Sundern. Davin-Jay Emde (20) erfüllt trotz seines jungen Alters beim Bezirksligisten TuS Sundern wichtige Rollen. Wechselt Emde nun in die Oberliga?
Diese Selbstsicherheit – beeindruckend. Wenn Davin-Jay Emde über seine noch immer ersten Schritte im Seniorenfußball spricht, über seinen bisherigen Weg, der ziemlich erfolgreich ist, klingt das nicht arrogant. Doch der unangefochtene Stammspieler des Fußball-Bezirksligisten TuS Sundern ist sich seiner Leistungsfähigkeit – und der seiner Teamkollegen – bewusst. „Die Einzigen, die uns Steine in den Weg legen können, sind wir selbst, bei der Qualität und Breite des Kaders. Es gibt nur einen Weg: Aufsteigen!“, sagt Emde. Der erst 20-Jährige ist längst in den Fokus höherklassiger Vereine gerückt.
Auch interessant
Auf Nachfrage gibt der gebürtige Stockumer das auch freimütig zu. Die vielen starken Leistungen des Innenverteidigers, der vermehrt im defensiven Mittelfeld eingesetzt wird, und vor allem die Konstanz des Youngsters seit Monaten haben sich herumgesprochen. Konkret zeige ein Oberligist Interesse, sagt Emde. „Mit diesem Verein bin ich derzeit auch noch in Kontakt“, betont der Leistungsträger, der als einziger aktueller Spieler des Titelanwärters in der „Bundesliga des Sauerlandes“ noch nicht für die kommende Saison zugesagt hat.
TuS Sundern: Emde wird in der Röhrtalschmiede geformt
Beim TuS Sundern ist Davin-Jay Emde in den vergangenen Jahren einen Weg gegangen, der als Blaupause für kommende Talente aus der Röhrtalschmiede des Klubs dienen könnte. Der Defensivspezialist hatte sich in der Vorsaison bereits in seinem ersten Seniorenjahr zu einer Führungskraft der Sunderner entwickelt. Er schaffte es in die Top-Elf der Saison 2021/2022, die diese Zeitung aufstellte. Nun, in seiner zweiten Spielzeit, ist Emde nicht mehr aus dem Team wegzudenken.
Auch interessant
Der hochgewachsene Defensivspieler versteht es schon jetzt, Zweikampfstärke, Spielaufbau und durchaus auch Offensivqualitäten („Ich möchte aber torgefährlicher werden“) zu vereinen. Auch er trägt einen gewichtigen Anteil daran, dass der Tabellenführer erst zwölf Gegentreffer nach 18 Partien kassiert hat – die mit Abstand wenigsten Gegentore. „Wir wollen ihn entwickeln, ihn immer wieder auch auf der ,Sechs’ spielen zu lassen, um auch ihn den nächsten Schritt gehen zu lassen“, erklärt Trainer Fabio Granata, wieso Emde vermehrt im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommt. „Der Gegnerdruck ist höher, das Spiel ist schneller, und er muss schnellere Entscheidungen treffen. Er ist sehr wertvoll für unsere Mannschaft. Auch sein Verhalten ist vorbildlich: Er ist motivierend, immer da und immer bestrebt, sich zu verbessern“, lobt Granata den jungen Vize-Kapitän.
Auch interessant
Davin-Jay Emde selbst gefällt die fußballerische Neuorientierung gut. „Ich persönlich spiele lieber auf der ,Sechs’, da ich dort viel mehr fürs Spiel machen kann und mehr Ballaktionen habe. Da ich letztes Jahr vermehrt auf der Innenverteidigerposition gespielt habe, hat es mir aber auch angefangen, mehr Spaß zu machen, den Stürmern den Spaß am Fußball spielen zu nehmen“, sagt er und lacht.
„Bundesliga des Sauerlandes“: eine spezielle Trikotbeflockung
Auf seinem Spielertrikot mit der Rückennummer acht ist nicht etwa sein Nachname „Emde“ zu lesen, sondern sein Zweitname: „Jay“. Dies habe keinen besonderen Grund, sagt der talentierte Kicker, „aber den Namen höre ich lieber, als wenn man mich mit meinem Nachnamen ruft“. Einen Plan für seine Laufbahn im Fußball hat er schon: „Mein Ziel ist es, auf jeden Fall noch so hoch zu spielen, wie es nur geht.“
Auch interessant
Ob dies auch zur neuen Saison weiterhin beim TuS Sundern sein wird – vermutlich dann nach dem Aufstieg in der Landesliga –, ist indes noch ungewiss. Ein ausschlaggebender Grund für eine mögliche Verlängerung könnte für Emde aber die Trainingsarbeit von Cheftrainer Fabio Granata und „Co“ Mario Droste sein. „Alleine bei der Qualität im Training bei uns kann man sich gut weiterentwickeln. Ich bekomme von den Trainern sehr viel Vertrauen, was meinem Spielstil sehr gut tut“, sagt Davin-Jay Emde. Er klingt dabei erstaunlich abgeklärt.