Gevelsberg. Die Handballer der SG Ruhrtal stehen als Landesliga-Meister fest. So lief das Spiel in Gevelsberg und so geht es Richtung Verbandsliga weiter.
Riesengroß war der Jubel nach der Schlusssirene bei den Handballern des Landesligisten SG Ruhrtal: Dank einer Leistungssteigerung in Halbzeit zwei nahm der Tabellenführer auch die letzte Auswärtshürde der Saison und steht nach einem 35:30 (16:17)-Erfolg bei der HSG Gevelsberg-Silschede II vorzeitig als Meister der Staffel sechs fest. Das ausstehende Heimspiel gegen RSVE Siegen kann die Sieben von Trainer Frank Moormann als Vorbereitung auf die Relegation zur Verbandsliga nutzen.
Diese Gegner sind möglich
Vermutlich wird die SGR aber bis zum 7. Mai auf den Gegner in der Relegation ab Pfingsten warten müssen, denn dann kommt es zum Topspiel der Staffel 5 zwischen der HSG Herdecke/Ende, die Moormann bereits beobachtete und filmte, und der PSV Recklinghausen.
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In Gevelsberg trafen die Oeventroper auf einen kampf- und offensivstarken Gegner, der dringend Punkte für den Klassenverbleib benötigte und entsprechend gallig zu Werke ging. Schon nach acht Minuten kassierten die mit 5:3 führenden Hausherren ihre zweite Zeitstrafe, kamen mit dem stark geharzten Ball zunächst deutlich besser zurecht und rissen immer wieder Lücken in die SGR-Abwehr. Ruhrtal antwortet zwar mit einem 4:0-Lauf und ging somit selbst mit 7:5 in Front, aber Pottkämper und Co. agierten fortan wieder auf Augenhöhe und wandelten einen 7:9-Rückstand in ein 10:9 um.
Röttger fällt verletzt aus
Auch zum Seitenwechsel lag Gevelsberg knapp vorne, obwohl die Gäste, die schon ab Mitte der ersten Hälfte auf Rechtsaußen Steffen Röttger (Knieverletzung) verzichten mussten, offensiv durchaus zu gefallen wussten. Für Röttger kam Justus Klauke, der in der Reserve Spielpraxis gesammelt hatte und sich hervorragend einfügte.
Die zahlreich mitgereisten SGR-Fans hofften inständig, dass ihre Mannschaft es wie in Hagen machen und nach dem Seitenwechsel den Deckungsverband verdichten würden: Und genau das geschah. Die Defensivabteilung erhöhte den Druck auf die HSG-Angreifer, ohne dabei zu unfairen Mitteln zu greifen. Da sich nun auch Torhüter-Talent Janne Malik, den Moormann durchspielen ließ, zu steigern wusste, zudem Mittelmann Alex Blanke ebenso wie der Halbrechte Lukas Struwe zur Höchstform auflief, bekam Ruhrtal das Match in den Griff.
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Zunächst wurde mit einer 3:0-Serie durch Veit Schmidt und Blanke (2) zum 19:17 die Führung zurückerobert. Und während der HSG bis zur 38. Minute nur ein Tor gelang, setzte der Spitzenreiter konsequent nach, sorgten Yannick Mähl (2) und David Bauerdieck zum 23:18 schon für eine kleine Vorentscheidung. Die SGR ließ sich in der Folgezeit nicht mehr vom Erfolgsweg abbringen. Mähl und Bauerdick glänzten mit perfekter Wurfausbeute, Blanke brachte elf seiner 13 Würfe im Netz unter, die clevere Abwehrarbeit führt nur zu zwei Zeitstrafen, während die HSG siebenmal in Unterzahl spielen musste und zudem nur zwei Siebenmeter zugesprochen bekam, während Blanke siebenmal an die Linie durfte.
Das sagt der Trainer
Gevelsberg kam trotz vergebenem Strafwurf bis auf 30:33 heran (59.), doch das letzte Wort hatten Blanke und Gräbener. „Das war eine reife Leistung, den Titel haben wir uns bei nur fünf Minuspunkten redlich verdient. Jetzt haben wir ganz viel Zeit, um uns auf den Saisonhöhepunkt vorzubereiten“, resümierte Frank Moormann.
SGR: Malik; Blanke (11/7), Struwe (8), Mähl (4), Bauerdick (3), Klauke (3), Schmidt (2), Gräbener (2), M. Weber (1), Humpert (1), Storm, Röttger, Klute.