Arnsberg-Hüsten. Mit einer packenden Endrunde ist die 44. Arnsberger Hallenfußball-Stadtmeisterschaft zu Ende gegangen. Am Ende jubelte ein Überraschungssieger.
„Es ist an der Zeit, Geschichte zu schreiben.“ Dieser eine Satz Amer Sialas vor dem Anpfiff des Endspiels der 44. Arnsberger Hallenfußball-Stadtmeisterschaft hallte nach. Denn nach dem Abpfiff schrie der Coach des FC Neheim-Erlenbruch seine Freude heraus: „Wir haben Geschichte geschrieben!“ Soeben hatte der Bezirksligist Seriensieger und Topfavorit SC Neheim mit 3:2 nach Neunmeterschießen bezwungen und sich in der Sporthalle Große Wiese in Hüsten (offiziell 1025 Besucher am Finaltag) erstmals zum Stadtmeister gekrönt.
Starker SV Hüsten 09, total überzeugende SG Herdringen/Müschede
Während die Erlenbrucher mit ihren Fans wild feiernd durch die Halle hüpften, war Alex Bruchhage, Coach des SC Neheim, wie immer ein fairer Verlierer. Für die Neheimer hatte sich die Endrunde als hartes Stück Arbeit entpuppt. Der klare Favorit verlor zum Auftakt verdient mit 0:2 gegen Bezirksligist SV Hüsten 09 – auch, weil Torhüter Claudio Osterhoff nicht die gewohnt starke Rolle einzunehmen vermochte, die er im Ligabetrieb ausstrahlt und die die stets mitspielenden Neheimer Schlussleute der vergangenen Hallenjahre wie Justin Schröter und Leon Zielonka verkörperten.
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Zu oft landeten Zuspiele von hinten heraus direkt beim Gegner – die Hüstener erzwangen so ein Eigentor der Neheimer, das 09 zum 2:0-Endstand nutzte. Doch auch die größtenteils jungen Mitspieler des Schlussmanns strahlten mitunter Unsicherheit aus – in keinem Spiel waren die Neheimer total dominant. „Wir haben uns im Turnierverlauf gesteigert, aber unser Aufbauspiel in der Halle war schon mal besser“, sagte Bruchhage.
Nachdem der SC bei der bislang letzten Ausgabe Ende 2019 seinen 13. Titel gewonnen hatte (4:1 im Finale gegen den SV Hüsten 09), reichte es diesmal nur zu Platz zwei.
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Einen ordentlichen Auftritt hatten nach den bereits überzeugenden Leistungen am Donnerstag (Erster der Gruppe C) erneut die A-Liga-Kicker des SV Arnsberg 09 hingelegt. Hinter dem SV Hüsten 09 und SC Neheim wurde 09 in der Endrundengruppe A Dritter (drei Punkte) und verpasste so das Halbfinale. „Wir hatten einige angeschlagene Spieler vom Donnerstag dabei, aber für uns sind Duelle gegen Neheim oder Hüsten eben besondere Spiele. Es sind viele Jungs dabei, die total gerne in der Halle spielen wollen“, freute sich Trainer Mino Minieri, der aus den guten Auftritten auch Mut für den Abstiegskampf in der Kreisliga A Arnsberg schöpfte. Übrigens: Torjäger Fynn Belhareth war nicht dabei. „Er hat sich schon zwei Mal in der Halle einen Mittelfußbruch zugezogen und hat deshalb verzichtet“, erklärte Minieri.
FC Neheim-Erlenbruch steigert sich im Turnierverlauf
Von Minute eins an total überzeugt von ihrem Können in der Halle wirkten aber vor allem die Spieler der SG Herdringen/Müschede, die sich ständig gegenseitig pushten und die Halle mitnahmen. Auch beim 1:3 im Halbfinale gegen den SC Neheim war der Underdog keineswegs chancenlos. Im zweiten Halbfinale bezwangen die Erlenbrucher den SV Hüsten 09 – zuletzt war dieses Duell auch stets im Halbfinale immer andersherum geendet. Die vor allem in der Gruppe A total souveränen Hüstener (drei Spiele, neun Punkte) holten sich verdientermaßen den dritten Platz beim Turnier in heimischer Sporthalle.
Im Finale schlug dann aber die große Stunde des FC Neheim-Erlenbruch: Der Bezirksligist glich 70 Sekunden vor dem Abpfiff das 0:1 (Patrick Nettesheim) durch Martin Sternal aus – 1:1, die Halle tobte. Im Neunmeterschießen traf für den SC bei drei Schützen nur Johannes Thiemann, während Nettesheim den Ball an die Querlatte schweißte, und Gianluca Grecos Schuss vom überragenden FC-Torwart Albert Spahiu pariert wurde.
Weil Kai Oberreuther ebenso wie Safak Üstenci traf – Versuch Nummer zwei entschärfte SC-Torwart Claudio Osterhoff –, feierten die Erlenbrucher ihren ersten Titelgewinn. „Wir haben einen Bann gebrochen – jetzt feiern wir!“, freuten sich Amer Siala und Hassan Ghulmi.