Arnsberg-Neheim. Der SC Neheim zeigt in dieser Saison viele starke Leistungen. Gleichwohl droht dem Westfalenligisten Gefahr – fünf potenzielle Stolpersteine.

Wenn am Sonntag, 4. Dezember, um 15 Uhr das Heimspiel des SC Neheim gegen den FC Iserlohn angepfiffen wird, liegt die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte in der Fußball-Westfalenliga 2 endgültig hinter dem Team von Trainer Alex Bruchhage. Denn mit dieser Partie starten die Sauerländer als Tabellenvierter mit 27 Punkten auf dem Konto in die Rückrunde.

Im Erfolg liegt stets die Gefahr – deshalb nennen wir fünf Stolpersteine, an denen sich der weitere Weg des SCN in der Rückrunde entscheiden könnte.

1. Wer übernimmt die Rolle von Burak Yavuz?

Mit Burak Yavuz wechselt in der Winterpause nicht nur einer der besten Fußballer des Sauerlandes vom SC Neheim zu Fatih Türkgücü Meschede in die Bezirksliga 4. Mit dem 30-Jährigen verliert der Westfalenligist auch ein Teil seines Herzens – auf sowie neben dem Platz. Eins zu eins kann „Bubu“, wie Yavuz nur genannt wird, nicht ersetzt werden. „Es ist ja auch nicht so, dass wir mit ihm zehn Spiele gewonnen und ohne ihn sechs verloren hätten“, sagte Alex Bruchhage, der den Wechsel versteht, aber der fußballerischen Qualität seines Schwiegersohnes hinterher trauert.

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Was der Coach damit meint: Auch in der Hinrunde fehlte Burak Yavuz bei dem einen oder anderen Spiel, das dennoch erfolgreich gestaltet wurde. Tom Wonneberger, Okan Kryns-Güvercin oder Johannes Thiemann können die Position im linken Mittelfeld bekleiden. „Wir werden eine Lösung finden“, sagte Bruchhage.

2. Mucken die Youngster auf und fordern mehr Spielanteile?

Ein Erfolgsgarant der Hinrunde war der breite Kader und Einwechselspieler, die als Joker stachen. Allerdings stellten Akteure wie Pasquale Neufeld oder Tom Wonneberger dadurch mittlerweile unter Beweis, dass sie die notwendige Qualität besitzen, in der Westfalenliga 2 zu spielen. Ohne regelmäßige Startelf-Einsätze droht daher Unzufriedenheit. Bruchhage sieht das aufkommende Problem.

„Ich bin hochzufrieden mit unseren Youngstern“, sagte er: „Aber nach einem halben Jahr werden die Ansprüche größer, und die Spielanteile werden steigen müssen.“ Dass durch den Yavuz-Wechsel zu Fatih Platz in der Neheimer Anfangself entsteht, könnte ihm in die Karten spielen.

3. Schürt Bruchhage durch einen Torwartwechsel Unsicherheit?

In 14 Spielen der Westfalenliga-Hinrunde stand Claudio Osterhoff im Tor des SC Neheim und mauserte sich – aus der A-Kreisliga kommend – zu einem starken Rückhalt. Dass die Neheimer Abwehr mit nur 16 Gegentreffern neben jener des RSV Meinerzhagen (ebenfalls 16 Gegentreffer) die beste der Liga ist, ist auch ein Verdienst des Soesters. Im abschließenden Hinrundenspiel wechselte Bruchhage plötzlich und brachte Justin Schröter. Der hielt ebenfalls, was zu halten war – so dass der Konkurrenzkampf neu entfacht ist.

4. Bleibt Alex Bruchhage Trainer des SC Neheim?

In der Antwort auf diese Frage liegt eine gehörige Portion Brisanz. Glaubt man den sich hartnäckig haltenden Gerüchten, steht ein Abschied Bruchhages aus dem Binnerfeld bevor.

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Der Trainer selbst verweist auf die üblichen Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen in der Winterpause. „Nach dem letzten Spiel des Jahres lassen wir alles mal zwei, drei Tage sacken und setzen uns dann zusammen – so wie wir es seit Jahren handhaben“, sagte Bruchhage gelassen.

5. Verstärkt sich der SC Neheim in der Winterpause?

Nicht nur Burak Yavuz wechselt in der Winterpause zu Fatih Türkgücü Meschede, sondern auch der dritte Torwart Adrian Dybiec. Noch hält sich der Trainer bedeckt, was Zugänge betrifft, sagte aber: „Wir halten natürlich Augen und Ohren offen.“ Andererseits steigt Leon Zielonka, der nach Schröters Verletzung in der vergangenen Saison zum Stammtorhüter wurde, wieder ins Training ein.

Der 22-jährige Schlussmann hatte den SCN nach der vergangenen Saison auf Grund seines Studiums in Bochum verlassen, kehrt nun zurück. „Er hat bereits punktuell mittrainiert und wird weiterhin nicht jedes Training mitmachen können, aber unser Torwarttrio ist somit wieder komplett“, sagte Bruchhage. Er sieht zudem Rafael Kickartz und Daniel Bald wie zwei „Zugänge“. „Sie haben beide nach ihren Verletzungen bislang kaum gespielt“, erklärte der Trainer.