Aachen/Arnsberg. Profi-Volleyballerin Lena Vedder aus Neheim hat in der 1. Bundesliga eine herausragende Saison gespielt. Nun erlebte die 27-Jährige einen Schock.

Die Anteilnahme ist groß: Fast 100 Genesungswünsche haben Fans der Ladies in Black Aachen allein unter den Post des Volleyball-Erstligisten, der die traurige Nachricht öffentlich macht, gesetzt. Es sind gefühlvolle Genesungswünsche für Profi-Volleyballerin Lena Vedder, die in Aachen ihr sportliches Glück gefunden hat – jetzt jedoch schwer am Knie verletzt ist. Mit dieser Zeitung spricht die 27-jährige Neheimerin über die Diagnose, Hilfe aus der Heimat und ihre starke vergangene Saison.

Lena Vedder, Ihr Verein hat nun erklärt, dass Sie „massive Beschwerden im Knie“ plagen und Sie wohl mindestens für den Rest dieses Jahres ausfallen. Wie haben Sie die vergangenen Wochen erlebt und die Probleme gespürt, ehe es zu dieser Diagnose kam?

Lena Vedder: Ich konnte die letzten Wochen leider nicht normal trainieren, ohne Probleme mit dem Knie zu haben. Dass das frustrierend ist, steht außer Frage.

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Welche nächsten Schritte werden nun angesichts Ihrer Verletzung unternommen?

Ich bin hier in Aachen in absoluten top Händen. Der Verein und besonders der Medical Staff mit unserem Arzt, Physio und Athletiktrainer kümmern sich hervorragend um mich und mein Knie.

Man hat aus der Ferne das Gefühl, als fühlen Sie sich in Aachen sehr wohl und sind auch bei den Fans der Ladies in Black äußerst beliebt. Wie bitter ist daher diese Entwicklung?

Ich glaube, wenn man mich auf dem Feld beobachtet, sieht man, mit wie viel Leidenschaft ich spiele. Ich habe mich hier in Aachen vergangene Saison sehr wohlgefühlt, habe mir besonders in der Rückrunde viele Einsatzzeiten erarbeitet, und ich würde fast sagen die beste Saison in meiner Karriere gespielt. Wenn man dann nicht das machen kann, wofür man so sehr brennt, ist das natürlich extrem bitter. Leider gehören Verletzungen zum Sport dazu – aber auch daran wächst man.

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Helfen die vielen Genesungswünsche zum Beispiel bei Facebook ein wenig weiter? Liest man sich das alles durch – oder vergräbt man sich erst mal in einem „Loch“ und will nicht dauernd an die Verletzung erinnert werden?

Ich lese mir die Genesungswünsche schon durch. Es ist ja auch schön zu sehen, dass sich da so viele äußern und einem das Beste wünschen. Aber natürlich geht es gerade zum Beispiel an so einem Tag der Veröffentlichung auch nicht an mir vorüber, ohne etwas emotional zu sein.

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Wie helfen Freunde und Familie aus Neheim und dem Sauerland? Gibt’s da mal einen Heimatbesuch, um neue Kraft zu tanken?

Freunde und Familie sind für mich immer extrem wichtig. In so einer Zeit geben sie mir natürlich noch mal besonders Halt. In der Heimat war ich aber bisher nicht, da ich hier täglich in Behandlung und im Training bin. Das werd ich aber wahrscheinlich mal zeitnah nachholen, vielleicht an einem Wochenende, wenn mein Team auswärts spielt.

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Am Samstag, 29. Oktober, startet für Ihr Team die neue Saison in der 1. Bundesliga. Ihnen bleibt dann vorerst erst mal nur die Rolle als Supporterin von der Bank. Ist es schwer, das zu akzeptieren?

Wie schon gesagt, die Situation ist natürlich bitter, und natürlich habe ich mir das auch anders vorgestellt, aber ich bin der Meinung, dass es nichts bringt, die Situation nicht oder nur schwer zu akzeptieren. Damit macht man sich sein Leben nur selbst schwerer. Ich kann die Situation nicht ändern und werde deshalb das Beste draus machen.

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Der Verein erwägt aufgrund Ihrer Verletzung einen kurzfristigen Transfer. Hat man da Sorge, seinen erkämpften Platz im Team zu verlieren, weil man nicht aktiv helfen kann?

Dass das Team eventuell Unterstützung durch einen weiteren Transfer bekommt, ist mir natürlich bewusst, und dem sehe ich ohne negative Gedanken entgegen. Ich möchte ja trotzdem, dass wir erfolgreich sind. Dazu ist es immer von Vorteil, einen breit aufgestellten Kader zu haben.