Schmallenberg/Winterberg. Das Saris Rouvy Sauerland Team startet bei der Deutschland Tour. HSK-Lokalmatador Lennart Voege verrät, wie er die Radsport-Stars ärgern will.

Tatsächlich musste Lennart Voege bei dieser Frage zunächst kurz nachdenken. Dann lachte der Rad-Profi des Saris Rouvy Sauerland Teams herzlich. Ob er die zweite Etappe der an diesem Mittwoch, 23. August, beginnenden Deutschland Tour, die Voege und Co. am Freitag von Kassel aus 201,3 Kilometer und auf weiten Strecken durch den Hochsauerlandkreis bis nach Winterberg durch heimische Gefilde führt, mit geschlossenen Augen fahren könnte, fragte diese Zeitung den 23-Jährigen. „Theoretisch – ja. Ich kenne die Strecke in- und auswendig und bin sie gefühlt schon eine Million Mal gefahren“, sagte der Sauerländer.

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Auch Teamkollege Jonathan Rottmann, der bis zum vergangenen Jahr für den RC Victoria Neheim fuhr und aus Plettenberg stammt, ist Sauerländer. Doch im Fokus wird bei der Deutschland Tour, dem wichtigsten deutschen Etappenrennen im Straßen-Radsport, aus HSK-Sicht insbesondere am Freitag auf dem Weg nach Winterberg Lennart Voege stehen.

Vom Sauerland quer durch NRW ins Ruhrgebiet- Deutschland-Tour 2023

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    Der Profi, der in seiner zweiten Saison auf der Straße für das Saris Rouvy Sauerland Team fährt, ist ein echtes Dorfkind. Im Schmallenberger Ortsteil Nordenau wuchs Voege auf, nur wenige Kilometer von Winterberg entfernt. Im Luftkurort mit wenig mehr als 200 Einwohnern erlernte der heutige Profi mit drei Jahren auf einem gebrauchten Puky-Fahrrad das Radfahren – seine Liebe zum Sport auf zwei Rädern war entfacht.

    Sauerländer bei der Deutschland Tour: ein Herz für zwei Disziplinen

    In den vergangenen Jahren machte sich Lennart Voege vor allem auf dem Mountainbike einen Namen. Er startet weiterhin im UCI-Mountainbike-Weltcup, zuletzt bei einem Rennen in Spanien. Den nötigen Mut, den leichten Wahnsinn und den Willen, sich stetig zu verbessern: All das, was sowohl auf dem MTB als auch auf den Rennmaschinen für die Straße notwendig ist, bringt der Nordenauer mit.

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    Wie bei vielen Teamkollegen und Konkurrenten geht dabei nicht immer alles gut. Nachdem ihn 2017 ein Pkw angefahren hatte und er eine schwere Schulterverletzung davontrug oder Voege dann 2020 einen Trümmerbruch im Ellenbogen erlitt, weiß der junge und doch erfahrene Fahrer, welche Gefahren lauern können.

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    Der Rad-Profi hat in den vergangenen Jahren indes durchaus viel erreicht. Seit 2022 fährt er für das Saris Rouvy Sauerland Team rund um die Teammanager Heiko Volkert und Jörg Scherf. Im vergangenen Jahr erfüllte sich Lennart Voege als Starter bei den Deutschen Straßenmeisterschaften durch das Sauerland bereits einen Traum. Familie, Freunde und Bekannte standen nahe seines Heimatdorfes an der Strecke, riefen seinen Namen.

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    „Es war einfach fantastisch“, war Voege nachher beseelt. Nach diesem „ganz großen Ding“ wartet nun ab Mittwoch die Deutschland Tour. Die 2. Etappe führt Voege und das Feld von Kassel aus nach Winterberg, mitten durch den HSK. „Vor allem auf der zweiten und dritten Etappe wollen wir uns als Team zeigen. Wir wissen, was zu tun ist“, kündigt Voege selbstbewusst an. Im Vergleich zur DM in der Heimat sei die Teilnahme an der Deutschland Tour noch höher einzuschätzen, betont Voege. „Das ist das größte Rennen, bei dem ich starte“, sagt er.

    Deutschland Tour: Diese Stars fahren durch das Sauerland

    Vorjahressieger Adam Yates (UAE Team Emirates) startet nicht, doch Stars wie Pello Bilbao (Bahrain Victorious), Nils Politt (Bora-hansgrohe), Georg Zimmermann (Intermarché-Circus-Wanty) oder Mads Pedersen (Straßen-Weltmeister von 2019, Lidl-Trek) bringen viel Tour-de-France-Atmosphäre in das Feld hinein.

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    Zwar sei er natürlich auch Fan, doch auf die Jagd nach Autogrammen oder Selfies wolle er sich nicht begeben, so Lennart Voege. „Man hat natürlich viel Respekt. Für mich ist es aber viel mehr wert, wenn man vielleicht mal im Rennen ein paar Sätze wechselt, sich als Rennfahrer austauscht.“ Das Saris Rouvy Sauerland Team möchte sich in den Ausreißergruppen zeigen, viele TV-Minuten sammeln und beweisen, „was wir draufhaben“, wie Voege betont. Vor allem – in der Heimat.