Eslohe. Der Vizemeister auf Schlingerkurs in der Bezirksliga: Was der Kapitän des BC Eslohe zur Krise sagt und wie groß das Vertrauen in den Trainer ist.

Mit solch einem Start hatte man beim BC Eslohe nicht gerechnet. Anstatt in der Fußball-Bezirksliga 4 wieder im oberen Drittel der Tabelle mitzuspielen, findet sich der amtierende Vizemeister mit nur vier Punkten aus fünf Spielen auf dem direkten Platz vor der Abstiegszone wieder. Vor allem eins gibt Rätsel auf.

++++ Lesen Sie auch: VfL Bad Berleburg nimmt Räume dankbar an: 6:1 gegen Eslohe ++++

Die Anzahl der Gegentore ist mit 22 Gegentreffern in fünf Spielen viel zu hoch. Das und auch die Verletztenmisere sind sicherlich Gründe für die schlechten Ergebnisse. Dazu kommen die mäßigen Auftritte in der Fremde. In Sundern, Wiemeringhausen und zuletzt Bad Berleburg gab es drei deutliche Niederlagen mit 16 Gegentoren.

Das sagt der Trainer

„Uns sind gegenüber dem Vorjahr gerade in der Defensive reihenweise gute Abwehrspieler verletzungsbedingt weggebrochen. Der einzige, der noch übrig geblieben ist, ist Florian Hümmler. Wenn man dann gerade in der Abwehr immer wieder umstellen muss, kommen solche Ergebnisse zustande. Man stopft Löcher, um andere wieder aufzureißen“, erzählt Trainer Jürgen Winkel, der noch ergänzt: „Wenn ich die Mannschaft vom Mai beim Endspiel gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg sehe und die mit dem zurückliegenden Spiel beim VfL Bad Berleburg vergleiche, dann fehlen mir sechs Spieler. Diese Ausfälle können wir nicht kompensieren.“

podcast-image

Für Kapitän Philipp Bürger wird es allmählich Zeit, dass der Spieß umgedreht wird. „Alles Jammern, dass wir viele verletzte Spieler haben, bringt uns nicht weiter. Wir müssen mit dem Personal klar kommen, das uns aktuell zur Verfügung steht. Die verletzten Spieler kommen ohnehin nicht so schnell wieder“, sagt er. Für den Spielführer und Torjäger ist jetzt die Mannschaft gefragt. „Wir haben wenigstens auf dem Papier einen großen Kader. Da muss jetzt jeder Spieler ein anderes Gesicht zeigen und noch mal zehn Prozent drauf legen. Dazu sollte sich jeder hinterfragen, ob er auf dem Platz tatsächlich alles gibt und was er noch verbessern kann. Die Einstellung muss hochgefahren werden“, erklärt er.

Vertrauen in Trainer Winkel

Der Sportliche Leiter Roland Keggenhoff verweist noch auf das schwere Auftaktprogramm, das der BC Eslohe mit den Spielen beim FC Ass./Wie./Wu., beim TuS Sundern und beim VfL Bad Berleburg sowie zu Hause gegen den SV Hüsten 09 und die SG Serkenrode/Fretter zweifelsohne hatte. „Die hohen Niederlagen tun weh. Aber wir müssen nach vorne schauen und uns selbst aus dem Sumpf ziehen. Man kann eine Saison nicht mit der vorherigen eins zu eins kopieren. In der vergangenen Saison haben wir kaum verletzte Spieler gehabt und nur drei Spiele verloren. Dieses Mal haben wir schon nach fünf Spielen drei Niederlagen kassiert und jede Menge verletzte Spieler. Ich habe in meinem Fußballerleben schon manche Schlacht geschlagen. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass wir wieder die Kurve bekommen. Es muss aber das Spielglück zurückkommen. Dazu haben wir einen erfahrenen Trainer, der uns sicherlich wieder in die erfolgreichen Bahnen führt“, sagte Keggenhoff.

++++ Lesen Sie auch: Kommentar: Fatih Türkgücü Meschede macht vieles richtig ++++

Noch werden die Spiele allerdings nicht einfacher für den BC Eslohe. Am Sonntag kommt der hoch gehandelte Aufsteiger Fatih Türkgügü Meschede nach Eslohe. Der hat seine bisherigen Saisonspiele alle gewonnen, führt die Tabelle als alleiniger Spitzenreiter an und ist somit auch der Favorit in Eslohe.

++++ Lesen Sie auch: „Bundesliga des Sauerlandes“: Der Kultklub rockt die Liga ++++

„Ich sehe dem Spiel trotzdem optimistisch entgegen, obwohl sich an der personellen Situation nichts großartig ändern wird. Zu Hause sind wir aber wesentlich stärker. Das gibt Hoffnung“, sagt Jürgen Winkel, der hinzufügt: „Im Fußball gibt es gute und schlechte Phasen. Man muss nur schnell sehen, dass man aus den schlechten Phasen wieder schnell heraus kommt.“