Arnsberg-Neheim. Es ist offen, wie das nach Abbruch und Rassismusvorwürfen eröffnete Verfahren einer Partie der Bezirksliga 4 ausgeht. Doch es gibt klare Worte:

Ein bisschen genervt klingt Amer Siala schon, als er sich noch einmal zum Abbruch des Spiels in der Fußball-Bezirksliga 4, der „Bundesliga des Sauerlandes“, zwischen dem FC Neheim-Erlenbruch und dem VfL Bad Berleburg äußert. In der 85. Minute beendete der Schiedsrichter die Partie nach Rassismusvorwürfen seitens der Erlenbrucher beim Stand von 4:1 für Bad Berleburg vorzeitig. Weil sich erst jetzt die Zuständigkeit des Verbandssportgerichts in Kaiserau erwies, gibt es vor dem abschließenden Spieltag der Saison in der „Bundesliga des Sauerlandes“ kein Urteil zum Spielabbruch. Deshalb könnte der Abstiegskampf in eine Verlängerung gehen – und dazu äußert sich Siala mit überraschenden Worten.

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„Wir haben ganz klar gesagt, dass wir auf die Punkte verzichten und auch kein Wiederholungsspiel wollen“, erklärt der Trainer. „Das heißt, dass wir abgestiegen sind. Und das ist für uns auch in Ordnung so. Wir planen schon für die A-Kreisliga“, ergänzt Siala und weist damit auch hinter vorgehaltener Hand geäußerte Sätze, seiner Mannschaft sei es mit dem Spielabbruch um eine weitere Chance auf Punkte im Kampf um den Ligaverbleib gegangen, entschieden zurück.

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ür das Verfahren vor dem Verbandssportgericht des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes (FLVW) in Kaiserau ändert sich durch das Statement, welches laut Siala auch dem Verband übermittelt worden sei, aber nichts. „Es ist ein laufendes Verfahren, zu dem wir uns inhaltlich natürlich nicht äußern“, erklärt Christian Schubert, Pressesprecher des FLVW. Er weist aber darauf hin, dass unabhängig vom sportlichen Aspekt die Rassismusvorwürfe im Raum ständen, „und die müssen ja geklärt werden“.

FC Neheim-Erlenbruch: Das droht bei Nicht-Antritt

Eine erneute Ansetzung der Begegnung wird zwar immer unwahrscheinlicher, aber würde der FC Neheim-Erlenbruch bei einem solchen Spiel überhaupt antreten, wenn es ihm nicht mehr um die Punkte und den Klassenerhalt geht? „Wenn ein Wiederholungsspiel angesetzt würde, müsste man das abwägen“, antwortet Siala und weist auf einen interessanten Aspekt hin: „Wir wollen ja nicht mit drei Minuspunkten in die nächste Saison starten.“ Diese Minuspunkte kassiert eine Mannschaft aber, wenn sie nach dem 1. Mai zu Spielen nicht mehr antritt.

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Ob ein Wiederholungsspiel – das ist die Urteilsalternative neben der Wertung der Partie nach dem Spielstand bei Abbruch – tatsächlich noch Einfluss auf den Abstiegskampf hätte, hängt von den Ergebnissen des letzten Spieltages ab. Auf den FC Neheim-Erlenbruch kommt dabei die schwerste Aufgabe zu: Der Tabellen-14. empfängt Pfingstmontag um 15 Uhr den Vizemeister Fatih Türkgücü Meschede, der übrigens wie die Erlenbrucher auch erst vor Jahresfrist in die „Bundesliga des Sauerlandes“ aufstieg.

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„Es war eine tolle Erfahrung, die die Spieler in der Bezirksliga 4 gemacht haben“, erzählt Siala, „aber man muss ganz klar sagen, dass für uns der Aufstieg zu früh kam.“