Bochum-Hordel. In der Nachspielzeit lässt Justin Scierski den Fußball-Westfalenligisten SC Neheim jubeln. So kommentiert er sein Tor zum 1:0 gegen Hordel.
Ein paar Momente zuvor hatte Sven Möllerke eine ähnliche Szene mit einer Glanzparade entschärft. Doch dieses Mal war der Torwart der DJK TuS Hordel machtlos. „Nach der Ecke fiel der Ball runter – und ich habe voll draufgehauen“, sagte Justin Scierski. Der Schuss des 21-Jährigen war aus kurzer Distanz unhaltbar. Scierski traf damit zum 1:0-Sieg des Fußball-WestfalenligistenSC Neheim.
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In der Liga feierte der SC somit nach den Erfolgen gegen den SC Obersprockhövel und Concordia Wiemelhausen den dritten Sieg in Folge. Zudem gelang im Kreispokal ein souveränes 4:0 gegen A-Kreisligist SG Balve/Garbeck. „Diese Partie eingerechnet sind wir jetzt seit drei Spielen ohne Gegentor“, sagte Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim, zufrieden: „Die Jungs haben viel Selbstvertrauen.“
Gegentreffer zu verhindern, darin besteht auch die Kernaufgabe des Verteidigers Scierski. Doch wie üblich bei Standardsituationen ging die Nummer 20 der Binnerfeld Boys in der Nachspielzeit des Spiels beim selbst ernannten Titelkandidaten in Bochum-Hordel mit nach vorne – und war anschließend Neheims Mann des Tages. „Er ist auf den zweiten Ball gegangen, hat nachgesetzt. Das ist genau das, was wir machen wollten“, lobte Bruchhage den Torschützen, der über sich selbst sagte: „Tore zu schießen, ist eigentlich nicht meine Spezialität.“
Ein unangenehmer Gegner
Über die gesamte Spielzeit lieferten sich beide Mannschaften ein ausgeglichenes Duell auf Augenhöhe, in dem die Gäste zweimal Glück hatten. Kurz nach dem Seitenwechsel klatschte der Ball nach einem direkt geschossenen Freistoß ans Lattenkreuz, in der 68. Minute traf Hordels Pascal Beilfuß mit einem Fernschuss nur den Pfosten.
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„Aus dem Spiel heraus hatten wir die besseren Chancen und sind deswegen meines Erachtens auch der verdiente Sieger“, sagte Alex Bruchhage. Tatsächlich vergab Julian Kellermann in der 54. Minute die größte herausgespielte Torchance, als er am Hordeler Fünfmeterraum freistehend über den Ball trat. Neheims Torwart Claudio Osterhoff musste zwar zweimal, dreimal Fernschüsse abwehren, „doch alles in allem haben wir taktisch diszipliniert gegen den Ball gearbeitet und unsere taktische Ausrichtung auch weitestgehend befolgt“, sagte Alex Bruchhage zurecht.
Zum Ende des Duells bei anhaltendem Nieselregen agierten die Gäste zielstrebiger und dominanter. Doch der eingewechselte Leon Barisch scheiterte aus bester Position ebenso wie Felix Fleck nach einer Ecke an Torwart Möllerke. Erst der Gewaltschuss von Justin Scierski in der ersten Minute der Nachspielzeit sorgte für den Ausbruch der Emotionen beim SC Neheim. Selbst Torwart Osterhoff sprintete über den Platz, um mit seinen Mitspielern zu jubeln. Dass Pasquale Neufeld und Johannes Thiemann die Chance auf das 2:0 anschließend vergaben? Das war mit dem Schlusspfiff nebensächlich. „Wir sind ein sehr unangenehmer Gegner. Wir glauben bis zum Schlusspfiff an uns“, sagte Justin Scierski – und mittlerweile sogar darüber hinaus.