Olsberg. Der FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen mischt die „Bundesliga des Sauerlandes“ auf. Hier spricht der Coach über die jüngsten Coups.

Er ist der Spielertrainer des Kultklubs in der Fußball-Bezirksliga 4, der „Bundesliga des Sauerlandes“: Christoph Keindl (33). Nach unsteten Leistungen in der vergangenen Saison mischt „Ass/Wie/Wu“ in dieser jungen Spielzeit bislang die Liga auf. Im Interview spricht Keindl über Tabellenplatz fünf, den Schlachtruf des Teams – und brisante kommende Wochen.

Christoph Keindl, Ihr Verein postete nach dem jüngsten 3:2-Erfolg in Freienohl auf Facebook ein Video. Die Mannschaft stand im Kreis und Marco Dommach peitschte sein Team wahnsinnig schnell redend an. Was hat die Mannschaft da gerufen?

Christoph Keindl: (lacht) Ganz ehrlich – ich hab’ keine Ahnung, wie der genaue Wortlaut ist. Das ist noch der Schlachtruf aus dem Aufstiegsjahr. Man muss auf jeden Fall ein langgezogenes „Huuuuu“ am Ende rufen, so viel weiß ich.

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Diese Szene drückt die aktuelle Stimmung bei „Ass/Wie/Wu“ recht gut aus, es herrscht Euphorie. Mal ehrlich: Neun Punkte aus den ersten vier Ligaspielen – hätten Sie als Spielertrainer zuvor daran geglaubt?

Das war auf jeden Fall mein Traum, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon neun Punkte eingefahren haben. Beim 5:1 gegen den BC Eslohe wussten wir noch gar nicht, was auf uns zukommt und wo wir stehen. Dann haben wir 1:4 in Birkelbach verloren bei einem Gegner, bei dem man zuvor denkt: Da sollten wir gewinnen. Der 2:0-Erfolg im Derby gegen den SV Oberschledorn/Grafschaft und der 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand bei TuRa Freienohl waren Spiele, in denen wir toll gespielt und gekämpft haben.

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Dabei ist die personelle Lage nicht gerade zufriedenstellend, oder?

Da sieht es tatsächlich nicht so gut aus. Joshua Wicklein kommt erst im Oktober aus dem Ausland wieder, Kapitän Julian Busch hat einen Knorpelschaden in beiden Knien und wird, glaube ich, in dieser Saison nicht mehr spielen können. Und Christof Grosser hat am 13. September seinen MRT-Termin. Ich vermute, dass dabei leider auch nichts Gutes herauskommen wird.

In der vergangenen Saison spielte der FC relativ inkonstant, blieb dann aber die letzten sechs Partien ungeschlagen und wurde Neunter. Was läuft derzeit denn so gut?

Jeder hier möchte Bezirksliga spielen. Uns kommt aktuell zu Gute, dass wir ein wirklich gutes Mannschaftsgefüge besitzen, in dem sich niemand wichtiger nimmt.

Welche Ihrer aktuell verbliebenen Spieler sind wichtige Ecksteine für Ihr Team? Mit anderen Worten: Wer darf jetzt auf keinen Fall noch ausfallen?

Da sind natürlich Spieler zu nennen wie Moritz Bücker, Marco Dommach, David und Janek Meyer oder auch ich selbst. Wir haben nach einer starken Hinserie schon in der vergangenen Saison gespürt, was es bedeutet, wenn wichtige Spieler ausfallen.

Inklusive des Kreispokalspiels an diesem Freitag beim TuS Medebach warten jetzt vier Auswärtspartien auf Ihr Team, darunter auch die Begegnungen bei den beiden Bezirksliga-Titelkandidaten SV Hüsten 09 (16. September) und TuS Sundern (25. September). Danach warten die ebenfalls starken SG Serkenrode/Fretter, VfL Bad Berleburg und Fatih Türkgücü Meschede. Ist das eine gefährliche Situation – oder total motivierend?

(schmunzelt) Ich würde sagen, dass ich sehr glücklich bin, dass wir schon neun Punkte geholt haben. Mit diesen Spielen erwarten uns jetzt ganz schöne Bretter.

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Was könnte für Ihre Mannschaft in dieser Bezirksliga-Saison drin sein?

Die Bezirksliga 4 ist definitiv stärker geworden. Ich finde, dass jeder jeden schlagen kann – das haben wir in den ersten Spielen gesehen. Wenn bei uns alle fit sind, haben wir mit dem Abstieg nichts zu tun.