurt kam zu spät und war auch nicht zwingend genug, um die Viertplatzierte Bulgarin Desislova Angelova und die Fünftplatzierte Usbekin Anna Prakaten noch abzufangen. „Die Bulgarin ist in diesem Jahr erstaunlich stark“, sagte Sebastian Kleinsorgen: „Überhaupt waren diese beiden Ruderinnen in den vergangenen Jahren immer hinter uns. Jetzt müssen wir uns erst mal berappeln“, ergänzte der Trainer.
Erster Schritt für Olympia 2024
Olympia 2024 in Paris strahlte bereits auf das Weltcup-Finale aus. Die Vorläufe wurden als Time-Trials ausgefahren. Alle Boote fuhren hintereinander. Die zeitschnellsten zogen ins Viertelfinale ein. „Das hat den Weltcup interessant gemacht. Die Time-Trials waren für uns etwas – für fast alle anderen aber auch – Neues, was die Rennen anstrengend und belastend gemacht hat“, erzählte Sebastian Kleinsorgen.
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Einmal im Olympia-Zyklus muss diese Variante des Wettkampfes absolviert werden. Time-Trials können notfalls gefahren werden, wenn die Bedingungen an der Regattastrecke sonst keine Rennen mit fairen Bedingungen für alle zulassen. „Das wird aber kaum vorkommen, weil die Medien das gar nicht zulassen. Es war jetzt einfach mal ein Test, damit alle für Paris das einmal gemacht haben“, erklärte der Coach.
Olympia 2024 rückt nun auch für Föster mehr und mehr in den Fokus, denn bei der Weltmeisterschaft in Belgrad (3. bis 10. September) muss sie im Frauen-Einer unter die Top Neun, um den deutschen Startplatz zu sichern. Zwei Monate bleiben Zeit für die Vorbereitung, zweimal gehts in ein zweiwöchiges Trainingslager – damit es in Serbien nur in eine Gefühlsrichtung geht.