Arnsberg-Oeventrop. Nach der Meisterschaft ist vor der Aufstiegsrelegation für die SG Ruhrtal. Wie es für die Handballer weitergeht, welche Probleme zu lösen sind.

Der Traum der SG Ruhrtal, ausgerechnet im Jubiläumsjahr den großartigen Erfolg aus der Saison 2018/19 zu wiederholen und mit Damen und Herren die Handball-Meisterschaft feiern zu können, lebt weiter. Die Männer legten vor, sicherten sich mit dem 35:30-Sieg in Gevelsberg vorzeitig Platz eins in der Landesliga-Staffel 6 – und machten damit den größten Erfolg in der 50-jährigen Vereinsgeschichte (bislang war ein Vizetitel die beste Bilanz) perfekt. Dummerweise aber ist damit nicht wie in allen anderen Jahren der direkte Aufstieg in die Verbandsliga verbunden.

SG Ruhrtal: Darum Relegation

Weil es aufgrund der Corona-Jahre jahrelang keine Absteiger gab, werden sich zum Saisonende eine Fülle von Teams aus der Oberliga verabschieden müssen, was die Anzahl der Absteiger aus Verbands- und Landesliga massiv ansteigen ließ. Und weil die Landesliga von vier auf sechs Staffeln ausgeweitet wurde, hatte der Verband vor der Saison festgelegt, dass es nur drei Verbandsliga-Neulinge geben wird.

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Die SG Ruhrtal muss also mit dem kommenden Titelträger der Staffel 5 in zwei Relegationsspielen den Aufsteiger ermitteln. Bis vor kurzem gab es drei Kandidaten, auf die sich die Oeventroper einstellen mussten. Mittlerweile aber hat sich die PSV Recklinghausen durch eine Auswärtsniederlage aus diesem Kreis verabschiedet, kann aber noch zum Zünglein an der Waage werden, weil sie am letzten Spieltag (7. Mai) zu Spitzenreiter HSG Herdecke/Ende muss und im Falle eines Sieges dem nur einen Punkt hinter der TSG liegenden SV Westerholt zum Sprung auf Rang eins verhelfen könnte.

So lief die Meisterparty

SGR-Coach Frank Moormann hat in weiser Voraussicht Herdecke/Ende schon zweimal beobachtet und das 34:30 vom Sonntag gegen den Rangvierten ETG Recklinghausen selbst gefilmt. Und auch die Westerholter will sich der für seine akribischen Planungen bekannte Dortmunder zumindest einmal anschauen.

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Den vorzeitigen Gruppensieg feierten die Ruhrtaler am Samstag bis tief in die Nacht in ihrer Stammkneipe und trafen sich am Sonntag zu einem verspäteten Frühschoppen, das Training am Montag wurde daraufhin gestrichen. Ab Dienstag aber beginnt die Vorbereitung auf die Relegation, zu der auch das letzte Punktspiel am Samstag gegen den RSVE Siegen gehört. Die dann folgende lange Pause (das erste Match der Relegation in Oeventrop darf laut Statuten nicht vor dem 20. Mai angesetzt werden, das Rückspiel muss spätestens am 4. Juni steigen) hätte Moormann eigentlich gerne mit einem Trainingslager überbrückt, doch weil sich keine Testspielgegner mehr finden lassen, nahm er davon wieder Abstand.

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Auch die HSG ist ja kein unbekannter Gegner, sondern in der Saison 2018/19 ein direkter Konkurrent in der Bezirksliga gewesen. Sie stieg als Vizemeister hinter der SGR auf, wobei die direkten Vergleiche (26:21 und triumphales 39:29 in Oeventrop) ganz klar zugunsten der Hagener Vorstädter verliefen.

Respekt und Selbstvertrauen

„Ich denke, dass wir diesmal ein gleichwertiger Gegner sein werden, weil die Mannschaft einen unübersehbaren Reifeprozess durchgemacht hat“, sagt Moormann und sieht den möglichen Duellen mit der HSG Herdecke/Ende mit einer Mischung aus Respekt und Selbstvertrauen entgegen, zumal ja die leise Hoffnung besteht, dass bis dahin Stammkeeper Henrik Basler wieder voll einsatzfähig ist.

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Der zweite Teil des Aufstiegs-Doppels könnte sich hingegen bereits am Samstag erfüllen, wenn die erste Damenmannschaft der SG Ruhrtal um 17.30 Uhr zuhause mit einem Sieg oder einem Remis gegen die SG Menden Sauerland Wölfe II den Aufstieg aus der Bezirks- in die Landesliga perfekt machen kann. Im Falle einer Niederlage müssten sich die Damen noch gedulden, bis Konkurrent DJK SG Bösperde II sein letztes Saisonspiel austrägt – am 7. Mai.