Arnsberg-Neheim. Eine starke Leistung: Fußball-Westfalenligist SC Neheim hat seine bislang beste Hinrunde in der Liga gezeigt. Dabei half der jüngste 4:2-Heimsieg

Wie gut dieser „neue“ SC Neheim im November 2022 funktioniert, zeigte Tom Wonneberger (18) exemplarisch. Mit Wut im Bauch war der junge Stürmer im zweiten Abschnitt des Heimspiels in der Fußball-Westfalenliga 2 gegen YEG Hassel in die Partie gekommen, erzielte mit einem 25-Meter-Kracher das 3:2-Führungstor – und half mit vielen klugen Aktionen entscheidend mit, einen frühen 0:2-Rückstand in einen 4:2 (1:2)-Sieg umzuwandeln. Logische Folge: Mit 27 Zählern aus 15 Partien und einem Punkteschnitt von 1,8 gelang den Neheimern die bislang beste Ausbeute in einer Hinrunde der Westfalenliga 2.

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In der offiziell siebten Westfalenliga-Saison der „Binnerfeld-Boys“ in der Vereinshistorie manifestierte der SC seinen vierten Platz im Gesamtklassement der Staffel 2 insbesondere deshalb, weil das Team – anders als bisweilen in der Vergangenheit – nun Rückstände verkraften und von der Ersatzbank entscheidend nachlegen kann.

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So gab Trainer Alex Bruchhage nach der Partie gerne zu, dass Joker Tom Wonneberger die Nachricht, dass ihm ein Startelfeinsatz verwehrt geblieben war, nicht erfreut aufgenommen hatte. „Er hatte Wut im Bauch und hat dann ein überragendes Spiel gezeigt“, lobte Bruchhage.

SC Neheim früh mit 0:2 im Hintertreffen

In einer vor allem offensiv tonangebenden ersten Halbzeit hatten die Neheimer trotz einer Fülle von Möglichkeiten zunächst ein eigenes Tor verpasst – und lagen nach den Gegentreffern von Semih Esen (23.) und Salih Arabaci (32.) mit 0:2 hinten. Okan Kryns-Güvercin verkürzte vor der Pause auf 1:2 (39.) und bereitete den Weg für einen intensiven zweiten Durchgang.

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Die Neheimer nutzten nach dem Wiederanpfiff ihr Momentum rasch aus: Der starke Hasseler Schlussmann Pascal Schulz-Knop hatte gegen Jan Apolinarskis 20-Meter-Strahl keine Abwehrchance – 2:2 (47.). In Spiel eins nach dem feststehenden Abgang von Burak Yavuz war die Begegnung nun völlig offen – und hitzig. Unter anderem kassierten Chefcoach Alex Bruchhage und sein „Co“ Sebastian Rötz wegen Meckerns jeweils die Gelbe Karte.

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Von Falk Blesken und Philip Stallmeister

Als dann Tom Wonneberger seine tolle Leistung mit einem Traumtor zum 3:2 krönte (72.), hatte der SC die Partie gedreht. Die Gästespieler reagierten unbeherrscht, ließen sich zu unnötigen Foulspielen hinreißen, die Bruchhage die Stimme kosteten. „Das habe ich das erste Mal in einem Spiel erlebt – aber es hat sich ja gelohnt“, krächzte der Coach nach dem Abpfiff mit dem letzten verbliebenen verbalen Rest – und lachte. Weil der stark nachsetzende Fletcher James McDonald das 4:2 erzwungen (78.) und der SC Neheim zum Ende der Hinrunde seinen achten Ligasieg gefeiert hatte, bestand dazu auch jeder Grund.

SC Neheim: Schröter; Xhaka, Wulf, Fleck, Scierski (46. Wonneberger), Nettesheim, Apolinarski, McDonald (90. Kellermann), Kryns-Güvercin (82. Kickartz), Thiemann (80. Barisch), Neufeld (67. Greco). - Tore: 0:1 Esen (23.), 0:2 Arabaci (32.), 1:2 Kryns-Güvercin (39.), 2:2 Apolinarski (47.), 3:2 Wonneberger (72.), 4:2 McDonald (78.).